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Schöne Geister

Frauen in den Anfängen der modernen Wissenschaft
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schiebinger, Londa
Verfasser*innenangabe: Londa Schiebinger
Jahr: 1993
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Der Geist hat kein Geschlecht - wirklich nicht? 1673 behauptete Poullain de la Barre in der Nachfolge von Descartes: "Der Geist hat kein Geschlecht." Die Historikerin Londa Schiebinger hat diesen Satz mit einem Fragezeichen versehen. Warum gibt es so wenige Frauen in der Wissenschaft? In einer vergleichenden Studie über die Entstehungder modernen Wissenschaften im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts stellt sie zunächst eine beeindruckende Vielzahl wissenschaftlich tätiger Frauen in Lebensbeschreibungen vor, die sie aus deutschen, französischen und englischen Quellen erarbeitet hat. Weitere Themen: die Geschichte der allegorischen Darstellung der Wissenschaft als Frau; die Verwissenschaftlichung und männliche Aneignung von Hebammenkunst, Diätetik ud Botanik; schließlich die polarisierende "Umdeutung" des Geschlechterverhältnisses im 18. Jahrhundert, die den Ausschluss der Frauen aus Öffentlichkeit und Wissenschaft legitimierte und sich im 19. und 20. Jahrhundert fortsetzte. Schiebinger hat ein spannendes und materialreiches Buch geschrieben: Ihr Zugang ist vielschichtig und zeichnet sich durch die soziologischen und biographischen Akzente aus. Bezüglich der Bedeutung des Handwerks für die Entwicklung der modernen Wissenschaft knüpft sie an E. Zilsel an. Für die Diskussion über die erkenntnistheoretische Fundierung feministischen Denkens fordert sie historische Genauigkeit ein: sowohl die Beachtung als auch die Nichtbeachtung der (Geschechter-)Differenz kann dazu führen, dass Differenz neu belebt wird.
 
 
 
 
 
 
/ AUS DEM INHALT: / / /
 
 
 
Einleitung 13
Kapitel 1
Die Landschaft der Institutionen 27
Klöster und Universitäten 31
Renaissancehöfe 36
Akademien 40
Am Rande des Wissenschaftsbetriebs 49
Pariser Salons 55
Frauenakademien 57
Kapitel 2
Das Beziehungsgeflecht des Adels 65
Der merkwürdige Gegenstand der Mathematik 71
Adlige Frauen im Beziehungsgeflecht der
Wissenschaft 75
Die Naturphilosophin Margaret Cavendish 79
Margaret Cavendish, eine Feministin? 88
Emilie du Chätelet und die Physik 95
Kapitel 3
Wissenschaftlich tätige Frauen aus dem
Umkreis des Handwerks 105
Maria Sibylla Merian und das Insektengeschäft 108
Weibliche Astronomen in Deutschland 124
Maria Winkelmann an der Berliner Akademie der
Wissenschaften 128
Aufstiegsbemühungen 138
Der Widerspruch zwischen Handwerkstraditionen und
Wissenschaft 143
Kurze Rückkehr an die Akademie 146
Unsichtbare Helfer 148
Kapitel 4
Weibliche Überlieferung 153
Das Metier der Hebamme 157
Kochbücher zum körperlichen Wohlbefinden und
Vergnügen des Menschen 167
Die Legitimierung des Ausschlusses 174
Kapitel 5
Der Streit um die Darstellungsform
der Wissenschaft 177
Als die Wissenschaft weiblich war 181
Was Allegorien zu sagen haben 188
Die männliche Allegorie 199
Die Frauenfiguren des weiblichen Sinnbilds - Mythos oder
Geschichte? 208
Das Verschwinden des weiblichen Sinnbilds 210
Im Streit um den Stil der Wissenschaft 216
Der Angriff auf den Salon: Ein männlicher Stil? 224
Kapitel 6
Konkurrierende Kosmologien:
Die Lokalisierung von Geschlecht und
Geschlechtsidentität
im natürlichen System 229
Antike Kosmologien: Die Frau, der unvollkommene
Mann 231
Die Renaissance und der frühmoderne Feminismus 236
Descartes und Locke: Benign neglect - Ist wohlgesinnt
wer ignoriert? 244
Poullain und die anonyme Engländerin 251
Die moderne Anatomie und die Frage nach dem
Unterschied zwischen den Geschlechtern 254
Kapitel 7
Der Unterschied geht tiefer:
Die wissenschaftliche Suche nach dem Unterschied
zwischen den Geschlechtern 267
Das Debüt des weiblichen Skeletts 270
Der Drang der Meister zum Vollkommenen:
"Homo perfectus" und "Femina perfecta" 282
Der Mann, das Maß aller Dinge 288
Die Analogie von Geschlecht und Rasse 294
Kapitel 8
Der Triumph der Polarität: Gegensätze,
die sich ergänzen 299
Häuslichkeit als moralische Pflicht 303
Die materialistische Begründung der
Geschlechterpolarität 308
Die politische Begründung der Geschlechterpolarität 314
Asymmetrien im medizinischen Beweismaterial 318
Männlichkeit, der Maßstab für sozialen Rang 321
Geläuterte Weiblichkeit: Der wissenschaftliche Geist wird
ausgetrieben 326
Die Populärwissenschaft und das Ende des "gelehrten
Frauenzimmers" 331
Was war so weiblich an der Botanik? 337
Kapitel 9
Ausschluß von der Öffentlichkeit 343
Marie Thiroux d'Arconville - eine "sexistische"
Anatomin 346
Dorothea Erxleben, Deutschlands erste Doktorin der
Medizin 350
Dorothea Schlözer, Deutschlands erste Doktorin der
Philosophie 360
Die familiäre Gehilfin: Caroline Herschel 365
Kapitel 10
Der Ausschluß der Frauen und die Struktur
wissenschaftlicher Erkenntnis 371
Ist die Wissenschaft wertneutral? 374
Die privilegierte Stimme der Wissenschaft 377
Die Festlegung des Kanons: Der Fall Kant 379
Die wissenschaftlich verbürgte Differenz 382
Anmerkungen 391
Auswahlbibliographie 455
Register 471
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schiebinger, Londa
Verfasser*innenangabe: Londa Schiebinger
Jahr: 1993
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GK.F
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ISBN: 3-608-91259-2
Beschreibung: 484 S. : Ill.
Schlagwörter: Frau, Geschichte ab 1500, Wissenschaft, Bürgerliche Wissenschaft, Erwachsene Frau, Frauen, Weib, Weibliche Erwachsene, Wissenschaften
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Fußnote: Aus dem Amerikan. übers.
Mediengruppe: Buch