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Das Projekt "Quarz"

der Bau einer unterirdischen Fabrik durch Häftlinge des KZ Melk für die Steyr-Daimler-Puch AG 1944-1945
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Perz, Bertrand
Verfasser*innenangabe: Bertrand Perz
Jahr: 2014
Verlag: Innsbruck ; Wien ; Bozen, StudienVerl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Das Städtchen Melk ist weithin für sein Benediktinerstift bekannt, dessen barocker Bau das mittelalterliche Stadtbild beherrscht. Dass in dieser Stadt ein nationalsozialistisches Konzentrationslager bestand, war lange Zeit weitgehend unbekannt. Ab April 1944 mussten unter dem Decknamen „Projekt Quarz" über 15.000 Häftlinge nahe der Stadt eine unterirdische Rüstungsfabrik für dieSteyr-Daimler-Puch AG errichten. Der Firma, im Dritten Reich in kurzer Zeit durch den Einsatz von ZwangsarbeiterInnen und KZ-Häftlingen zu einem führenden Rüstungskonzern aufgestiegen, sollte es dadurch ermöglicht werden, die Rüstungsproduktion vor Bombardierungen geschützt fortzusetzen. Das KZ Melk galt nicht als Vernichtungslager, dennoch starben innerhalb eines Jahres über 5.000 Menschen – an Unterernährung, brutaler Behandlung durch die Aufseher und an den mörderischen Arbeits- und Lebensbedingungen.
 
Bertrand Perz beschäftigt sich in dieser überarbeiteten Neuauflage mit der Frage nach den politischen und ökonomischen Interessen, die hinter dem „Projekt Quarz" standen, und stellt dar, wie sich die Durchsetzung dieser Interessen von SS, Baufirmen und der Steyr-Daimler-Puch AG im Leben der Häftlinge niederschlug. (Verlagstext)
 
Inhaltsverzeichnis:
 
Vorwort zur Neuauflage
Einleitung
Umbau zum Rüstungsbetrieb
Die Steyr-Daimler-Puch AG vom „ Anschluss"
bis 1941
Die Reichswerke „Hermann Göring" übernehmen die
Steyr-Daimler-Puch AG
Die Nazifizierung des Managements und des Aufsichtsrates
Rüstung als neuer Schwerpunkt der Produktion
Hausmachtpolitik der SDP
Kraftfahrzeuge für das Militär
Der Ausbau der Gewehrproduktion
Partizipation an der nationalsozialistischen Expansionspolitik
Die Wälzlagerherstellung als neues Standbein des Konzerns
Die Spezialisierung der Wälzlagererzeugung auf den Bedarf der Luftwaffe
Die Option auf eine staatliche Panzerfabrik: Das Nibelungenwerk
Die neue Belegschaft: Frauen, zivile Ausländer und Kriegsgefangene
„Führerprinzip" und Integration der Arbeiterschaft
Expansion durch Zwangsarbeit
Die Steyr-Daimler-Puch AG zwischen
1941 und 1943
Kraftfahrzeuge für die „Ostfront"
Der Aufstieg zum drittgrößten Wälzlagerproduzenten des
Deutschen Reiches
Der Bau der Flugmotorenwerke Steyr und Graz-Thondorf
Produktionssteigerung und Zwangsarbeit
KZ-Häftlinge als Bauarbeiter für das Flugmotorenmontagewerk in Steyr
Die Einrichtung eines Konzentrationslagers in Steyr
Jüdische Zwangsarbeiterinnen bei der SDP in Polen
Die weitere Steigerung der Waffenfertigung durch Verlegung von
Teilen der Produktion in das KZ Gusen
http://d-nb.info/1046233092
Das Ausscheiden der SDP aus dem Reichswerke-Verband und die
Teilprivatisierung des Konzerns 109
Die Eingliederung des Nibelungenwerkes in den SDP-Konzern 113
Kaufverhandlungen über die polnischen Gewehrfabriken 116
Die staatliche Finanzierung der Expansion des SDP-Konzerns 118
Die Flugmotorenwerke Ostmark und die
Expansionsstrategie des SDP-Managements 121
Der Daimler-Benz-Konzern übernimmt die Flugmotorenwerke Ostmark ... 123
Aufbau durch ausländische Arbeitskräfte 126
Das Scheitern des Daimler-Benz-Managements 129
Die Bestellung Meindls zum kommissarischen Leiter der
Flugmotorenwerke Ostmark 133
Die Errichtung eines Konzentrationslagers als Ausweg aus der
Arbeitskräftekrise 138
Alliierte Luftangriffe und „unterirdische Verlagerung"
der deutschen Rüstungsindustrie 147
Die Luftangriffe auf die Flugzeug- und Wälzlagerindustrien 151
Die deutschen Bemühungen zur „unterirdischen Verlagerung" der
Rüstungsindustrie als Reaktion auf alliierte Luftangriffe 154
Die Zentralisierung der „unterirdischen Verlagerung" im
Rüstungsministerium 160
KZ-Häftlinge als Arbeitskräfte für die Verlagerungsbauten der
Flugzeugindustrie 162
Der Jägerstab 165
Der SS-Sonderstab Kammler 168
Die „Schnellaktion Kugellager" 170
Die geplante Verlegung von Produktionszweigen der
Steyr-Daimler-Puch AG und der Flugmotorenwerke
Ostmark in Stollen bei Melk: Das Projekt „Quarz" 175
Verlagerungsplanungen bei den Flugmotorenwerken Ostmark 175
Verlagerungsplanungen bei der Steyr-Daimler-Puch AG 178
Die Entscheidung für den Bau des Stollengroßprojektes „Quarz" 180
Die Verlegung der Flugmotorenwerke Ostmark in die Slowakei 193
Die Verlegung des Flugmotorenwerkes Steyr nach Ungarn 198
Der Ausbau der Waffenfertigung im KZ Gusen durch die Evakuierung
der polnischen Gewehrfabriken 204
Die „unterirdische Verlagerung" des Wälzlagerwerkes Steyr 207
Der Beginn der Übersiedlung des Wälzlagerwerkes nach Melk 211
Planung, Organisation und Durchführung des
Projektes „Quarz" 215
Der SS-Führungsstab B 9 215
Die Lenkung des Bauvorhabens durch die SDP-Tarnfirma Quarz GmbH .... 219
Die Planung des Bauvorhabens durch das Ingenieurbüro Fiebinger 221
Konflikte zwischen SS, der Firma Quarz und den lokalen Behörden 224
Facharbeitermangel beim Stollenvortrieb 228
Die Großdeutsche Schachtbau- und Tiefbohr GmbH 232
Die Baufirmen 235
Kriegsbedingte, geologische und bautechnische Probleme bei der
Durchführung des Stollenbauvorhabens „Quarz" 236
Die Einrichtung des Konzentrationslagers Melk 245
Die Bewachung des Lagers durch SS und Luftwaffe 255
Die SS-Lagerführung 257
Die Rapport- und Arbeitsdienstführer 263
Die Blockführer 264
Wehrmachtssoldaten als Bewacher von Konzentrationslagern 265
Luftwaffensoldaten für das KZ Melk 268
Zum Verhalten der Bewacher gegenüber den Häftlingen 271
Häftlinge 275
Zum Zusammenhang von Arbeitskräftebedarf beim Stollenbau und
Zuweisung von Häftlingen 275
Die nationale Zusammensetzung der Häftlingstransporte 280
Differenzierung der Häftlinge durch die SS 284
Einlieferungssituation und Selbstbehauptung 285
Die Teilnahme der Häftlinge an der Lagerverwaltung 291
Der Kampf zwischen „politischen" und „kriminellen" Häftlingen um
die Funktionsposten 292
Lager- und Blockschreiber 301
Solidarität und Widerstand 306
Beziehungen zwischen nationalen Häftlingsgruppen 319
Die Stellung der jüdischen Häftlinge 322
Internationale Solidarität und Widerstandsorganisationen 326
Flucht aus dem Lager 336
Selbstmorde von Häftlingen 349
Zum Zusammenhang von differenzierter Behandlung der Häftlinge
durch die SS und Entwicklung der Todesrate 352
Materielle Situation und „Lageralltag" 357
Ernährung 360
Prämien 370
Kampf ums Essen, „Organisieren" und Handel 373
Unterkunft und Bekleidung 385
Appelle 392
„Freizeit" 396
Der Luftangriff auf das Konzentrationslager 400
Die Zwangsarbeit der Häftlinge 411
Die „Kosten" der Häftlingsarbeit 411
Arbeitszeit 415
Die Arbeitskommandos 418
Der Weg zur Arbeit 422
Arbeit im Stollenbau 433
Der Brand im Stollen 447
Der Luftangriff auf die Baustelle 452
Pläne zum Einsatz der KZ-Häftlinge in der künftigen unterirdischen
Wälzlagerfabrik 454
Krankheit und Tod 457
Die Entwicklung der Krankenzahlen 462
Das Krankenrevier 464
Das Revierpersonal: Die ersten SS-Sanitätsdienstgrade 467
Der Lagerarzt 469
Der Sanitätsdienstgrad Gottlieb Muzikant 472
Häftlinge als Revierpersonal 478
Die Behandlung der Kranken 485
Die Behandlung jüdischer Kranker 493
Der ökonomische Blick auf die Kranken 494
Der Mord an einer Gruppe slowakischer Häftlinge 503
Die Bürokratie des Todes 508
Das Krematorium 512
Die Entwicklung der Todesrate 514
Auflösung des Lagers und Evakuierung der Häftlinge
in die Konzentrationslager Mauthausen und Ebensee... 519
Vernichtung oder Evakuierung 524
Der Transport der Kranken und Jugendlichen nach Mauthausen 530
Evakuierungstransporte in das KZ Ebensee 532
Die Ermordung der Schwerkranken 538
Die endgültige Auflösung des Lagers 541
Zur Nachgeschichte des KZ Melk und der
Stollenanlage „Quarz" 551
Anhang 555
Bibliografie 562
Quellenverzeichnis 574
Abkürzungsverzeichnis 580
Bildnachweis 581
Der Autor 583

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Perz, Bertrand
Verfasser*innenangabe: Bertrand Perz
Jahr: 2014
Verlag: Innsbruck ; Wien ; Bozen, StudienVerl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.SVO
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ISBN: 3-7065-4185-8
Beschreibung: 583 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Schlagwörter: Auslagerung, Konzentrationslager Melk, Quarz GesmbH, Rüstungsproduktion, Steyr-Daimler-Puch AG, Geschichte 1944-1945, Projekt, Zwangsarbeit, Drittes Reich, Steyr-Daimler-Puch-AG, Kommando Quarz, Konzentrationslager <Melk>, Konzentrationslager Mauthausen / Aussenkommando Melk, Quarz GmbH, Deutschland / Drittes Reich, Deutschland <Drittes Reich>, SDP AG
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