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Der Blaue Reiter 2015; 37

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Jahr: 2015
Der Blaue Reiter 2015
Zählung: 37
Mediengruppe: Zeitschrift
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Inhalt

Der blaue reiter Ausgabe 37 - Was ist das Gute?
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Moralisches Handeln in der modernen Welt. Wer moralisch handeln will, muss sich entscheiden. Denn im Gegensatz zu den eindeutigen Gesetzen der Natur gibt es in Fragen der Moral und der Ethik keine zwingenden Antworten. Moralische Normen sind nicht alternativloses Müssen, sondern Regeln der Freiheit. Entsprechend können wir uns der Verantwortung für unser Tun nicht entziehen. Selbst wer sich bewusst einer Entscheidung verweigert, hat sich entschieden - nämlich dafür, eine Handlung zu unterlassen. Aber nach welchen Regeln und Maßgaben sollen wir uns für oder gegen etwas entscheiden? Wie die Zwecke und Ziele moralisch beurteilen, auf die hin wir handeln? Brauchen wir eine Vorstellung des Guten?
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Aus dem Inhalt:
*** Das Gute als Lebensform. Die antike Ethik und ihre Fortführung in der neuzeitlichen Moralistik. Themen wie "Glück", "Weisheit" und "gelingendes Leben" galten in der philosophischen Ethik lange Zeit als nicht salonfähig. Die antiken Philosophen hingegen verstanden das Gute als Lebensform und propagierten das Rollenmodell des Weisen, der Klugheit und moralische Integrität in sich vereint. Die französischen Moralisten setzten diese Tradition fort. Dabei trat die Moral allerdings zugunsten der Weltklugheit zurück: Aus dem Rollenmodell des Weisen wurde der "kluge Weltmann". Ein Modell auch für unsere Zeit? / Autor: Robert Zimmer
*** Warum wir moralisch handeln müssen. Eine Einführung in die philosophische Ethik. Wer wie Robinson Crusoe sozial isoliert lebt, braucht keine verbindlichen Regeln. Er kann umstandslos seinen Gewohnheiten und Vorlieben folgen, da er außer sich selbst niemandem schadet. Sobald man jedoch nicht mehr alleine ist, empfiehlt es sich, Vereinbarungen darüber zu treffen, wie man miteinander umgehen soll, um gewaltsame Konflikte zu vermeiden. Aber muss Freiheit wirklich zum Schutz der Freiheit eingeschränkt werden und haben moralische Pflichten Vorrang vor dem Streben nach Glück? / Autorin: Annemarie Pieper
*** Die Helden der Moral. Müssen Ethiker moralisch sein? Angewandte Ethiker sind akademisch geschulte Experten, die aufgrund ihrer Ausbildung in der Lage sind, begründete wertende Urteile über die moralische Richtigkeit, Falschheit oder Erlaubtheit bestimmter Handlungen oder Praktiken zu fällen. Aber wie halten sie es selber mit der Moral? / Autor: Christoph Ammann
*** Die Logik der Moral. Wider die Zwänge der instrumentellen Vernunft. Dem modernen Menschen ist nichts gut genug, am wenigsten er selbst. Alles muss besser werden: technische Geräte und Arbeitsabläufe, Wirtschaftsdaten und Umfragewerte, das Bildungssystem, unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie unser Aussehen. Aber wann ist etwas gut, wann ist es wirklich besser? Optimierung ohne eine Idee des Guten droht jedenfalls der Leerlauf. / Autor: Ralf Becker
*** Wie lässt sich Moral begründen? Jede Moral besteht aus allgemeinen Verhaltensnormen, die man vertritt - aus Forderungen, die man an seine Mitmenschen ebenso wie an sich selbst richtet. Entsprechend muss eine Moraltheorie zu zeigen versuchen, dass "alle Pflichten, die sie empfiehlt, auch die wahren Interessen jedes Individuums sind". Aber gibt es eine allgemein anerkannte Methode zur Gewinnung moralischer Erkenntnis? / Autor: Norbert Hoerster
*** In Beziehung sein. Das Gute für den Menschen mit seinen Mitmenschen. Die Frage nach dem Guten ist mit dem Menschen untrennbar verbunden. Sie führt ihm vor Augen, dass er seinem Leben (immer wieder) einen Sinn geben kann, der ihm dabei hilft, sich zu orientieren und eine Haltung hervorzubringen. Aber gibt es einen Ethos, der jedem Zweifel standhält oder muss man das Gute je spezifisch ausloten? / Autorin: Karen Joisten
*** Gefühl oder Vernunft? Die Bedeutung des Wertgefühls. Die Berufung auf moralische Wertgefühle zur Rechtfertigung sittlicher Urteile ist in der Lebenspraxis ebenso verbreitet wie in der Philosophie verpönt. Zur Lösung moralischer Streitfragen sind Wertgefühle in der Tat kaum geeignet. Gleichwohl behält die Berufung auf Wertgefühle in unserer alltäglichen Verständigung über moralische Fragen eine sinnvolle Funktion. / Autor: Martin Morgenstern
*** Abstraktion ist der Tod der Ethik. Albert Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben. Die Schulphilosophie hat den Ernst der Existenz vergessen. Gegenstand und Zweck der Ethik ist nicht die Diskussion im Seminar, sondern der konkrete Andere; wichtiger als das theoretische Sollen ist das konkrete Handeln. Ethik verstanden als "lebendige Beziehung zu lebendigem Leben" ist allen theoretischen Ansätzen überlegen. Die einzig wirkliche Ethik ist die des individuellen Engagements, denn das je persönliche Band zwischen Menschen lässt sich nicht durch Argumente ersetzen. / Autor: Werner Theobald
*** Neurobiologische Grundlagen der Moral. Die Natur beinhalte keine Werte, dort gebe es nur Kausalität, lautet eine weit verbreitete Ansicht. Begeht man also mit der Rede über Verbindungen von Themen wie "Moral", "Werte" oder gar "Freiheit" einerseits sowie "Neurobiologie" andererseits einen Kategorienfehler? Ist der Bereich der Werte der naturwissenschaftlichen Forschung zugänglich oder gehört er doch nicht von ungefähr in den Bereich der interpretierenden Geisteswissenschaften? / Autor: Manfred Spitzer
*** Ist das Gute ein Stimmungstöter? Über den Genuss der Moral. Dass man Moral genießen könne, mutet wie eine Behauptung an, die auf einem Kategorienfehler beruht. Moral geht mit Entsagung, mit Pflichten und Verboten einher, kurzum mit einer Welt der Prinzipien und Gesetze, der wir unser Tun und Lassen unterwerfen müssen, so wurde uns vermittelt. Zu lachen gibt es scheinbar wenig, wo "das Gute" regiert, zu genießen schon gar nichts. Ist das Gute nur attraktiv, wenn der Weg dorthin nicht mit den Glasscherben der Pflicht gepflastert ist oder gibt es eine Möglichkeit, das Gute zu genießen? / Autor: Jean-Pierre Wils
*** Das Wesen des Ethischen. Über die falsche Sehnsucht nach moralischer Gewissheit. Können wir uns jemals gewiss sein, dass eine bestimmte Handlung oder eine bestimmte Art von Handlung moralisch verboten, erlaubt oder gar geboten ist? Ist moralische Gewissheit überhaupt erstrebenswert oder sind wir vielleicht ohne sie besser dran? / Autor: Michael Hauskeller
*** Ethik des Seinlassens. Handeln erfordert Entscheidungen. Doch selbst wenn wir uns entscheiden, nichts zu tun, treffen wir eine Entscheidung, nämlich die, nichts zu tun, etwas einfach geschehen zu lassen. Warum also sollten wir uns entscheiden, etwas zu tun? / Autorin: Claudia Wirsing
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*** umfrage: Welche moralischen Fragen haben Sie? Mit dem Mikrofon unterwegs waren Schüler des Philosophiekurses 10 der Helene-Lange-Schule in Hannover unter Leitung von Stefan Helge Kern.
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Kolumne: Vom Guten. Seid gesellig bei Speis und Trank - das ist kein kategorischer, aber ein moralischer Imperativ. Kommt also das Fressen vor der Moral? / Autor: Friedrich Dieckmann
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**** essay: Lieder vom beschädigten Leben. Die Sex Pistols vertonen die Minima Moralia von Theodor W. Adorno: "Alles Mitmachen, alle Menschlichkeit von Umgang und Teilhabe ist bloße Maske fürs stillschweigende Akzeptieren des Unmenschlichen", schreibt Theodor W. Adorno in den Minima Moralia. Für einen echten Punk ist beschädigt zu sein so selbstverständlich, dass er es als total uncool empfände, sich darüber zu beklagen. Verachtung und Sabotage alles Bürgerlichen und Selbstzerstörung sind die obersten Maximen seines Handelns… Ist das Unmoral? Ehrliche Moral? Anti-Moral? Die kleinstmögliche Form von Moral? / Autor: Ruben Zacharias
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*** Moral macht nix. Der Moral-Nackt-Scanner. Wir wollen zu den Guten gehören. Und wir wollen am guten Leben teilnehmen - um fast jeden Preis. Bekämpft Moral also nur Windmühlen? Und ist Moral, die auf Machtlosigkeit gründet, selbst Teil der Katastrophe, vor der sie zu warnen vorgibt? / Autor: Stefan Reusch
*** Kritik der klebrigen Vernunft. Bastelstunden mit Immanuel Kant / Autor: Klaus Erlach
*** porträt: Der Moralphilosoph als öffentlicher Moralist. John Stuart Mill im Porträt: Gesellschaftlicher Fortschritt ist für John Stuart Mill vor allem moralischer Fortschritt. Das Gute einer Handlung bemisst sich ihm zufolge nicht an abstrakten theoretischen Prinzipien. Vielmehr müssen Handlungen auch im realen Leben bewertbar sein. Indem er auch die Befriedigung der höheren Fähigkeiten des Menschen anmahnt, stellt er dem Mehr oder Weniger an Glück, Lust, Freude und Wohlbefinden ein qualitatives Bewertungskriterium zur Seite und entgeht so dem Vorwurf, einer "Schweinephilosophie" das Wort zu reden, die lediglich die Befriedigung biologischer Instinkte in den Mittelpunkt der Ethik rückt. / Autor: Dieter Birnbacher
 
 
 

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Jahr: 2015
Übergeordnetes Werk: Der Blaue Reiter 2015
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Mediengruppe: Zeitschrift