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Ausgewählte pädagogische Schriften

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Basedow, Johann Bernhard
Verfasser*innenangabe: Johann Bernhard Basedow. Besorgt von A. Reble
Jahr: 1965
Verlag: Paderborn, Schöningh
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Johann Bernhard Basedow, eigentlich Johann Berend Bassedau, kam 1724 in Hamburg zur Welt. Basedow konnte sich nur schwer an die strenge Disziplin in der Schule gewöhnen, verließ schon früh die Schulbank und führte ein ausschweifendes Leben. Bald riss er auch von zu Hause aus und schlug sich als Diener bei einem Physiker durch. Dieser erkannte seine brillanten Fähigkeiten und überzeugte ihn davon, wieder in die Schule zurückzukehren. Auch wenn er kein sehr aufmerksamer Schüler war, wurde er nach dem Abitur für die Universität empfohlen. 1744 begann Basedow mit einem Theologiestudium in Leipzig, blieb jedoch nur zwei Jahre an der Universität. In dieser Zeit hatte er selten an den Vorlesungen teilgenommen und verdiente sein Geld damit, dass er für andere Studenten Hausarbeiten schrieb. Das Geld gab er nachts in der Stadt wieder aus. 1749 nahm er eine Stelle als Hauslehrer bei einer Adelsfamilie an. Es fiel ihm schon bald auf, dass sein Schüler sehr viel schneller lernte, wenn der Stoff nicht nur vorgetragen, sondern beim Spielen mit eingebracht wurde. Mit zehn Jahren konnte sein Zögling sowohl Deutsch als auch Latein lesen und schreiben und seine Kenntnisse in anderen Fächern wie Erdkunde und Geschichte waren sehr gut für sein Alter. Nach seinen Lehrerfolgen erhielt Basedow eine Stelle als Professor für Philosophie in Dänemark an der Universität in Sorø. Seine interessanten und abwechslungsreichen Vorlesungen machten ihn schnell beliebt bei den Studenten. Doch sein Lebensstil, seine unorthodoxen Methoden und seine eigenwillige Religionsauffassung stießen bei den Lehrkräften auf kräftigen Widerspruch. Die Differenzen waren zum Schluss unüberwindbar und gipfelten in der Entlassung Basedows. So kehrte er als Lehrer an einem Gymnasium in seine Heimatstadt zurück. Aber auch hier fand er sich nicht zurecht, man strich ihm alle Stunden, so dass er sich ungestört dem Schreiben widmen konnte. In dieser Zeit las Basedow mit Begeisterung Rousseaus "Emile". Was Rousseau in der Theorie beschrieb, setzte Basedow später teilweise in die Praxis um. 1768 veröffentlichte er sein erstes Werk, "Vorstellung an Menschenfreunde", in dem er seine Verbesserungsvorschläge für das Ausbildungswesen ausführlich erläuterte. Basedow erstrebte eine allgemeine Reform des Schulwesens unter staatlicher Aufsicht, der Einfluss der Kirchen sollte so lange wie möglich aus der Erziehung rausgehalten werden. Der erste Teil des "Elementarwerks", das ihm große Anerkennung einbrachte, erschien 1770. Das Werk wurde gleichzeitig auf deutsch, französisch und lateinisch veröffentlicht und beschäftigte sich mit unterschiedlichen Lehrmethoden. Der große Erfolg beeindruckte auch Fürst Franz von Anhalt-Dessau, der Basedow 1771 die Möglichkeit gab, in Dessau eine Schule zu gründen - das Philanthropinum (Schule der Menschenfreundschaft). Diese Schule konnten sowohl reiche wie arme Schüler – allerdings nur Jungen - unabhängig von ihrer Religion besuchen. Eine öffentliche Examination der Schüler im Jahre 1776, zwei Jahre nach der Eröffnung, zeigte erstaunliche Ergebnisse. Die aus aller Welt angereisten Lehrkräfte waren beeindruckt von Basedows Erziehungserfolgen. / / Basedows Unterrichtskonzept fußte auf der Grundlage der Ideen von Johann Amos Comenius und John Locke. Das Ziel der Philanthropen war weniger, die Individualität ihrer Schüler zu fördern, als sie zu gesellschaftsbewussten Menschen zu erziehen. Sie wollten die natürlichen Kräfte des Kindes, besonders die Ausbildung seiner Vernunft, aber auch praktische Fertigkeiten und Kenntnisse fördern. Viele Impulse gingen vom "Philanthropinum" aus, es wurde zum Vorbild für andere Einrichtungen, wie die von Christian Gotthilf Salzmann und Franz Heinrich Ziegenhagen. Basedow war zwar ein hervorragender Pädagoge, aber kein Organisator. Die schlechte Administration und Basedows hitziges Temperament trugen dazu bei, dass nach und nach die besten Lehrer die Schule verließen. 1793, drei Jahre nach dem Tod ihres Gründers, musste sie schließen. Eines der ersten illustrierten Lehrbücher war Johann Amos Comenius‘ "Orbis Pictus". Das 1658 erschienene Werk wurde bis in das 20. Jahrhundert als Sprachlehre verwandt. Wie der "Orbis Pictus" im 17. Jahrhundert wurde das "Elementarwerk" zum Vorbild für die illustrierte pädagogische Literatur des 18. Jahrhunderts. Basedow ließ es von dem bedeutendsten deutschen Buchillustrator seiner Zeit, Daniel Chodowiecki, bebildern. Dieser radierte selbst eine große Zahl der Bildtafeln und leitete die Arbeit weiterer Kupferstecher. Der erste Teil des "Elementarwerks" enthielt 53 Kupferstiche. Der Lehrer sollte immer zu dem Thema, das er gerade durchnahm, den dazugehörenden Kupferstich zeigen, denn so konnte man "die Wirkung der Erzählung noch verstärken". Basedows "Elementarwerk" war das bedeutendste illustrierte Schulbuch seiner Zeit, es wurde zitiert und nachgeahmt. Joachim Heinrich Campe verwendete mehrere Motive aus Basedows "Elementarwerk" in seinen Kupfertafeln "Seelenlehre für Kinder". Campe leitete von 1776 bis 1777 das "Philanthropinum" und setzte sich für eine kindgerechte Erziehung ein, die der Praxis, Kinder wie kleine Erwachsene zu behandeln, widersprach. Johann Wolfgang von Goethe dichtete 1810, zum 34. Geburtstag der Königin Luise von Preußen, ein Trinklied, das er "Ergo bibamus" („Also lasst uns trinken") nannte. Die Wendung "Ergo Bibamus" stammte von Basedow, der als ausgelassener Lebemann auch ein starker Trinker war und behauptete, dieser Spruch passe bei allen Gelegenheiten. Mirjam Ehl AUS DEM INHALT: / / / / Bildnis Justus Mosers / Quellentexte / I. ZUR LEHRE VOM KONKRETEN ERKENNEN / 1. Uber das Kunstgefühl 5 / 2. ¿An Rudolf Zacharias Becker" 8 / 3. ¿An Sophie La Roche" 9 / 4. ¿An Georg Heinrich Hollenberg" 10 / 5. ¿An Christian Garve" 10 / 6. Bücher gegen die Religion schaden so viel nicht 12 / 7. Unbeschrankte Duldung? 13 / 8. Die Religion als das beste Hausmittel 14 / II. AUS DER GESCHICHTE DER PADAGOGIK / 1. ¿An Karl Friedrich von Dachcroden" 15 / 2. ¿An Thomas Abbt" 15 / 3. ¿An Johann Bernhard Basedow" 16 / III. WISSENSCHAFT UND BILDUNG / A. Zur Erwachsenenbildung / 1. Uber die verfeinerten Bcgriffe 17 / 2. Vorschlag zu einer Praktika für das Landvolk 19 / B. Über die innere Gestalt des Gebildeten / 3. Also soli der handelnde Teil der Menschen nicht wie der spekulierende erzogen werden 22 / 4. Also sollte jeder Gelehrte ein Handwerk lernen 24 / 5. Also soli man das Studieren nicht verbieten 27 / C. Handwerk und Beruf / 6. Sollte nicht audi ein Institut fur die Handwerksburschen nötig / sein? 29 / 7. Reicher Leute Kinder sollten ein Handwerk lernen 32 / IV. ERZIEHUNG UND UNTERRICHT / 1. Anmerkungen uber die Erziehung der Kinder 42 / 2. Schreiben einer Mutter an einen philosophischen Kinderlehrer . 45 / 3. Etwas zur Verteidigung des sogenannten Aberglaubens unsrer / Vorfahren 47 / / 4. Von dem moralischen Gesichtspunkte 49 / 5. Die mehrsten machcn sich lächerlich aus Furcht, lächerlich zu / werden 50 / 6. Es ist allezeit sicherer, Original als Kopei zu sein 51 / 7. Die Erziehung mag wohl sklavisch sein 55 / 8. Sollte man die Kinder nicht im Schwimmen sich üben lassen? . 56 / 9. Wie ein Vater seinen Sohn auf cine ncuc Wcise erzog . 57 / 10. Sie tanzte gut und kodite schlecht 60 / V. HINWEISE AUF EINE KONFTIGE / UNTERRICHTSGESCHICHTE / A. Zur Zielsetzung des Geschichtsunterrichts / 1. Von dem Nutzen einer Geschichte der Ämter und Gilden 63 / 2. Was ist die Liebe zum Vaterland? 65 / 3. Aus der Vorrede zur ¿Osnabriickische(n) Geschichte" I. T . 67 / B. Die Problematik der Ausdrucksschulung im Deatschunterricht / 4. Wie man zu einem guten Vortrage seiner Empfindungen gelange 69 / Anmerkungen 73 / Werk und Persönlichkeit Justus Moscrs 91 / Bemerkungen zur Textwiedergabe 102 / Bibliographie 104 / Zeittafcl 108 / Namenregister 115 / Sachregister 117 / Inhaltsverzeichnis 119 / / Dicse Ausgabe besorgte / Dozent Dr. H. Kanz, 542 Oberlahnstein, Adolfstrafte 157.

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Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Basedow, Johann Bernhard
Verfasser*innenangabe: Johann Bernhard Basedow. Besorgt von A. Reble
Jahr: 1965
Verlag: Paderborn, Schöningh
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PN.AT
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ISBN: 3-506-78003-4
Beschreibung: 288 S. : Ill.
Schlagwörter: Pädagogik, Aufsatzsammlung, Baesdow, Johann Bernhard
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Reble, Albert
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch