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Zur Tradition der christlichsozialen Partei

ihre Früh- und Entwicklungsgeschichte bis zu den Reichsratswahlen 1907
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Knoll, Reinhold
Verfasser*innenangabe: Reinhold Knoll
Jahr: 1973
Verlag: Wien, Böhlau
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

VERLAGSTEXT: / / Die Geschichte der Christlichsozialen Partei ist für das politische Gefüge der Gegenwart von größter Wichtigkeit. Durch die Sammlung des konservativen Bürgertums sowie der katholischen Bauern und Kleinbürger bildete sich jene Partei aus, die in der Ersten und in der Folge auch in der Zweiten Republik das politische Profil Österreichs bestimmte. Aus diesem Grund versucht der Autor, den vielfältigen Problemen einer philosophischen Tradition nachzugehen und parallel dazu den Vorgang der politischen Entwicklung zu beleuchten. / Beginnend mit der romantischen Schule in Wien, die sich um die Lösung der sozialen Konflikte im anbrechenden Industriezeitalter bemühte, werden die Theorien des sozialreformerischen Katholizismus und Konservativismus dargelegt. Von dieser Grundlage aus formierte sich in der Zeit des Neoabsolutismus eine feudal-katholische Opposition gegen den Liberalismus. Während der Regierungszeit Graf Taaffes suchte Karl von Vogelsang in einer zeitgemäßen katholischen Gesellschaftspolitik eine wirksame Lösung anstehender sozialer und politscher Fragen zu erreichen. Um die katholische Zeitung Vaterland, die Vogelsang redaktionell leitete, sammelten sich Angehörige des Hochadels, Vertreter des niederen Klerus und des Kleinbürgertums. Mit der zunehmenden Organisierung der Handwerker in katholischen Vereinen und der Politisierung des öffentlichen Lebens im Kampf um die Wahlrechtsreform wurde der Kreis um Vogelsang eine Basis für Aktionen, die erstmals verschiedene soziale Schichten umfassen wollte. Karl Lueger gelang es durch seine charismatische Persönlichkeit, aus dieser bisher informellen Gruppe die Christlichsoziale Partei zu bilden. Der Einzug Luegers in das Wiener Rathaus und der Sieg der Partei ermöglichten es ihr, auch in der Landbevölkerung Fuß zu fassen. Der Erfolg der Christlichsozialen lag darin, dass sie die Interessen der städtischen und ländlichen Bevölkerung in der Mittelstandspolitik Luegers wirksam verknüpften. Der frühe sozialreformerische Elan verlor aber in der Orientierung an die Tagespolitik seine weltanschauliche Verbindlichkeit. Daran konnten auch der Anschluss an die päpstliche Enzyklika Rerum Novarum entfaltete politische Katholizismus und sein missionarischer Eifer nichts ändern. Aus diesem Grund gewinnt die Analyse des politischen Programms der Christlichsozialen Partei und ihrer Vertreter bei den ersten allgemeinen und geheimen Wahlen 1907 besondere Bedeutung. Für die Partei stellte sich damit auch das Problem, ob sie den Wahlerfolg als einen weiteren Auftrag zu sozialpolitischen Forderungen verstanden wissen wollte, oder ob die seit Lueger in Aussicht genommene Weichenstellung zu einer zwar antiliberalen, jedoch bürgerlichen Partei mittels der Wahlen endgültig vollzogen worden ist. / / AUS DEM INHALT: / / Vorwort | 5 / I. Proletariat und bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts / a) Die bürgerliche Gesellschaft und das Proletariat in seiner Entwicklung um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts | 7 / b) Zwischen liberal-individualistischem Naturrecht als Angriffslehre des Bürgertums gegen das Feudalsystem und Installierung der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft ¿ zum Ideologieproblem | 20 / / II. Die Vorkämpfer Vogelsangs in der Arbeiterfrage / a) Strukturen zu Beginn der Politischen Romantik | 31 / b) J. Freiherr von Penkler und Clemens M. Hofbauer: religiöse Vorbereiter der Politischen Romantik als der ersten katholisch-sozialen Bewegung gegen das Liberalitätssystem in Österreich | 42 / c) Die katholische Romantik in ihrer Auseinandersetzung mit Idealismus und Protestantismus | 47 / d) Von der Staats- zur Sozialromantik am Beispiel A. H. Müllers | 62 / e) Zur Entwicklung des Politischen Katholizismus | 67 / f) Christlicher Demokratismus und Sozialismus um 1848 | 80 / / III. Vogelsang und seine Mitkämpfer / a) 1873: Schicksalsjahr für Liberalismus und christliche Sozialreform ¿ Börsenskandal und Beginn des Wirkens von Vogelsang | 96 / b) Der katholische Konservativismus und seine Überwindung in der Lehre Vogelsangs | 99 / c) Sozialkritik und soziales Programm bei Vogelsang | 105 / d) Die aristokratischen Weggefährten Vogelsangs | 111 / e) Die dominikanischen Einflüsse auf die Lehre Vogelsangs ¿ A. Frühwirth und A. M. Weiß: zum Problem von Zins und Wucher | 124 / f) Vogelsangs Lehre im Spiegel der Realisierungen ¿ die Thesen von Haid, Kleinheubach, Amberg, Regensburg, Mainz und Prag | 133 / / IV. Abbruch der Vogelsang-Schule / a) ¿Rerum novarum¿ ¿ das Arbeiter-Rundschreiben Leos XIII. und der Sozialkatholizismus | 150 / b) F. M. Schindler: Schüler und Kritiker Vogelsangs, Mitbegründer der ¿Enten Abende¿ und Theoretiker der Christlichsozialen Partei Luegers | 163 / c) Das Vereinswesen bis zur Gründung der Christlichsozialen Partei unter Lueger | 172 / d) Die Grenzen der Christlichsozialen Partei | 182 / e) Der Cartell-Verband und die Christlichsoziale Partei | 187 / f) Eine Zwischenbilanz | 193 / g) Leopold Kunschak ¿ die Standwerdung der Arbeiterschaft als sozialpolitische Initiative | 203 / / V. Verbürgerlichung der ¿Christlichsozialen Partei¿ und Verlust der katholisch-sozialen Tradition / a) Anton Orels Ostermanifest an die arbeitende Jugend Österreichs 1907 | 211 / b) Der Christlichsoziale Wahlsieg 1907 | 215 / c) Der bürgerliche Trend der Christlichsozialen Partei 1907 ¿ im Spiegel ihrer / Reichsratsabgeordneten | 220 / d) Die Vertretung der Christlichsozialen Partei im niederösterreichischen Landtag (1908) ¿ eine Vorentscheidung in der Sozialpolitik | 223 / e) Der ¿Sündenfall¿ der Christlichsozialen Partei | 226 / f) Der letzte Kampf um die Sozialreform | 234 / / VI. Schlussbetrachtung | 242 / / VII. Anhang / 1. Die Entwicklung der ¿Monatsschrift¿ bis zu ihrem Ende | 247 / 2. Mandatsergebnisse der Reichsratswahlen von 1907 | 248 / 3. Die Mandatare der Christlichsozialen Reichspartei nach den Wahlen des Jahres 1907, ihre Herkunft und ihr Beruf | 250 / 4. Berufliche Gliederung der Christlichsozialen Abgeordneten zum niederösterreichischen Landtag (1908) | 274 / 5. Berufliche Gliederung der sozialdemokratischen Abgeordneten zum Reichsrat nach den Wahlen des Jahres 1907 | 278 / / VIII. Quellen- und Literaturverzeichnis / 1. Unveröffentlichte Quellen | 281 / 2. Veröffentlichte Quellen | 281 / 3. Zeitungen und Zeitschriften | 283 / 4. Erinnerungen, Tagebücher und andere gedruckte Quellen | 284 / 5. Aufsätze und Essays mit Quellencharakter | 289 / 6. Sekundärliteratur | 293 / 7. Aufsätze und Essays | 301 / Personenregister | 305

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Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Knoll, Reinhold
Verfasser*innenangabe: Reinhold Knoll
Jahr: 1973
Verlag: Wien, Böhlau
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.PK
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ISBN: 3-205-08543-4
Beschreibung: 319 S.
Schlagwörter: Christlichsoziale Partei, Geschichte 1873-1907
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Sprache: Deutsch
Fußnote: zugleich Dissertation ; Literaturangaben
Mediengruppe: Buch