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Das Gespenst des Kapitals

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Vogl, Joseph
Verfasser*innenangabe: Joseph Vogl
Jahr: 2011
Verlag: Zürich, Diaphanes
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Angesichts der Ereignisstürme im gegenwärtigen Finanzgeschäft widmet sich Joseph Vogl in einem klarsichtigen Essay den Wahrnehmungsweisen, Theorien und Problemlagen dessen, was man mit gutem Grund immer noch Kapitalismus nennen muss. Gerade Finanzmärkte gelten als das Marktgeschehen schlechthin. Unbelastet von den Beschwernissen der Produktion sind sie für die herrschende ökonomische Doktrin Schauplätze eines perfekten Wettbewerbs und idealer wirtschaftlicher Ausgleichprozesse: ein segensreiches Zusammenspiel von gewinnorientierten und also ebenso rationalen wie zuverlässigen Akteuren. Darum wollte man in Spekulationsblasen und Crashs bloße Anpassungskrisen oder jene seltenen Ausnahmesituationen erkennen, die sich dem irrationalen Überschwang eines vielleicht gierigen, vielleicht inkompetenten oder schlicht rücksichtslosen Spekulationswesens verdanken. Hier setzen die Fragen des Essays an: Sind die irrationalen Exuberanzen wirklich Ausnahmefälle oder nicht eher reguläre Prozesse im Getriebe kapitalistischer Ökonomien? Reicht die Unterscheidung von rational und irrational überhaupt hin, die Effekte dieses Systems zu fassen? Begegnet ökonomische Rationalität hier nicht unmittelbar ihrer eigenen Unvernunft? Arbeitet das System tatsächlich effizient und rational?Angesichts dieser Fragen folgt der Essay einer ebenso historischen wie theoretischen Sondierung und hegt einen grundlegenden Zweifel darüber, ob die alte liberale Hoffnung auf die ausgleichende Ordnungsmacht des Marktes Adam Smiths berühmte »unsichtbare Hand« noch gerechtfertigt ist. So wenig der Kapitalismus als reiner Rationalisierungsprozess beschrieben werden kann, so wenig lassen sich Spekulation und Spekulanten als verworfene oder pathologische Ausnahmegestalten begreifen. Das liegt nicht zuletzt an den Dynamiken der modernen Finanz- und Kreditökonomie, die sich auf die Wirkungsweise einer stets offenen und ungewissen Zukunft verpflichtet. Für die Märkte der futures und Derivate ist Zukunft, d.h. Zeit zu einer unerschöpflichen Ressource geworden. Im Zentrum steht das Wissen um jene scheinbar irregulären Ereignisse, in denen die finanzökonomische Welt unlesbar und undurchschaubar geworden ist: Hier wirken Ungewissheit und Instabilität im Herzen des Systems; und hier vollzieht sich ein Angriff der Zukunft auf die übrige Zeit das Gespenst des Kapitals. / "[...] „Das Gespenst des Kapitals“ ist kein übersinnliches, von Menschen nicht habhaftbares Monstrum, sondern ist menschengemacht. Es zu erkennen und zu bändigen bedarf es mehr als nur kosmetischer Veränderungen des kapitalistischen Systems; es erfordert einen radikale Kurswechsel, der dann möglich werden könnte, wenn es gelingt, das Werden und die Wirkungen der kapitalistisch bestimmten Ökonomie zu entdecken und zu verstehen. Dazu trägt das Essay von Joseph Vogl ausgezeichnet bei. Und die Lektüre würde sich sicherlich gut für die Arbeit in wirtschaftswissenschaftlichen Seminaren und in den Zirkeln eignen, die nach Alternativen zum traditionellen, überholten und doch so präsenten, globalen Wirtschaftssystem Ausschau halten.[...]" (Vollst. Rezension auf www.socialnet.de, s. unten angeführten Link)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Vogl, Joseph
Verfasser*innenangabe: Joseph Vogl
Jahr: 2011
Verlag: Zürich, Diaphanes
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GW.VP
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ISBN: 978-3-03-734116-2
Beschreibung: 3. Aufl., 223 S. : Ill.
Schlagwörter: Kapitalismus, Politische Ökonomie, Systemkritik, Wirtschaftssystem, Kapitalistische Gesellschaft , Kapitalistische Wirtschaft , Kapitalistisches Gesellschaftssystem , Kapitalistisches Wirtschaftssystem
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 205 - 222
Mediengruppe: Buch