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Die Arbeit hoch?

berufspädagogische Streitschrift wider die Totalverzweckung des Menschen im Post-Fordismus
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ribolits, Erich
Verfasser*innenangabe: Erich Ribolits
Jahr: 1997
Verlag: München [u.a.], Profil
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

 
Aus dem Vorwort::
"Das verinnerlichte Arbeitsethos kettet die Bewohner der industrialisierten Welt an die mit Ausbeutung, Zerstörung und Ungleichheit verbundene Arbeitsgesellschaft und macht sie zu “Mittätern”. Solange Arbeit zum Definitionsmerkmal der menschlichen Existenz hochstilisiert und in der durch äußere Zwänge vorgegebenen Arbeit das wesentliche Strukturmerkmal humanen Lebens gesehen wird, gibt es kein Entrinnen aus der Arbeitsideologie. Das krampfhafte Festhalten am Arbeitsfetisch ist es, wodurch verhindert wird, daß die Spaltung der Gesellschaft in Menschen, die sich um Arbeitsplätze immer heftiger konkurrieren müssen, und in solche, deren Profite genau dadurch anwachsen, nicht als “politisch-ökonomischer Skandal” wahrgenommen und entsprechend bekämpft werden kann. In diesem Sinn werden heute zwar von allen Seiten “neue Arbeitsplätze” gefordert aber kaum je eine gerechtere Aufteilung des gesellschaftlichen Reichtums.
Das gegenwärtige Offensichtlich-werden der Tatsache, daß jene “Voll-beschäftigung”, wie wir sie hierzulande einige Jahrzehnte gekannt haben, nicht wiederherzustellen ist, birgt in sich aber auch die Chance eines grundsätzlichen Infragestellens des allgemein anerkannten Arbeitsethos. In jüngster Zeit lassen sich in verschiedenen Publikationen und Veranstaltungen tatsächlich erste Ansätze einer diesbezüglichen Diskussion erkennen. Das vorliegende Buch konnte – wie sich in einer Reihe von Veranstaltungen, zu denen der Verfasser in den letzten beiden Jahren eingeladen war, gezeigt hat – ein klein wenig zur beginnenden Suche nach Lösungen jenseits der ideologischen Vernebelung durch den Arbeitsfetisch beitragen. Die Hoffnung, die diesbezügliche Diskussion noch weiter zu treiben, motivierte zur nunmehr vorliegenden zweiten Auflage. Denn worum es heute geht, ist nicht das Schaffen neuer Arbeit, sondern das Herstellen von gesellschaftlichen Bedingungen, die allen Menschen maximale kulturelle Teilhabe bei einem Minimum an geforderter Arbeit ermöglichen. Unter emanzipatorischen Gesichtspunkten kann – wie ein Rezensent treffend formuliert hat – das Ziel nicht sein, daß die Menschen voll beschäftigt sind, sondern daß sie weniger beschäftigt werden, damit sie sich beschäftigen können, womit sie sich beschäftigen wollen."
 
Aus dem Inhalt:
Einleitende Bemerkungen
1. Zum Zusammenhang von Arbeit, Bildung und politisch-ökonomischem System
2. Die Krise des Fordismus und das endgültige “Zur Ware Werden” der Bildung
3. Von der tayloristischen Modernisierung zur heutigen “Postmodernisierung” der Arbeitswelt
4. Unternehmenskultur, Lean production, Ganzheitlichkeit, Flexibilisierung … die Unternehmens-strategien des Post-Taylorismus
5. Schlüsselqualifikationen - der zentrale berufspädagogische Ideologiebegriff des Post-Fordismus
6. Entfremdung - das unveränderte Merkmal der Arbeits- Freizeit-Gesellschaft
7. Muße - die vergessene Chance
8. Ohne Muße keine (berufliche) Bildung
9. Anstatt einer Zusammenfassung: Heinrich Böll: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ribolits, Erich
Verfasser*innenangabe: Erich Ribolits
Jahr: 1997
Verlag: München [u.a.], Profil
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GW.AP
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ISBN: 3-89019-415-X
Beschreibung: 2., durchges. und erg. Aufl., 317 S.
Schlagwörter: Arbeitsmotivation, Berufspädagogik, Industriegesellschaft, Zweckrationalität, Mitarbeitermotivation
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. [305] - 317. - Zugl.: Wien, Univ., Habil.-Schr., 1995
Mediengruppe: Buch