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Die vorliegende Untersuchung gilt dem politischen und sozialen Wandel in Österreich 1918/19, soweit er sich durch die Entstehungs- und Konstituierungsphase der österreichischen Betriebsräte erfassen und beschreiben läßt. Die Arbeit erbringt den Nachweis, daß das Betriebsrätegesetz, von der Rätebewegung und Sozialisierungsideologie höchstens marginal beeinflußt, eine sozialpolitische Maßnahme zur Beruhigung der Arbeiterschaft darstellte. Das Betriebsrätegesetz wird als wichtige soziale Innovation interpretiert, da sich mit ihm historisch gesehen junge Kräfte (die Angestellten) und Institutionen (die Interessenorganisationen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber, das Rechtsinstitut des Tarifvertrags und das Einigungsamt als Schiedsinstanz zur Regelung von industriellen Konflikten) auch rechtlich in der österreichischen Gesellschaft etablieren konnten. Die Analyse des Betriebsrätegesetzes und seines Vollzuges bleibt dabei immer bezogen auf die österreichische Gesellschaft am Ende des Ersten Weltkrieges und auf den Zusammenhang von Sozialpolitik und sozialem Wandel.