Verlagstext:
Dieses Buch handelt vom obersten 0,1 Prozent, von den Superreichen. Alles Geld dieser Welt wird zu ihnen hin gezogen, wie in ein schwarzes Loch. Und Geld bedeutet Macht. Ultimative Geldmacht verändert ganz normale Ansichten, Lebensentwürfe und Verhaltensweisen zutiefst, denn Geldmacht ist eine imperiale Struktur. So werden Milliardäre, ob wir oder sie es wollen oder nicht, eine globale Klasse für sich. Das Schattenreich der Milliardäre ist kein absolutes Mysterium. Es gibt allerdings vieles, was wir darüber noch nicht wissen. Was bedeutet die Konzentration ultimativer Geldmacht? Wer sind diese Superreichen? Wie leben sie? Hans Jürgen Krysmanski geht diesen und der alles entscheidenden Frage nach: Was macht unbegrenzter Reichtum aus den Superreichen, aus uns und unserem demokratischen Gemeinwesen?
Stimmen zum Buch:
"[...] Krysmanski bietet insoweit beeindruckende Milieuskizzen, u. a. Waffenmärkte und Finanzmärkte und beschäftigt sich mit Prozessen wie „Planetarisierung“ und „Nomadisierung“. In seinem Schlusskapitel stellt er die etwas paradox anmutende Frage, ob Milliardäre das Kapital überwinden können. Der Autor schreibt den Milliardären und ihrem Gefolge die Fähigkeit zur Ausdifferenzierung der Selbstverwertungskräfte ihres Kapitals zu, ohne auf die UBS- oder Merril-Lynch-Manager angewiesen zu sein. Mit anderen Worten: Die Superreichen werden sich auch im kommenden Chaos gut behaupten. Krysmanski beschreibt vor diesem Hintergrund eine Welt „zwischen Refeudalisierung und Absurdistan“. In seinen Augen häufen sich die Anzeichen für einen mit dem Globalisierungsprozess verbundenen Absturz in Zustände vergleichbar dem Chaos früherer, vorkapitalistischer Weltepochen.
[...]
Krysmanski gelingt es, die abstrakten und konkreten Voraussetzungen und Folgen einer obszön ungleichen und damit auch unerträglich ungerechten Vermögens- und Einkommensverteilung mit persönlicher Leidenschaft und wissenschaftlicher Nüchternheit zu beschreiben und zu erklären. Insoweit schließt sein Buch immerhin teilweise eine Lücke, aufgrund derer sich eine einsichtige und handlungsfähige Koalition zwischen verschiedenen Teilen der bürgerlichen Gesellschaft noch nicht bilden konnte. Dafür ist es aber höchste Zeit.
Dem Werk von Krysmanski ist mindestens in Andeutungen zu entnehmen, welche katastrophalen Folgen für den inneren und äußeren Frieden innerhalb und außerhalb Europas eintreten werden. Nach der Lektüre wird man die etablierten Feigheitsrituale („Das habe ich nicht gewusst. Das habe ich nicht gewollt.“) nicht guten Gewissens fortsetzen können. Im Hinblick auf das Buch ist die Konsequenz jedoch ganz einfach: Kaufen! Lesen! Diskutieren! Handeln! "
Quelle: Wolfgang Lieb, nachdenkseiten.de
/ AUS DEM INHALT: / / /
Prolog: Eat the Rieh (1999) 10
Ein bis zwei Prozent 12
Der Mythos der Titanen 13
Von der Nützlichkeit der Milliardäre 17
1 Ein weites Feld 20
Wem gehört die Welt? 23
Gibt es eine "globale herrschende Klasse"? 28
Eigentumsformen des Kapitals 36
Richistan 44
Ein bisschen Marx 46
Spielereien? 50
2 Die Aneignung Europas 55
Schamloser Reichtum 56
Geldmacht und Geldmachtkomplex 62
Ein neuer Souverän? 72
Das europäische Projekt 79
3 Das private Imperium 82
"An sich" und "für sich" 83
Empire und Biopolitik 87
Plutokratie? 92
Nationalstaaten, Sozialdemokratie und John Galt 96
Corporate Power und die Davos-Klasse 100
4 Milliardäre 107
Berater 107
Sozialgeographisches 116
Kapitalisten? 122
Forbes versus Bloomberg 131
The Giving Pledge 134
Private Welten 140
Exkurs 146
Ein Oligarch bringt es auf den Punkt 150
5 Varianten des Kapitalismus 154
Milieuskizzen 159
Waffenmärkte 176
Finanzmärkte 180
Fredric Jameson liest Das Kapital 188
Planetarisierung i 192
Nomadisierung 200
6 Können Milliardäre das Kapital überwinden? 202
Musterung der Kräfte 204
Mäzene, Think-Tanks, Stiftungen 221
Zwischen Refeudalisierung und Absurdistan 233
Singularitäten 239
Epilog: Avanti Dilettanti (2029) 248
Widersprüche 250
Über die Befreiung aller Planungsdaten 257
Abkürzungen 266
Anmerkungen 267
Personenregister 281