(I-22/20-C3) (GM ZWs / PL)
"Wie denken afghanische Frauen von/über..." Dieser Frage geht die deutsch-afghanische Journalistin Waslat Hasrat-Nazimi wärend ihrer Afghanistanreisen auf den Grund und findet weder "die Afghanin" noch einen gemeinsamen politischen Standpunkt. Aber viele erzählenswerte Perspektiven. --- Als die Bilder und Geschichten rund um den überstürzten internationalen Truppenabzug aus Afghanistan um die Welt gingen, stockte vielen der Atem. Und heute? Drohen die Menschen dort, und besonders die Frauen, in Vergessenheit zu geraten. Sowohl anhand von Gesprächen, die sie mit Afghaninnen hier und vor Ort geführt hat, als auch mithilfe ihrer eigenen Familiengeschichte gibt Waslat Hasrat-Nazimi einen Einblick in den Kampf afghanischer Frauen gegen die systematische Unterdrückung. Sie erzählt von ihren Hoffnungen und Ängsten, von Mut, Verzweiflung und Stärke. Was dabei offensichtlich wird: Seit jeher sind die Afghaninnen (sei es von den Westmächten, den Mudschaheddin oder den Taliban) für die eigenen Zwecke instrumentalisiert worden. Man spricht über sie, nicht mit ihnen. Das will Hasrat-Nazimi ändern, und gleichzeitig eine wirklichkeitsnahe Sicht auf die Lebenswelt afghanischer Frauen werfen. Dabei hält sie auch dem Westen den Spiegel vor: Die Afghaninnen müssen nicht "gerettet" werden. Was sie brauchen, ist rechtmäßige Mitbestimmung.
INHALTSVERZEICHNIS
«Sei ein Löwe»
15
Wie patriarchale Strukturen den Konflikt in Afghanistan beeinflussen
«Der Krieg wurde durch Bilder legitimiert»
57
Wie Afghaninnen für den Einsatz in Afghanistan instrumentalisiert wurden
«Wir haben gesagt: ‹Lasst uns nicht im Stich›, aber sie haben uns nicht zugehört»
107
Die Doppelmoral weißer Feministinnen und afghanischer Politikerinnen
«Solange eine von uns am Leben ist, wird die Revolution weitergehen»
151
Weibliche Vorbilder in Vergangenheit und Gegenwart «Endlich haben wir Sicherheit»
187
Warum manche Afghaninnen die Machtübernahme der Taliban befürworten
«Wir werden für die Taliban nicht das Feld räumen»
231
Afghanische Frauen führen den Kampf um Selbstbestimmung fort
«Was wir wollen: dass man unsere Stimmen in die Welt hinausträgt»
271
Was können wir Außenstehende tun, um zu helfen?
Danksagung
297
Endnoten
301