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Stein und Zeit

Mensch und Gesellschaft im alten Ägypten
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Assman, Jan
Verfasser*innenangabe: Jan Assman
Jahr: 2003
Verlag: München, Wilhelm Fink Verlag
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Der Ägyptologe und Kunsthistoriker H. G. Ewers hat das alte Ägypten einen Staat aus dem Stein genannt. Sein Kollege Jan Assmann geht dieser Spur nach und zeigt im Stein auch den Heilsweg, der der Sehnsucht nach der Unsterblichkeit entspringt, die die alte ägyptische Kultur Jahrtausende lang kultisch erfüllt hat:
Im Medium des Steins als das dauerhafteste Material
Im Medium einer Formensprache, die durch Kanonisierung vor Wandel und Veränderung geschützt wurde
Im Medium der Schrift, die als ein von strengen Regeln geleiteter Diskurs der Selbstthematisierung einigen Bevorzugten die Möglichkeit eröffnete, sich in dieses steinerne Gedächtnis einzuschreiben
Stein und Zeit ist kein Reiseführer ins alte Ägypten, kein Schatzgräberbuch und keine Pharaonenromantik. Dieses alte Ägypten, diese Abwesenheit von Geschichte und Zeit, diese Steineshärte einer Kultur, diese dauernde soziale Architektur, dieser große Stil, sie gehen uns an in einer Epoche, welche die Gebildeten unter ihren Verächtern selber als Posthistorie als steinharte Ordnung ansprechen – und sei es, um sie durch Alteritätserfahrungen zu widerlegen. (Verlagstext)
 
Inhaltsverzeichnis
 
 
Einführung | 9
 
Erster Teil: Stein und Zeit. Grundstrukturen der symbolischen Kultur
I. Zwei Kulturen | 16
1. Spuren und Botschaften | 16
2. Zwei Bauweisen | 17
a) Bleiben und Vergehen | 18
b) Zur Entstehungsgeschichte der Steinbauweise | 19
c) Formtendenzen der Steinarchitektur: Kolossalität und Zeichenhaftigkeit | 20
3. Zwei Schriften | 24
4. Ägypten und das Problem der Hochkultur | 27
 
II. Das Doppelgesicht der Zeit | 32
1. Wie schnell vergeht Zeit | 32
2. Zeit und Sprache | 35
a) Die Zeiteinheiten | 35
b) Die Zeit des Menschen und der Dinge | 37
c) Die kosmische Zeit | 39
3. Theologie der Zeit | 47
 
III. Magische Weisheit. Wissensformen im ägyptischen Kosmotheismus | 59
1. Kosmotheismus 59
2. Adam und Adapa: Wissen und Sterben | 59
3. Die magische Weisheit des Herrschers | 61
4. Kosmographien | 63
5. Eritis sicut Deus: Göttliche Weisheit | 67
6. Bildersturz | 69
7. Vor Sonnenuntergang | 73
 
IV. Sprachbezug und Weltbezug der Hieroglyphenschrift | 76
1. Bildhaftigkeit und Weitreferenz | 76
a) Weltbezug und Sprachbezug | 76
b) Ursprung und Entwicklung der Hieroglyphen | 79
c) Bild und Schrift: Interdependenz und komplementäre Multimedialität | 81
2.Inschriftlichkeit: Monumentale Präsenz und situative Verankerung | 86
a) Semiotische Interferenz | 86
b) Monumentalität und Unsterblichkeit | 87
3. Systemoffenheit: Die Welt als Text | 88
a) Idolatrie und unmittelbare Signifikation | 88
b) Krokodilizität, oder: Die Welt als Text | 90
 
Zweiter Teil: Menschenbild und Lebensformen
V. Das Bild des Vaters | 96
A. Der lebende Vater | 96
1. Der Vater als Erzeuger: Geschlecht und Abstammung | 96
2. Der Vater als Ernährer: Versorgung und Schutz | 100
3. Der Vater als Erzieher: Unterweisung und Sozialisation | 104
B. Der tote Vater | 115
1. Die Horus-Konstellation im Totenkult | 118
2. Die mythische Fassung der Horus-Konstellation | 125
3. Die Vater-Sohn-Konstellation auf der Ebene des Götterkults und des ägyptischen Königtums | 128
4. Die Kamutef-Konstellation | 134
 
VI. Das Bildnis in der ägyptischen Kunst. Stile und Funktionen bildlicher Selbstdarstellung | 138
Vorbemerkung | 138
1. Das ägyptische Porträt als Gattung monumentaler Selbstthematisierung | 138
2. Porträtplastik des Alten Reichs | 142
a) Magischer Realismus | 142
b) Das Königsporträt im Alten Reich | 144
c) Generalität der vollkommenen Serienproduktion: Die private Porträtplastik der 5. und 6. Dyn | 146
3. Idealporträt und Schönheitssinn in der 18. Dynastie | 148
4. Expressiver Realismus: die Bildnis-Kunst des Mittleren Reichs | 150
5. Individualismus der Unsterblichkeit | 159
 
VII. Schrift, Tod und Identität. Das Grab als Vorschule der Literatur | 169
1. Schrift und Unsterblichkeit - allgemeine Vorüberlegungen | 169
2. Die biographische Grabinschrift im Alten Reich | 178
3. Biographie und Literatur |189
 
VIII. Der schöne Tag. Sinnlichkeit und Vergänglichkeit im altägyptischen Fest | 200
A. Die Form des Festes | 200
1. Gesellige Feste: Die Gastmahlsszene in den Beamtengräbern der 18. Dynastie | 200
a) Die Bilder | 200
b) Die Auratisierung des Augenblicks: Stimmung und Atmosphäre | 205
c) Das Zeugnis der Texte: Der schöne Tag | 209
2. Das Intimfest | 213
B. Die Weisheit des Festes | 215
1. Die Harfnerlieder | 215
2. Das Herz: Vergessen und Vergnügen | 218
3. Memento Mori | 220
4. Das Fest als Heterotop | 223
 
Dritter Teil: Staat und Geschichte
 
IX. Politik zwischen Ritual und Dogma | 238
A. Solidarität von Heil und Herrschaft: die Göttlichkeit königlichen Handelns | 238
1. Allmachtswahn und Despotismus: Pharao von außen gesehen | 238
2. Göttlichkeit des Herrschens: Pharao von innen gesehen | 240
a) Grundlagen des Göttlichkeitsdogmas: Verkörperung und Sohnschaft | 240
b) Wandlungen des Göttlichkeitsdogmas: identitäre und repräsentative Theokratie | 241
B. Routine und Ritual: die Struktur königlichen Handelns | 245
1. Allgemeinverbindlichkeit und Überindividualität 245
2. Partner und Objekte königlichen Handelns 246
3. Rollenkonformität 250
C. Ansätze eines Handlungsspielraums im politischen
Denken des Mittleren und Neuen Reichs 251
1. Das Mittlere Reich: Rhetorik der Motive | 252
2. Das Neue Reich: Semiotik des Ereignisses | 257
 
X. Königsdogma und Heilserwartung. Politische und kultische Chaosbeschreibungen | 259
Vorbemerkung: Geschichte als Fest - die Negation der Eschatologie | 259
1. Die Klagen des Mittleren Reichs | 260
a) die Admonitions: das Gott zum Vorwurf gemachte Böse | 260
b) Exkurs: die Kosmotelie von Totenbuch Kap 175 und ihr Vorläufer | 265
c) Chacheperreseneb: die Chaos-Klage als Ausdruck pessimistischer Weltsicht | 267
d) Das Selbstgespräch des Lebensmüden: das Verstummen menschlicher Verständigung | 270
2. Politische Prophezeiungen | 271
a) Neferti | 271
b) Töpferorakel und demotische Texte | 276
3. Königsinschriften des Neuen Reichs | 278
a) Tutanchamun und die Amarnazeit | 278
b) Sethos I. und der Beginn der 19. Dynastie | 279
c) Pap. Harris I und der Beginn der 20. Dynastie 280
d) Die Israelstele des Merenptah | 281
4. Chaosbeschreibungen in Magie und Kult der Spätzeit | 283
a) Metternichstele: Krankheit und kosmisches Unheil | 283
b) Pap. Salt 825 u.a. Texte: kultische Unheilsbannung | 284
c) Kultvollzug und kosmische Sympathie | 285
 
XL Der Einbruch der Geschichte | 288
Vorbemerkung | 288
1. Die Genese der Alten Welt | 289
2. Theologie des Willens | 291
3. Der Mensch vor Gott | 295
4. Einstieg in die Geschichte | 298
 
XII. Die Entdeckung der Vergangenheit. Innovation und Restauration in der ägyptischen Literaturgeschichte | 303
1. Kinder und Greise - das Vergangenheitsbewusstsein der ägyptischen Spätzeit im Spiegel der griechischen Überlieferung | 303
2. Ramessidische Geschichtskodifikationen | 305
3. Klassik als Zweisprachen-Lehrstoff | 308
4. Der Modernismus der ramessidischen Literatur | 309
5. Memphis und die Entdeckung der Vergangenheit | 312
Abkürzungen | 314
Bibliographie | 316
Abbildungsverzeichnis | 334
Nachweise | 336

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Assman, Jan
Verfasser*innenangabe: Jan Assman
Jahr: 2003
Verlag: München, Wilhelm Fink Verlag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.AV
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ISBN: 3-7705-2681-3
Beschreibung: 3. Auflage, 334 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Geschichte, Kultur, Ägypten (Altertum), Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Pharaonenzeit, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Abkürzungsverzeichnis 314-315; Literaturverzeichnis 316-333
Mediengruppe: Buch