VON DER ENTSTEHUNG DES MENSCHEN ZUR GESCHICHTE UNSERER BEZIEHUNG ZUR NATUR
Mit "Homo destructor – Eine Mensch-Umwelt-Geschichte" legt der bekannte Geograph und Alpenforscher Werner Bätzing sein Opus magnum vor: eine breit angelegte, bis zur Entstehung des Homo sapiens zurückreichende Geschichte unserer Beziehung zur Natur. Sie nimmt auch die drohende Zerstörung in den Blick – sollte es uns nicht doch noch gelingen, Klimaerwärmung und Artensterben aufzuhalten. Voraussetzung dafür, so Bätzings These, ist, dass wir einen Schritt zurücktun und die Erfahrungen der vormodernen Gesellschaft im Umgang mit Natur und Umwelt wieder stärker berücksichtigen.
Um zu überleben, hat der Mensch bereits in der vormodernen Zeit in die vorgefundene Natur eingegriffen und sie verändert. Aber er hat sich stets darum bemüht, diese Veränderungen zu gestalten. Denn es waren seine Lebensgrundlagen, von denen sein eigenes Leben und das der nachfolgenden Generationen abhängig war. Erst mit den modernen Naturwissenschaften, mit Aufklärung, industrieller Revolution und Marktwirtschaft setzt sich ein kurzfristiges Denken und Handeln durch, das Natur und Umwelt vernutzt, ohne an ihre langfristige Erhaltung zu denken. Mittlerweile wird deutlich, dass ein solches Denken und Handeln langfristig die gesamte Umwelt zerstört und letztlich zur Selbstzerstörung des Menschen führt.
(Verlagstext)
Die Summe eines Forscherlebens
Warum wir unsere Beziehung zur Natur grundlegend verändern müssen
Über den Autor
Werner Bätzing, Prof. em. für Kulturgeographie, ist als Alpenforscher in Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit bekannt geworden. Im Zentrum seiner Arbeiten zum Alpenraum, für die er zahlreiche Auszeichnungen erhielt, stehen die Wechselwirkungen zwischen den Menschen und der Umwelt, die sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändern.
INHALTSÜBERSICHT
Inhalt
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Ausführliches Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . 9
1. Eine vernetzte Gesamtperspektive
Zielsetzung und Grundlagen der Mensch-Umwelt-Geschichte 19
2. Die Entstehung des Menschen im Rahmen der Evolution
Zur kulturellen Selbstbegrenzung eines unbegrenzten Wesens 45
3. Jäger-und-Sammler-Gesellschaften
Natur als natürliche Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . 83
4. Egalitäre Bauerngesellschaften
Natur als Kulturlandschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
5. Stadtstaaten und Großreiche
Stadt als Distanzierung von Natur . . . . . . . . . . . . . . 157
6. Hirtennomadismus und «Achsenzeit»
Die Welt als Gesamtzusammenhang . . . . . . . . . . . . . 201
7. Der dreifache Beginn der modernen Entwicklung
Vernunft als Distanz zur konkreten Welt . . . . . . . . . . . 217
8. Industriegesellschaften
Natur als Material und schöne Landschaft . . . . . . . . . . 265
9. Dienstleistungsgesellschaften
Natur als Relikt in einer entgrenzten Welt . . . . . . . . . . 305
10. Der Beitrag der Mensch-Umwelt-Geschichte zur aktuellen Umweltkrise . . . . 365
Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 391
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437
Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 455