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Philosophie des Organischen

Gifford-Vorlesungen, gehalten an der Universität Aberdeen in den Jahren 1907-1908
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Driesch, Hans
Verfasser*innenangabe: Hans Driesch
Jahr: 1921
Verlag: Leipzig, Engelmann
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Hans Adolf Eduard Driesch (* 28. Oktober 1867 in Kreuznach; † 17. April 1941 in Leipzig) war ein deutscher Biologe und Philosoph. Das in Drieschs Augen unter mechanistischen und materialistischen Voraussetzungen nicht erklärbare Ergebnis seiner Experimente führte ihn in die Philosophie. Seine Ausgangsfrage lautete: „Ist eine gegebene rein materielle Struktur als Grundlage des Formbildungsgeschehens denkbar oder nicht?“ Den Begriff „Mechanismus“ verstand er dabei wie folgt: Alle künftigen Zustände können aus einem gegenwärtigen Zustand abgeleitet werden, wenn in Bezug auf den gegenwärtigen Zustand bekannt sind: 1. die Lagen jedes materiellen Elements, 2. die Geschwindigkeit jedes Elements und 3. das Gesetz der Wechselwirkung zwischen den Elementen. In diesem Sinne seien die künftigen Geschehnisse die geometrische Summe aller einzelnen Bewegungen und Kräfte der materiellen Elemente. Driesch hielt es für unmöglich, die Morphogenese der Organismen auf diese Weise hinreichend zu erklären. Obwohl Driesch es war, der den Begriff des biologischen Systems einführte, war er der Meinung, dass auch eine systembiologische Sicht an diesem Tatbestand nichts ändere. „Geordnete Ganzheit ist kein 'Mechanismus', und aus echtem Mechanismus kann sich nie Ganzheit ergeben (...)“. Driesch forderte daher zusätzlich zu den physiko-chemischen Vorgängen einen Naturfaktor, der die geordnete Ganzheit des Organismus erzeugt. In diesem Faktor sah er den entscheidenden Unterschied zwischen Belebtem und Unbelebten. Er nannte ihn, von Aristoteles herkommend, „Entelechie“. Gelegentlich sprach er von „X-Agentien“ Es handle sich um einen immateriellen Faktor, der – da alles Materielle räumlich ist – wie von „außerhalb“ in den Raum hineinwirke. „Die vitale Kausalität, mit dem Begriff der Entelechie als einem nicht-materiellen, 'in den Raum hinein' wirkenden Agens arbeitend, heißt Ganzheitskausalität, weil der Organismus ganz ist und nach Störungen wieder ganz ganz wird.“ Nicht auf die Bezeichnung komme es jedoch an, sondern „nur auf die Einsicht, dass ein der Materie gegenüber grundsätzlich Fremdes am Werk ist, das, anders gesagt, nicht von der Materie aus, sondern mit der Materie hier gearbeitet wird.“ Mit diesem Ansatz wurde Driesch zu einem zentralen Vertreter des Neovitalismus, dessen vor allem naturphilosophische Werke in den 1920er Jahren sowohl unter Laien als auch unter Biologen und Zoologen weite Verbreitung fanden. Von der engeren Biophilosophie ausgehend, entwickelte Hans Driesch eine umfangreiche Gesamtphilosophie, die auch die Bereiche Psychologie, der Wissenschaftstheorie der Relativitätstheorie, und der Ethik umfasst. Die Grundtendenz seiner Philosophie lag in einer Kritik des Materialismus bzw. Naturalismus sowie deren reduktionistischer Tendenz. Ab 1924 beschäftigte er sich auch mit der Parapsychologie, fungierte 1926-27 als Präsident der Society for Psychical Research und publizierte 1932 eine Methodenlehre für dieses Gebiet (vielfach neu aufgelegt, mit Beiträgen von Hans Bender als Taschenbuch). In Leipzig ist eine große Straße im Stadtteil Leutzsch nach Hans Driesch benannt, sie verlängert die Achse der Emil-Fuchs-Straße, in der sein ehemaliges Wohnhaus steht. Im Kölner Stadtbezirk Lindenthal wurde das Wirken von Hans Driesch ebenfalls durch die Benennung einer Straße geehrt. Driesch wirkte über viele Jahre als Mitarbeiter an der populärwissenschaftlichen illustrierten Monatsschrift Reclams Universum mit, die seiner anlässlich seines 60. Geburtstags in ihrer Ausgabe vom 27. Oktober 1927 gedachte. Driesch war pazifistischer und demokratischer Gesinnung, musste als einer der ersten Professoren aufgrund eines früheren Eintretens für pazifistische Kollegen unter dem Zwang der Nationalsozialisten seine Emeritierung beantragen und durfte nicht weiter lehren.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Driesch, Hans
Verfasser*innenangabe: Hans Driesch
Jahr: 1921
Verlag: Leipzig, Engelmann
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.M
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Beschreibung: 2., verb. u. teilw. umgearb. Aufl., XVI, 608 S.
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