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Der neurotische Mensch unserer Zeit

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Horney, Karen
Verfasser*innenangabe: Karen Horney
Jahr: 2014
Verlag: Gießen, Lahn, Psychosozial-Verlag
Mediengruppe: Buch
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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.HPP Horney / College 3f - Psychologie / Regal 3f-4/5 Status: Entliehen Frist: 15.04.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

Karen Horney weist nach, dass Neurosen nicht nur durch zufällige individuelle Ereignisse hervorgerufen werden, sondern auch durch die besonderen kulturellen Bedingungen, unter denen wir leben. Diese Erkenntnis führt zu einer neuen Interpretation von Neurosen, die sich auf die Probleme des Masochisten, der neurotischen Liebesbedürfnissen oder der Schuldgefühle beziehen und die in der ausschlaggebenden Rolle der Angst gipfeln. Horney ist überzeugt, dass das strikte Festhalten an Freud die Gefahr in sich birgt, in Neurosen das zu finden, was man auf Grund der Freudschen Theorien zu finden erwartet.
 
"Unsere Philosophie ist bei aller Anerkennung des tragischen Elements in den Neurosen eine optimistische, lebensbejahende, Freuds Philosophie aber ist eine pessimistische, lebensverneinende." Karen Horney
 
"Die Psychoanalytikerin Karen Horney stellte sich in einigen wesentlichen Punkten gegen die Lehre Sigmund Freuds. So lehnte sie die Theorie des "Penisneids" strikt ab und sprach der Bedeutung der sexuellen Motivation generell weniger Bedeutung als Sigmund Freud zu. Außerdem wies sie nach, dass Frauen vor allem dann für Neurosen anfällig werden, wenn sie unrealistische gesellschaftliche Forderungen nicht erfüllen. Karen Horney verfolgte einen sehr demokratischen Ansatz, indem sie den Analyseprozess auch für Laien so verständlich machen wollte, dass eine Selbstanalyse der Menschen möglich werden sollte. Ihr Buch "Unsere inneren Konflikte. Neurosen in unserer Zeit; Entstehung, Entwicklung und Lösung" wendet sich auch an den psychoanalytischen Laien. Auf der anderen Seite war sie aber fest davon überzeugt, dass für ernste Neurosen weiterhin der Therapeut zuständig sein müsse. Nach Karen Horney weisen alle Neurosen auf ungelöste tiefere Konflikte hin, die Brüche voraussetzen, die das Individuum zumeist nicht erkennen kann.
Im Gegensatz zu Sigmund Freud, der glaubte, dass die inneren Konflikte der Menschen mit instinktiven Trieben zu tun haben, vertritt Karen Horney die Auffassung, widerstreitende Vorstellungen, über das was die Menschen wirklich wollen, sind für das innere Chaos verantwortlich. Kinder die beispielsweise in einem feindseligen Familienumfeld aufwachsen, dürsten genauso nach Liebe wie andere, reagieren aber aggressiv, um das Leben zu bewältigen. Als Erwachsene entwickeln sie die Neurose, Situationen und Menschen zu kontrollieren." Aus "Eine Neurose verbirgt das wahre Ich" Hans Klumbies
 
Horney, Karen, 1885-1952, deutsch-amerikanische Psychiaterin und Vertreterin der Neo-Psychoanalyse, wurde in Hamburg geboren und studierte an den Universitäten Freiburg und Berlin Medizin. Nach dem Studium unterzog sie sich einer Analyse bei Karl Abraham, später einer weiteren bei Hanns Sachs. 1914 promovierte sie bei dem Psychiater Karl Bonhoeffer über psychotische Folgen von Hirnverletzungen. 1919 eröffnete sie eine psychoanalytische Privatpraxis, Von 1920 bis 1932 war sie neben Karl Abraham, Melanie Klein, Hanns Sachs und Ernst Simmel Lehranalytikerin am Berliner Psychoanalytischen Institut. 1932 emigrierte sie in die Vereinigten Staaten und wurde Kodirektorin des Chicagoer Psychoanalytischen Instituts. Von 1934 bis 1941 lehrte sie am Psychoanalytischen Institut von New York. 1941 trat Karen Horney aus der New Yorker Psychoanalytischen Gesellschaft aus und wurde Vorsitzende des von ihr mitbegründeten American Institute for Psychoanalysis. Seit 1942 war sie Professorin am New York Medical College. Bereit 1931 hatte Karen Horney einige klassische Positionen der Psychoanalyse zu kritisieren begonnen. So stellte sie das Konzept des Penisneids in Frage und wollte soziologische Komponenten in die Psychoanalyse integrieren. Nach ihrer Emigration geriet ihre Auffassung der Psychoanalyse in immer größeren Widerspruch zu den klassischen Theorien über Libido, Ödipuskomlex, Todestrieb, Über-Ich u.a. Sie begründete eine neofreudianische psychoanalytische Schule, die auf der Annahme basierte, daß viele Formen der Neurose die Folge emotionaler Konflikte sind, die aus Kindheitserfahrungen und späteren Störungen der zwischenmenschlichen Beziehungen resultieren. Sie vertrat die Auffassung, daß derartige Störungen zum großen Teil durch die Gesellschaft bedingt sind, in der ein Mensch lebt, und nicht ausschließlich durch die Triebe. Bei ihr ist die Neurose - zumindest zum Teil - Milieukrankheit, da die Normalität kulturell festgelegt ist. Für die psychoanalytische Therapie forderte sie, das Hier und Jetzt stärker zu betonen und den augenblicklichen dynamischen Faktoren mehr Aufmerksamkeit zu widmen als denen der frühen Kindheit.
 
AUS DEM INHALT: / / Vorwort zur deutschen Ausgabe 7 / Einleitung zur amerikanischen Ausgabe 9 / I. Kapitel: Kulturelle und psychologische Faktoren in Neurosen 14 / II. Kapitel: Begründung des Ausdrucks: "Der neurotische Mensch unserer Zeit" 30 / III. Kapitel: Angst 40 / IV. Kapitel: Angst und Feindseligkeit 59 / V. Kapitel: Die Grundstruktur von Neurosen . 78 / VI. Kapitel: Das neurotische Liebesbedürfnis . 1 0 1 / VII. Kapitel: Weitere Merkmale des neurotischen Liebesbedürfnisses / 114 / VIII. Kapitel: Wege, sich Liebe zu verschaffen, und Empfindlichkeit gegen Ablehnung . 1 3 3 / IX. Kapitel: Die Rolle der Sexualität im neurotischen Liebesbedürfnis 145 / X. Kapitel: Die Sucht nach Macht, Anerkennung und / Besitz 159 / XI. Kapitel: Neurotisches Konkurrenzbedürfnis 184 / XII. Kapitel: Zurückweichen vor einem Wettbewerb 202 / XIII. Kapitel: Neurotische Schuldgefühle 224 / XIV. Kapitel: Der Sinn des neurotischen Leidens (Das Problem des Masochismus) . 2 5 1 / XV. Kapitel: Kultur und Neurosen 272

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Horney, Karen
Verfasser*innenangabe: Karen Horney
Jahr: 2014
Verlag: Gießen, Lahn, Psychosozial-Verlag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 978-3-8379-2392-6
2. ISBN: 3-8379-2392-4
Beschreibung: 2. Aufl. der Neuausg. von 2004, 280 S.
Schlagwörter: Neurosenlehre, Psychoanalyse, Psychoanalytische Therapie
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Sprache: Deutsch
Originaltitel: The neurotic personality of our time <dt.>
Mediengruppe: Buch