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Richard Münch (* 13. Mai 1945 in Niefern) ist ein deutscher Soziologe. Arbeitsschwerpunkte von Münch sind die soziologische Theorie, historisch-vergleichende Soziologie und soziologische Gegenwartsdiagnose. Münch war zunächst ein relativ orthodoxer Vertreter des von Talcott Parsons begründeteten Strukturfunktionalismus und seiner Systemtheorie. Er trug entscheidend dazu bei, Parsons' „grand theory“ in Deutschland sowohl gegen die Konkurrenz akteurzentrierter Ansätze (Symbolischer Interaktionismus, Theorie der rationalen Entscheidung) als auch gegen die Systemtheorie Niklas Luhmanns zu verteidigen. Münch gilt als der 'amerikanischste' deutsche Soziologe. - Die Symptome der Globalisierung sind bekannt, und vorzüglich U. Beck haben eindrücklich auf die Erscheinungen und Konsequenzen dieses säkularen und anscheinend unrevidierbaren Prozesses hingewiesen, der vor unseren Augen das mühsam ausgehandelte Modell der demokratischen Wohlfahrtsökonomie und -gesellschaft im Rahmen des Nationalstaates ins Wanken bringt. Für Münch ist diese Phase gleichbedeutend mit dem Anbruch einer 3. Moderne, eines Modells einer kapitalistisch-rationalen Weltgesellschaft. Lokale Lebenswelten werden in diesen globalen Prozeß hineingezogen und können sich nur im globalen Rahmen reproduzieren, sei es im wirtschaftlichen Austausch oder in globaler Kommunikation. Not tut die instituionelle Modernisierung, um mit den Vorreitern Ökonomie und Kommunikation mitzuhalten, und diese ist nur erstrebenswert als Mehr-Ebenen-Demokratie, der als gleichsam sittliches Fundament eine gemeinsam geteilte Vorstellung vom "guten Leben" zur Seite gestellt wird.