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Freiheit und Zwang im Schicksal des Einzelnen

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Szondi, Leopold
Verfasser*innenangabe: Leopold Szondi
Jahr: 1999
Verlag: Bern [u.a.], Huber
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Indem der Mensch unter allen Lebewesen allein zur Bewusstmachung seines Schicksals fähig ist, trägt er in der Tat eine Würde. Indem er aber die Aufgabe auf sich nehmen muss, die Gegensätzlichkeiten zwischen Freiheit und Zwang, zwischen persönlichem Ich und familiärem Erbe zu überbrücken, trägt er die schwere Bürde des Menschenlebens." Szondi versucht in diesem Buch "auf jene Wege hinzuweisen, auf denen der Einzelne diese Aufgabe - unter Umständen - dennoch lösen kann. Die von Leopold Szondi entwickelte Schicksalsanalyse zählt zur Tiefenpsychologie. In ihren theoretischen Ueberlegungen wie auch im diagnostisch-therapeutischen Handeln spielt die Beachtung unbewusster Motive eine wichtige Rolle. Die Schicksalsanalyse ergänzt das persönliche (S. Freud) und das kollektive (C.G. Jung) durch das familiäre Unbewusste. Das persönliche Unbewusste äussert sich in Symptomen, das kollektive in Symbolen, das familiäre in Wahlhandlungen: Wahl in Liebe, Freundschaft und Beruf, manchmal auch von Krankheit und Tod. Die Summe dieser lebensbestimmenden Wahlakte macht das Schicksal aus. Deshalb prägte Szondi den Satz: "Wahl macht Schicksal." Der Schicksalsbegriff steht im Zentrum von Szondis Psychologie, denn das Schicksal umfasst die Gesamtheit aller Existenzmöglichkeiten eines Menschen. Bestimmt ist es einerseits von Vorgegebenem: Erbe ("genetisches Material") und Grundbedürfnissen ("Triebnatur"), aber auch sozialer und mental-ideologischer Umwelt. Anderseits kann der Mensch dank dem Ich innerhalb seiner Grenzen frei wählen und sein Schicksal bestimmen. Zwang und Freiheit machen zusammen das Schicksal des Einzelnen aus. Die Möglichkeit zur Freiheit liegt zuletzt in der Oeffnung auf die dem Menschen übergeordnete Dimension hin. Damit gewinnt auch die religiöse Frage an Bedeutung. Die Schicksalspsychologie bezieht beide Seiten des Menschen, Leib und Seele, mit ein. Daher greifen ihre Fragestellungen in zahlreiche benachbarte Wissenschaftsbereiche über: psychiatrische Genetik, Ethologie und Soziobiologie, Ethnologie und soziologische Familienforschung, Philosophie und Theologie. Die szondianische Ich-Psychologie nahm die moderne Selbstpsychologie vorweg und kann ihr heute wichtige Impulse geben. Sie versteht das Ich als Verband von Elementarfunktionen. In integrierter Form bilden diese eine Umlaufbahn, die jeder psychische Inhalt durchlaufen muss. Dadurch lassen sich bisher unbekannte Zusammenhänge zwischen verschiedenen Krankheitsbildern erkennen und therapeutische Schlussfolgerungen ziehen. Vom Konzept der Ich-Integration ausgehend forderte Szondi die Integration aller tiefenpsychologischen Schulen zu einer Allgemeinen Tiefenpsychologie. Mit seinem Ausbildungskonzept und seinem Weiterbildungsangebot, insbesondere der "Integrativen Supervision", versucht das Szondi-Institut diesen Gedanken zu verwirklichen. Das Signet des Brückenschlages symbolisiert dieses Anliegen. Neben der Bearbeitung unbewusster persönlicher Konflikte und kollektiver Symbole versuchen schicksalsanalytisch orientierte PsychotherapeutInnen besonders das familiär bedingte Zwangsschicksal bewusst zu machen und ihre KlientInnen zu befähigen, durch persönliche Stellungnahme ihr möglicherweise belastendes Erbe in ein glücklicheres Freiheitsschicksal umzuwandeln. Das Fortschreiten aus den gegebenen Zwängen in bewusst gewählte, immer grössere, aber nie absolute Freiheit nennt die Schicksalsanalyse Menschwerdung. "Nicht nur die Selbst-Werdung, die Individuation, sondern die Mensch-Werdung, die Humanisation, ist die Zielsetzung jeder Erziehung und jeder Psychotherapie." (L.Szondi) Leopold Szondi wurde 1893 im österreichisch-ungarischen Nitra (heute Slowakei) geboren. Er entstammte einer jüdischen Familie. Nach dem Studium der Medizin und Psychiatrie in Budapest beschäftigte er sich vor allem mit der Vererbung von Geisteskrankheiten. In der Auseinandersetzung mit psychiatrischer Genetik und Psychoanalyse entwickelte er ein System von 8 biologischen Radikalen oder Triebfaktoren, welche auch dem Szondi-Test zu Grunde liegen, sowie die Theorie des familiären Unbewussten. 1944 emigrierte er mit seiner Familie in die Schweiz. Hier begründete er die neben der Freudschen Psychoanalyse und der Analytischen Psychologie C.G. Jungs dritte tiefenpsychologische Schule: die der Schicksalsanalyse. Er starb 1986 in Zürich.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Szondi, Leopold
Verfasser*innenangabe: Leopold Szondi
Jahr: 1999
Verlag: Bern [u.a.], Huber
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 3-456-82705-9
Beschreibung: 1. Nachdr. der. 3. unveränd. Aufl. 1995, 96 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Einführung, Schicksalsanalyse, Abriss, Kompendium <Einführung>, Lehrbuch <Einführung>, Leitfaden, Populärwissenschaftliche Darstellung <Formschlagwort>, Programmierte Einführung <Formschlagwort>, Repetitorium <Formschlagwort>
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Fußnote: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch