"Der elektronische Spiegel» handelt von dem Abenteuer, Intelligenz zu verstehen, indem man sie nachbaut. Die Wissenschaftsjournalistin Manuela Lenzen nimmt uns mit auf einen Streifzug durch das dynamische Forschungsfeld zwischen Psychologie, Neurowissenschaften, Biologie, Philosophie und KI-Forschung. Künstliche Intelligenz ist noch lange nicht so klug wie wir. Aber gerade deshalb kann sie uns Aufschluss darüber geben, wie Intelligenz wirklich funktioniert und wer wir sind.
Während Künstliche Intelligenz landauf, landab diskutiert wird, ist kaum bekannt, dass die klugen Maschinen nie nur dazu da waren, uns langweilige oder gefährliche Arbeit abzunehmen. Sie waren von Beginn an Hypothesen über das Funktionieren des Geistes, elektronische Spiegel, in deren Zerrbild der Mensch nur umso besser erkennen kann, was Intelligenz ausmacht und was ganz offensichtlich nicht. Am Beginn der Künstliche-Intelligenz-Forschung stand die Vorstellung, man müsse das menschliche Denken nur genau genug beschreiben, um intelligente Maschinen bauen zu können. 70 Jahre später hat sich Ernüchterung eingestellt: Die größten Herausforderungen bestehen nicht darin, im Schach zu gewinnen oder in Gedanken geometrische Figuren zu drehen, sondern in so etwas schwer Greifbarem wie Flexibilität, Kreativität und gesundem Menschenverstand; darin, eine Situation zu verstehen und angemessen zu reagieren.
Warum die intelligent genannten Algorithmen immer noch Probleme haben
Was macht die natürliche Intelligenz aus?
Seit ihrem Longseller "Künstliche Intelligenz" ist die Autorin ein vielgefragte Expertin zum Thema
(Verlagstext)
INHALT
Einleitung: Der elektronische Spiegel........................................ 11
Übersicht......................................................................... 20
1 Alternative Intelligenz .............................................................. 25
Optimistische Anfänge.................................................... 26
Weniger Mais ist ein Getreide - und die Welt ganz
schön kompliziert............................................................ 31
Wenn Maschinen selber lernen....................................... 35
Das Beste aus zwei Welten.............................................. 40
Groß, größer, Sprachmodelle.......................................... 42
Game over? ..................................................................... 48
Dringend gesucht: der «gesunde Menschenverstand» ... 55
2 Im Reich der Geister ................................................................ 63
Der Raum möglicher Geister und was der Computer
damit zu tun hat .............................................................. 63
Die Vielfalt natürlicher Geister ....................................... 74
Mythos Allgemeine Intelligenz ....................................... 84
Denken wie ein Mensch.................................................. 87
Ein Pflichtenheft.............................................................. 93
3 Ein «krass großes Problem».................................................. 97
Von Robotern und Kakadus............................................ 97
Theorie und Praxis interdisziplinärer Arbeit................. 104
Wider die Verhexung des Verstandes durch die
Sprache ........................................................................... 105
4 Raus aus dem goldenen Käfig................................................ 111
Grobi geht ins Museum .................................................. III
Welche Rolle spielt der Körper?....................................... 117
Blumen gießen, Staub wischen, Post sortieren:
der virtuelle Spielplatz .................................................... 121
Ein ungleicher Wettbewerb: die Tier-KI-Olympiade........ 124
5 Die Welt wahrnehmen.............................................................. 129
Sehen: Kein Projekt für einen Sommer........................... 130
Schmecken, Tasten, Riechen........................................... 141
Wahrnehmen ist Abfragen: Projekt Eisenbahn .............. 147
Wo bin ich? ...................................................................... 152
Sehen, was man braucht.................................................. 154
6 Der Mensch als Vorbild..................................................... 159
Ausgeschlafene Algorithmen lernen besser................... 159
Neugier für Roboter ........................................................ 163
Überfordert die Roboter nicht!......................................... 168
Die Tür ins nächste Level................................................ 174
Allein spielen ist langweilig............................................ 178
Objektiv geht gar nichts .................................................. 179
Eine Startsoftware für Mensch und Maschine............... 182
Der Körper als Filter, die Kindheit als Programm .......... 194
7 Sprache und das «abstrakte Denken» ................................. 199
Mehr als «Schaum auf der Oberfläche des Denkens» ... 199
Denkwerkzeuge statt Repräsentationen ......................... 205
Die Frage «Warum?» ...................................................... 217
8 Zwischen Verwirrung und Verführung ................................. 225
XAI: Algorithmen besser verstehen................................. 226
Technik ist nicht immer die Lösung............................... 230
Können Maschinen Moral? ............................................ 233
9 Alle Modelle sind falsch, aber manche sind nützlich......... 243
Dank ................................................................................... 259
Anmerkungen...................................................................... 261
Bildnachweis....................................................................... 270