Kunstunterricht zeigt sich heute – in Lehrplänen wie im schulischen Alltag – als eine widersprüchliche und disparat erscheinende Fülle verschiedener Praxen. Auch die Theorie der Kunstpädagogik ist in widersprüchlich scheinende Partikularpositionen zersplittert. In dieser Situation sind die Neuorientierung und systematische Grundlegung des Faches notwendig. Erst eine solche systematische Klärung der Grundlagen und Begründungen der eigenen Disziplin kann zu einer kohärenten Kunstdidaktik führen, die der schulischen Praxis Orientierung bieten kann. Der vorliegende Band unternimmt hierzu erste Schritte. Die Beiträge – zum Teil neu verfasst, zum Teil zusammengetragen aus verschiedenen Publikationen der letzten 15 Jahre – zeigen, was im Rahmen der Grundlagenrevision und wissenschaftlichen Grundlegung der Kunstpädagogik sowie in deren fachdidaktischer Anwendung in der heutigen Situation zu leisten ist. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind überraschend, vielleicht sogar provokativ. Aber nur eine Fachdisziplin, die ihre Gründe plausibel und geordnet darlegt, ohne Rücksicht auf falsche Denkgewohnheiten, kann ihre pädagogische Existenzberechtigung sichern.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort
Zur Entstehung dieses Bandes 11
Jochen Krautz
Kunstunterricht verstehen ?I-Systematische Horizonte der Kunstpädagogik
Zur Einführung 13
Teil1: Orientierung
1.0
Huben Sowa
Einleitung 27
1.1 KunstlehreKünstlerische LehreKunstpädagogik
Hubert Sowa
Topologie der Kunstlehre
Über doktrinäreskeptische und gnostische Begründungsmuster im Bereich
der Kunstlehre 35
1.2 KunstvermittlungKunstdidaktik
Hubert Sowa
Kunstreligion oder Kunstpädagogik? 61
1.3 ÄsthetikEthikHandlungstheorie
Hubert Sowa
Mehrdeutige Imperative
Kritisch-hermeneutische Überlegungen zur Werteorientierung in der
Kunstpädagogik und ästhetischen Bildung
1.4 Künstlerisches HandelnPoiesisPraxis
Hubert Sowa
Gibt es und welchen Sinn hätte .künstlerisches Handeln"?
1.5 6ildpragmatikLebensformHauptrealität
Hubert Sowa
Bildumgang und Lebensverständnis
6 Kunstunterricht verstehen
1.6 GestaltungWeltbezugGesamtcurriculum
Hubert Sowa
Der Verantwortung gerecht werden
Anforderungen an eine professionelle und disziplinäre Kunstpädagogik 141
1.7 GemeinsinnVerstehenBildungshorizont
Hubert Sowa
Welthorizont und Gemeinsinn
Tell 2: Grundlegung und Begründung
2.0
Hubert Sowa
Einleitung
2.1 Kinder- und JugendzeichnungVorstellenDarstellen
Alexander Glas
167
193
Anthropogene Voraussetzungen- die Genese der Kinder· und Jugendzeichnung 199
2.2 Personales MenschenbildRationalitätSystematik
Jochen Krautz
IchWirWelt
Zur Systematik und Didaktik einer personalen Kunstpädagogik
2.3 BildspracheAnschauungNachahmung
Bettina Uhlig
Zur Rolle von Anschauung und Nachahmung bei der Entwicklung der
kindlichen Bildsprache
2.4 Historische KunstlehreFachsystematik
Ulrich Heinen
Historische Kunstlehre
Eine Ortsbestimmung im Aufbau der Fachsystematik Kunst
2.5 VorstellungWahrnehmungDarstellung
HubertSowa
Was heißt: .Sieh ein Bild machen?"
221
251
261
Oie Ro lle der Imagination in der darstellungszentrierten Kunstdidaktik 283
Inhalt
2 6 Konzept· und Vorstellungsbildung SpracheZe1chnung
Alexander Glas
Bildspra che verstehen: Das Kind als intentionaler Akteur
Zur Parallelisierung von Sprache und Zeichnung
2.1 Kindliches BildverstehenSinnBedeutung
Bettina Uhlig
An Bildern Sinn entwickeln
7
305
Sinnkonstituierende Lernprozesse aus der Perspektive der Bilddidaktik 323
2 8 ZeichnenwollenZeiChnenkbnncn81ldkonzept
Benlna Uhlig
Zeichnenwollen und Zeichnenkönnen
Zeichendidaktische Notate
2.9 B1ldrezeptionwissendes Sehenlmagmation
Alexander Glas
Der Streit um epistemologische Aspekte beim Bildgebrauch
339
Überlegung zu einer Entwicklung des Blicks zwischen Einzelheit und All gemeinheit 365
2 10 Bildrezeption Blickverhalten Vorstellungsbildung
Alexander Glas
Lernen mit Bildern
Eine empirische Studie zum Verhältnis von Bllckbildung,lmaglnation und
Sprachbildung 383
2.11 PressebildHermeneutikBildkontext
Alexander Glas
Bilder sehen lernen"-das Bild im Kontext der Vorstellung
2.12 Enakuv1smusOciXISLernszene
Huben Sowa
Verhandelte Sichtbarkelt
403
Die enaktivistischen und hermeneutischen Grundlagen der Kunstpiidagogik 413
2 13 Konvenuonahs1erung Lernforschung CurricuiumsentWICklung
Huben Sowa
Bildwissen und ·können im Prouss Ihrer Bildung
Der systematische Ort der Kinder· und Jugendzeichnungsforschung in der
wlnenschaftllchen Kunstpädagogik 431
8 Kunstunterricht verstehen
2.14 ZeichnenkönnenBegabungFörderung
Monlka Mlller
Zeichnerische Begabungen erkennen und fördern
2.1 S LernenÜbenKönnenWissen
Jochen KrautzHuben Sowa
Lernen, Üben, Können und Wissen im Kunstunterricht
Ich muss können, was ich will!"
Tell3: Kunstdidaktische Anwendung
3.0
Huben Sowa, Jochen Krauu
Einleitung
3.1 GrundlagenDidaktikMethodik
HubertSowa
447
459
475
Grundlagen der Kunstpädagogik- anthropologisch und hermeneutisch 481
3.2 AufgabenkonstruktionDidaktische Begründung
Huben Sowa
Wege der Aufgabenkonstruktion
Am Beispiel Kunstunterricht im Völkerkundemuseum
3.3 ZeichendidaktikSystematischer Gestaltungsprozess
Ulrich Hainen
Zeichnen in systematischen Bildprozessen
Zur Aktualität einer Kulturtechnik
3.4 PersonEmpathieDarstellung
Huben Sowa, Bettins Uhiig
Porträtieren - der Blick ins Gesicht des Anderen
Aktuelle kunstpädagogische Potenziale einer dialogischen Bildpraxis
3.5 SachzeochnenDiagnoseFörderung
Hubert Sowa, Jochen Krautz
Konventionell zeichnen können
Lehrmethodik, diagnostischer Nachweis, Anwendungspotenziale
3.6 AnschauungÜbersetzungKonstruktion
Huben Sowa
Verstehendes Sehen und überseuendu Zeichnen
9
Konstruktives Sachtelehnen und kunstdidaktisch begründete Aufgabe 579
3.7 W;~hmchmungsbezugVorstellungsbildungOarstellungskönnen
Monlka Mlller
Entwlckluna der Oarstellunaskompetenz: Im Grundschulalter beim Zeichnen
nach Beobachtung 591
3.8 GestaltungslehrenGestaltungsdidaktikÜbung
Jochen Krault
Bildnerisches Denken lehren und ltmtn 613
3.9 EmpathieVorstellungsbildungMoral-Erziehung
Jochen Krautz:
Kunstpädagogik und Friedenserziehuna
Ein Beltrag der Kunstdidaktik zur moralischen Erziehung 623
Autoren 653