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Summe der Theologie

Thomas <von Aquin>
Thomas <von Aquin>
Stuttgart, Kröner
Mediengruppe: Buch
Bände

Inhalt

Summa theologica bzw. Summa theologiae (dt. Theologische Summe bzw. Summe der Theologie) bezeichnet eines der Hauptwerke von Thomas von Aquin aus der Zeit von 1265 (oder 1266) bis 1273. Das Hauptwerk des Thomas wird von vielen als das überragendste philosophisch-theologische Werk überhaupt angesehen. Das Werk ist in drei Teile gegliedert; der 3. Teil blieb unvollendet und wurde von Schülern des Thomas durch ein „Supplementum“ – hauptsächlich Thomas’ Sentenzenkommentar entnommen – ergänzt. Die drei Teile sind in Quaestionen, diese in Artikel unterteilt. Eingeleitet werden die Artikel durch Einwände; auf sie folgt meist ein Gegenargument (sed contra), im Artikelkern (corpus articuli) wird anschließend die Analyse bzw. Lehrentscheidung vorgenommen, auf diese folgt zuletzt die Stellungnahme zu den Einwänden. Behandelt werden unter anderem die philosophisch-theologische Gotteslehre, Moral- und Tugendlehre sowie Christologie und Sakramente. Als Quellen benutzte Thomas die Heilige Schrift, Kirchenväter und Theologen, die als Autoritäten galten, liturgische Texte sowie Philosophen, unter ihnen vornehmlich Aristoteles. Außerdem nennt Thomas bisweilen schwierig zu bestimmende „quidam“, deren Lehren im 13. Jahrhundert kursierten, weiterhin Konzilien, kirchliche Anordnungen und kirchenrechtliche Quellen. Im Prolog sagt Thomas ausdrücklich, dass er sich an Anfänger (incipientes, novicii) wendet; hierdurch erklärt sich der pädagogisch-systematische Aufbau. Die Summa theologica ist ein theologisches Werk und beruht in Struktur und Inhalt auf der Offenbarung Gottes, die analysiert, dargelegt und auf ihre Konsequenzen hin untersucht wird. Jedoch werden zur Erklärung und Verteidigung theologischer Lehren sehr häufig philosophische Einsichten herangezogen. Wenn man diese Abschnitte aus ihrem theologischen Kontext herauslöst, hat man komplette philosophische Kurzabhandlungen, vor allem im Bereich der Metaphysik, Anthropologie und Moralphilosophie. Insofern kommt dem Werk auch eine sehr große philosophische Bedeutung zu. Allerdings ist umstritten, auf welche Weise ein solches Herauslösen einzelner Teile aus dem theologischen Gesamtkontext angemessen ist. Z. B. stellt sich die Frage, ob sich der „Gesetzestraktat“ (I-II, 90ff.) getrennt betrachten lässt oder ob die Gegenüberstellung von Gesetz und Gnade unverzichtbar ist. Darüber und über die nachfolgenden Teile des zweiten Teils vertritt Pesch die Position, es gehe nicht um die Antwort auf Fragen „Was soll ich tun?“, sondern um Voraussetzungen und Modalitäten, „wie sich Gottesbegegnung in Erkenntnis und Liebe ereignet.“ Modern gesprochen schreibe Thomas auch hier „eine dogmatische Abhandlung“, er betreibe „systematische Theologie.“ (So gesehen ist die Eingruppierung in die wikipedia-Kategorie "Werk der Politischen Philosophie" nur mit Einschränkungen zutreffend.) Die Sprache des Werkes ist kunstlos, aber von großer Klarheit. Die Theologie wird konsequent mit der von Aristoteles überkommenen Begrifflichkeit durchdrungen. So ist Thomas beispielsweise der erste Scholastiker, der die menschliche Seele als Formprinzip (forma) des Leibes betrachtet.

Details

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Verfasser*innenangabe: Thomas <von Aquin>
Verlag: Stuttgart, Kröner
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
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Beschreibung: 3 Bde
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Fußnote: Zusammengefasst, eingeleitet und erläutert von Joseph Bernhart
Mediengruppe: Buch