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76.; Mikroprozesse

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Verfasser*innenangabe: Herausgegeber Angelika Ebrecht-Laermann, Bernd Nissen, Claudia Thußbas, Uta Zeitzschel ; Mitherausgeber Hermann Beland [und 10 weitere] ; Beirat Jorge Ahumada [und 13 weitere]. Mit Beiträgen von Anna Bentinck van Schoonheten, Pietro Bria, Uta Karacao¿lan, Eckart Leiser, Riccardo Lombardi, Ulrich Moser, Paolo Cesar Sandler und Peter Wegner.
Jahr: 2018
Jahrbuch der Psychoanalyse
Bandangabe: 76.
Mediengruppe: Buch
verfügbar

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Inhalt

VERLAGSTEXT: / / Die Untersuchung von Mikroprozessen spielt in der Psychoanalyse eine immer größere Rolle. Mit der Entdeckung von Übertragung, Gegenübertragung, projektiver Identifizierung und Inszenierung/ Enactment, aber auch mit dem neuen Verständnis des binokularen Zusammenwirkens von bewussten und unbewussten Prozessen rückten die komplexen Strukturen und vielschichtigen Dynamiken, die sich in der analytischen Begegnung ereignen, in den Vordergrund. Hierzu wurden das interpsychische Geschehen mikroskopisch genau untersucht wie auch Theorien und Konzepte, die diese Dynamiken zu verstehen helfen, erweitert. Der vorliegende Band »Mikroprozesse« präsentiert in seinen Beiträgen sowohl solche feinen interpsychischen Dynamiken wie auch zentrale Konzepte und Theorien (z.B. Matte-Blancos Theorie der Bi-Logik, Bions Konzept der Halluzinose, Aulagniers Überlegungen zum Piktogramm), die das Verständnis psychoanalytischer Prozesse vertiefen. / / /
 
AUS DEM INHALT: / / Editorial / Themenschwerpunkt: / Ulrich Moser: Transformationen in Träumen und Transformationen von Träumen / / Im ersten Teil werden Transformationen in einem einzelnen Traum dargestellt. Im zweiten Teil wird an einem Beispiel die Frage diskutiert, unter welchen Bedingungen es möglich ist, Transformationen in einer Traumserie zu bestimmen und zu interpretieren. Transformationen bedingen, dass die transformierten Elemente beibehalten werden. Dazu müssen sie einheitlich und eindeutig durch Codierung bestimmt sein. Transformiert werden nicht ganze Traumbilder, auch nicht der erzählte Traum, sondern die sogenannten Features, d. h. elementare kognitive Einheiten der Traumbilder. Die Mikrosequentialisierung erfolgt nach dem Zürich Dream Process Coding System (ZDPCS). / Pietro Bria: »Denken, Fühlen, Sein« ¿ Die Forschung über das Unbewusste von Ignacio Matte Blanco / / Der Autor führt in die Neuformulierung des Unbewussten ein, die Matte Blanco entworfen hat. Matte Blanco nimmt die von Freud angedeutete Unterscheidung zwischen einem verdrängten und einem strukturellen Unbewussten auf und geht von einem Isomorphismus zwischen der Logik des Unbewussten, der Logik der Emotion und der Logik des Unendlichen aus. Die klassische Logik funktioniert asymmetrisch, gehorcht damit anderen Gesetzen als die symmetrische Logik, die im Unbewussten herrscht. Von besonderer Bedeutung ist in der symmetrischen Logik die Identität von Teil und Ganzem. Kommt sie im logischen Denken vor, entsteht eine Bi-Logik, die auf dem Wechsel oder der Gleichzeitigkeit der klassischen Logik und der symmetrischen Logik beruht. Die symmetrische Logik ist auch die der Emotionen. Das Unbewusste arbeitet zugleich mit mehr als drei Dimensionen, hat also andere Darstellungsmöglichkeiten. So wie das Verhältnis zwischen Bewusstem und Unbewusstem wird nun auch die Dialektik zwischen Endlichem und Unendlichem Gegenstand der psychoanalytischen Forschung. / Eckart Leiser: Piera Aulagnier ¿ Das Piktogramm als Erweiterung von Freuds Metapsychologie / / In der französisch- und spanischsprachigen Welt gilt Piera Aulagnier als bedeutende Vertreterin einer innovativen Öffnung der Psychoanalyse, sowohl in klinischer als auch in theoretischer Hinsicht. Ihr klinischer Schwerpunkt war die Arbeit mit Psychotikern. Diese Patienten konfrontieren den Analytiker mit einem Riss zwischen einem vorgeblichen Wissen und dessen mangelnder Umsetzbarkeit in die Praxis. Das Scheitern der Analyse gegenüber der Psychose ist für Aulagnier ein Hinweis auf eine Phase vor der Bildung des Ichs, in die der Psychotiker zurückkehrt. Das Postulieren dieser Phase bedeutet nicht weniger als eine Erweiterung der Metapsychologie Freuds. Sie sieht dem Primärprozess Freuds einen sogenannten Originärprozess vorgelagert, dessen Schlüsselmerkmal das sogenannte Piktogramm ist. In diesem fallen repräsentierendes Sinnesorgan und repräsentiertes Objekt zusammen. Hier entsteht das Psychische aus dem Körperlichen in einem Akt der Selbsterzeugung oder ¿Autopoiesis¿. Aulagnier geht diesem Akt minuziös auf der Ebene der jeweiligen Mikroprozesse nach. Auf die klinische Arbeit zurückbezogen liefert dieser Anspruch, das Psychische von Anfang an vom Körperlichen her zu denken, wichtige Ansatzpunkte zum Verständnis des psychosomatischen Geschehens. / Uta Karacao¿lan / Riccardo Lombardi: Psychoanalytische Mikroprozesse im Zusammenspiel von Körper und Seele / / Anhand der Darstellung klinischen Materials aus der Behandlung zweier wahnhafter, bzw. psychosomatisch erkrankter Patienten wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung dem Zusammenspiel von Körper und Seele ¿ insbesondere der Dissoziation des Körpers ¿ in der Entstehung und Auflösung dieser Phänomene zukommt. Im Übertragungs-Gegenübertragungs-Geschehen wird das Augenmerk auf die Übertragung des Analysanden auf seinen Körper und die Nutzung der somatischen Gegenübertragung des Analytikers gelegt. Über die Herstellung der Beziehung des Analysanden zu seinem Körper im Sinne eines »Konkreten Originalen Objekts« entsteht ein verbesserter Bezug zum sinnlichen Erleben des Körpers, in der Folge davon verbessern sich Realitätsbezug und Denkfähigkeit. Das beschriebene analytische Durcharbeiten ist zutiefst relational, der Analytiker ist gefordert, aus seinen eigenen, auch körperlichen Empfindungen die Verfassung des Analysanden zu entnehmen. Es wird dargestellt, wie sich das technische Vorgehen auf die Förderung der Eigenwahrnehmung des Analysanden und auf die Stärkung der vertikalen Beziehungsachse konzentriert, während die interpersonale Übertragungsebene implizit genutzt wird. / Paulo Cesar Sandler: Wirkliche Psychoanalyse ist wirkliches Leben / / Die Arbeit stellt die Realität, das ¿Hier und Jetzt¿ der analytischen Sitzungen, auf einer ¿mikroskopischen Beobachtungsstufe¿ dar. Nur auf dieser Ebene kann das Spektrum an Tatsachen erfasst werden, das von den sinnlich wahrnehmbaren Reizen der mindestens sechs miteinander verbundenen ¿Transformationen¿ gebildet wird. Als erste Transformation wurde in der Psychoanalyse die ¿Traumarbeit¿ beschrieben. Darüber hinaus unterscheidet der Autor (i) die Transformation in starre Bewegung; (ii) projektive Transformation; (iii) Transformation in Halluzinose; (iv) Transformation in Psychoanalyse ¿ unterteilt in (iv-a) Transformation in ¿K¿ (Wissen) und (iv-b) Transformation in ¿O¿. Die endgültigen ¿psychischen Produkte¿ der ¿Transformationen¿ vermitteln sich auf einem materiellen und einem immateriellen ¿Pfad¿. Der Autor untersucht ausführlich dargestelltes klinisches Material einer bisher sechs Jahre andauernden Psychoanalyse mit den Theorien der Transformation in Halluzinose und denen des ¿Minus¿-Bereichs. / Peter Wegner: Feinkörnige Strömungen seelischer Substanzen in der psychoanalytischen Situation? (Teil 1) / / Nach einer kurzen Einordnung in die aktuelle Psychotherapieforschung und dem von Wolfgang Loch entwickelten Gruppenseminar zum Verständnis und zur Interpretation psychotherapeutischer und psychoanalytischer Behandlungsprozesse wird versucht, einige sogenannte Mikroprozesse, die in Seminaren nach der Methode Wolfgang Lochs generiert werden konnten, zusammenfassend darzustellen und auf ihre Anwendbarkeit im Rahmen einer klassisch dualen Behandlungssituation zu überprüfen: ¿Synchronisierung¿, ¿Selbstwirksamkeit¿ und ¿rekombinierende pathologische Selbstorganisation¿. Die klinische Darstellung entstammt einer jungen mittelfrequenten psychoanalytischen Behandlung und versucht die Indikationsstellung, den Behandlungsverlauf bis zur 103.Sitzung und die spezifische Psychopathologie eines etwa fünfzigjährigen Patienten nachvollziehbar zu machen und mit Hilfe mikroprozessualer Konzeptualisierungen schlüssig in einen Sinnzusammenhang zu bringen. Dabei unterscheide ich drei Modi psychoanalytischen Arbeitens. Die Fortsetzung der Untersuchung und der damit verbundene Vergleich der Interpretation der 103. Sitzung von Herrn S und seinem Analytiker (Teil 1), die Zweitsicht dieses Materials durch eine Gruppe und die detaillierte Auswertung dieses neuen Materials werden hergeleitet und in einen Forschungszusammenhang gestellt. / Karl-Abraham-Vorlesung: / Anna Bentinck van Schoonheten: Karl Abrahams Platz in der Geschichte der Psychoanalyse / / / Die Arbeit versucht, Karl Abrahams Platz in der Geschichte der Psychoanalyse zu verorten. Es wird die Begegnung zwischen Karl Abraham und Sigmund Freud skizziert und gezeigt, dass Abraham in der Nachfolge Freuds eine eigene Theorie entwickelt hat, die scheinbar ganz in Freuds Theorie passte. Scheinbar, weil bei detaillierter Betrachtung deutlich wird, dass Abraham schon von 1907 an eigene Wege gegangen ist und eine eigenständige Theorie entwickelt hat. Abraham hielt aber daran fest, dass sie völlig kompatibel zu Freuds Überlegungen sei. Im zweiten Teil der Arbeit wird die Begegnung von Abraham und Melanie Klein beschrieben. Es wird erstens gezeigt, was diese Begegnung für Kleins klinisch-praktische Auffassungen bedeutet hat und beschreibt zweitens den theoretischen Einfluss. Die Untersuchung der Abraham ¿ Klein Beziehung unterstreicht die These von Abrahams Eigenständigkeit gegenüber Freuds Theorie.

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Verfasser*innenangabe: Herausgegeber Angelika Ebrecht-Laermann, Bernd Nissen, Claudia Thußbas, Uta Zeitzschel ; Mitherausgeber Hermann Beland [und 10 weitere] ; Beirat Jorge Ahumada [und 13 weitere]. Mit Beiträgen von Anna Bentinck van Schoonheten, Pietro Bria, Uta Karacao¿lan, Eckart Leiser, Riccardo Lombardi, Ulrich Moser, Paolo Cesar Sandler und Peter Wegner.
Jahr: 2018
Übergeordnetes Werk: Jahrbuch der Psychoanalyse
Bandangabe: 76.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 3-7728-2076-X
2. ISBN: 978-3-7728-2076-2
Beschreibung: 235 Seiten
Schlagwörter: Behandlungstechnik, Differenzierung, Psychoanalyse, Psychoanalytische Therapie
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Ebrecht-Laermann, Angelika; Nissen, Bernd; Thußbas, Claudia; Zeitzschel, Uta; Beland, Hermann
Sprache: Deutsch
Fußnote: Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache. - Ethält: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch