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Peri tu Pythagoreiu biu

Legende, Lehre, Lebensgestaltung
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Iamblichus <Chalcidensis>
Verfasser*innenangabe: Jamblich. Eingeleitet, übers. und mit interpretierenden Essays vers. von Michael von Albrecht ...
Jahr: 2002
Verlag: Darmstadt, Wiss. Buchges., [Abt. Verl.]
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Peri tu Pythagoreiu biu = Pythagoras: Legende, Lehre, Lebensgestaltung / Jamblich. Eingeleitet, übers. und mit interpretierenden Essays vers. von Michael von Albrecht ...
 
Iamblichos (* um 240/245 in Chalkis; † um 320/325) war ein antiker griechischer Philosoph (Neuplatoniker) aus Syrien. Alle Werke des Iamblichos waren in griechischer Sprache abgefasst, sie werden aber oft mit ihren herkömmlichen lateinischen Titeln bezeichnet. Er verfasste eine aus zehn Büchern bestehende Gesamtdarstellung der pythagoreischen Lehre, deren ursprünglicher Titel nicht bekannt ist. Zur Ausbildung der Fachterminologie des späten Neuplatonismus hat Iamblichos wesentlich beigetragen. Seinen Stil kritisierte schon sein Biograph Eunapios als ungefällig und für den Leser abschreckend. Iamblichos war sowohl Neuplatoniker als auch Neupythagoreer. Er teilte die schon im 2. Jahrhundert n. Chr. von dem Platoniker Numenios vertretene, später bei Neuplatonikern und Neupythagoreern verbreitete Überzeugung, dass zwischen den Lehren des Pythagoras und denen Platons inhaltlich kein Unterschied bestehe, und meinte, dass die pythagoreisch-platonische Philosophie die Wahrheit schlechthin ausdrücke. Er ging sowohl von Plotins Emanationskonzept als auch von der neupythagoreischen Zahlenlehre des Nikomachos von Gerasa und den „Chaldäischen Orakeln“ aus. Den Orakeln unterstellte er ebenfalls völlige Übereinstimmung mit der ursprünglichen Lehre des Pythagoras. Pythagoras sah er als einen Erlöser, der in die materielle Welt hinabgestiegen sei, um den Menschen das heilbringende Gut der Philosophie darzureichen. Iamblichos erweiterte Plotins Lehre vom Einen, dem ersten Prinzip, indem er das Eine verdoppelte, denn er hielt es für nötig, zwischen dem absolut transzendenten Einen, das in sich ruht und von dem nichts ausgehen kann, und dem Einen als aktivem, schöpferischem erstem Prinzip zu unterscheiden. In der Hierarchie unterhalb des Einen, aber oberhalb des Nous schaltete er die Zweiheit „Begrenzung“ (péras) und „das Unbegrenzte“ (to ápeiron) ein und nahm überdies ein „seiendes Eines“ an, das der Aion, die Ewigkeit, ist. Der Aion stellt die Verbindung zum darunter befindlichen Nous (der intelligiblen Welt) her und ist für sie das „Maß“. Der Nous wird bei Iamblichos ebenfalls ausdifferenziert. Er ist die Welt des Demiurgen, des Schöpfergotts, der die darunter befindliche Seelenwelt und die sinnlich wahrnehmbare Welt hervorbringt, wobei die „transzendente Zeit“ das Bindeglied und für die unteren Welten das „Maß“ ist. Hinsichtlich der menschlichen Seele verwarf Iamblichos die Auffassung Plotins, der für den obersten Seelenteil eine ständige Gemeinschaft mit dem göttlichen Bereich angenommen hatte, und begründete das damit, dass die Menschen in diesem Fall alle unablässig glücklich wären. Auch im Bereich der Seelen differenzierte er und nahm naturgegebene Abstufungen an. Er ging von einem essentiellen Unterschied zwischen den Seelen der Götter, der Dämonen, der Heroen, der Menschen und der Tiere aus. Daher bestritt er, dass menschliche Seelen sich in Tierkörpern inkarnieren können, was Plotins Meinung war. Die platonische Lehre von der Unsterblichkeit der Seele bezog sich bei ihm auch auf den irrationalen Seelenbereich, den spätere Neuplatoniker wie Hierokles von Alexandria als vergänglich betrachteten. Das Konzept der Theurgie (kultisches Handeln, wodurch sich der Mensch göttlichem Einfluss öffnet) war eine Neuerung, die Iamblichos in den Neuplatonismus einführte, und eines seiner Hauptanliegen. Während Plotin die Erlösung der Seele aus ihrer Not in der materiellen Welt durch geistiges Erkenntnisstreben empfahl, führte Iamblichos zusätzlich symbolisch-rituelle Kulthandlungen ein, mit denen sich der Mensch dem göttlichen Bereich nähern könne. Dieser theurgische Heilsweg wurde nach seiner Ansicht durch ein Entgegenkommen der Götter ermöglicht, die dem Menschen die Theurgie schenkten. Gemeint war also nicht ein Versuch des Menschen, mit magischen Mitteln seine Erlösung zu erzwingen. Eine Erlösung der menschlichen Seele aus eigener Kraft, nur durch ihre eigene Tugend und Weisheit hielt Iamblichos für unmöglich; daher war Theurgie aus seiner Sicht unbedingt erforderlich. Im Gegensatz zum dualistischen Denken, das im Platonismus besonders Numenios vertreten hatte, tritt Iamblichos für eine streng monistische Weltdeutung ein. Für ihn ist die Materie nicht wie für Numenios ein eigenständiges ungöttliches Prinzip und als solches Quelle des Übels oder der Mängel. Er unterscheidet auch nicht wie Plotin fundamental zwischen einer positiv bewerteten intelligiblen Materie und der physischen, sinnlich wahrnehmbaren Materie als Ursache der Übel. Vielmehr geht er von einer göttlichen Ordnung aus, die den gesamten Kosmos von der höchsten bis zur niedrigsten Ebene durchgängig strukturiert. Daher nimmt er eine Kontinuität zwischen der geistigen Welt und den vergänglichen Sinnesobjekten und damit zwischen intelligibler und physischer Materie an, die sich aus dem göttlichen Ursprung beider ergibt. Die Übel betrachtet er als akzidentelle, naturwidrige Abweichungen von dieser Ordnung, die auf den beiden niedrigsten Daseinsebenen auftreten. Zwar hält er wie die anderen Neuplatoniker die Materie für ein Hindernis, das die inkarnierte Seele verunreinigt und ihre Bemühungen hemmt, doch führt er dies nicht auf eine Schlechtigkeit der Materie selbst zurück, sondern auf eine falsche Einstellung der Seele zur materiellen Welt, in der sie lebt. Diese Einstellung zu ändern ist das Ziel seiner Theurgie, welche die Seele vergöttlichen soll, während sie sich weiterhin im Körper aufhält. Die Theologie des Iamblichos ermöglichte den Einbau der traditionellen Götterkulte in das religiös-philosophische Weltbild des Neuplatonismus. Damit bot sie dem Kaiser Julian, der Iamblichos verehrte, eine Basis für seinen Versuch, die nichtchristliche Religion zu erneuern. Iamblichos beeinflusste die späteren Neuplatoniker Syrianos, Proklos und Damaskios. Proklos zitierte häufig Iamblichos’ Kommentar zu Platons Dialog Timaios. Noch im frühen 6. Jahrhundert standen die Kommentare des Iamblichos den letzten Angehörigen der Platonischen Akademie in Athen zur Verfügung. Im lateinischsprachigen Westen hingegen wurde er kaum beachtet. In der Renaissance fertigte der Humanist Marsilio Ficino, der Iamblichos schätzte, 1497 die erste lateinische Übersetzung der Schrift Über die Mysterien der Ägypter an.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Iamblichus <Chalcidensis>
Verfasser*innenangabe: Jamblich. Eingeleitet, übers. und mit interpretierenden Essays vers. von Michael von Albrecht ...
Jahr: 2002
Verlag: Darmstadt, Wiss. Buchges., [Abt. Verl.]
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
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ISBN: 3-534-14945-9
Beschreibung: 352 S.
Schlagwörter: Aufsatzsammlung, De vita Pythagorica, Iamblichus <Chalcidensis>, Beiträge, Sammelwerk
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Albrecht, Michael von; Pythagoras
Sprache: Deutsch
Originaltitel: De vita Pythagorica
Paralleltitel: Pythagoras: Legende, Lehre, Lebensgestaltung
Fußnote: Text griech. und dt., Kommentar dt.. - Literaturverz. S. 323 - 329
Mediengruppe: Buch