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Stimme 2022; 124

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Jahr: 2022
Stimme 2022
Zählung: 124
Mediengruppe: Zeitschrift
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Inhalt

EDITORIAL: Ausgabe STIMME #124/2022 - Jenische – Wider das Vergessen
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Jenische sind eine weitgehend unbekannte Volksgruppe in Europa, die in jüngster Zeit dank Selbstorganisierung vermehrt wahrgenommen wird. Angehörige dieser transnationalen Minderheit leben in Österreich, Deutschland, der Schweiz, den Benelux-Staaten, Frankreich und Italien. Die mündlich überlieferte Kultur der Jenischen mit ursprünglich fahrender Lebensweise fand bisher kaum Eingang in die Geschichtsschreibung. Ihre Sprache – das Jenische – wird traditionell nur innerhalb der Familien weitergegeben. Verfolgt und ermordet im Nationalsozialismus, fanden Diskriminierung und Verdrängung der Jenischen auch nach 1945 kein Ende.
 
Als nationale Minderheit sind Jenische bisher nur in der Schweiz anerkannt (seit 2016). Im österreichischen Regierungsprogramm 2020–2024 wird immerhin die „Prüfung der Anerkennung der jenischen Volksgruppe“ angekündigt.
 
„Die jenische Geschichte Tirols ist keine, die häufig erzählt wird (…) Sie ist unsichtbar, wie auch die Jenischen unsichtbar sind“, schreiben die Herausgeber:innen Edith Hessenberger und Michael Haupt in der Einführung zum Sammelband „Fahrend? Um die Ötztaler Alpen. Aspekte Jenischer Geschichte in Tirol“. Die Sichtbarmachung der Jenischen in Gegenwart und Vergangenheit sowie ihr Beitrag zur Tiroler Geschichte ist bereits seit 2016 ein dezidierter Schwerpunkt der Initiative Minderheiten Tirol. Auch dieses Schwerpunktheft ist in enger Zusammenarbeit mit der Initiative Minderheiten Tirol entstanden. Unser Dank gilt den Kolleg:innen Michael Haupt und Alena Klinger sowie den vielen Autor:innen und Aktivist:innen für ihre Mitwirkung.
 
Die jenische Schriftstellerin Simone Schönett geht in ihrem einleitenden Beitrag den Gründen des fehlenden Vertrauens zwischen Jenischen und Nicht-Jenischen nach. Michael Haupt, Geschäftsführer der Initiative Minderheiten Tirol, spricht mit Marco Buckovez, Obmann des Vereins „Jenische in Österreich“, über die angestrebte Anerkennung und die schwierige Mobilisierung. Karin Lehner, Zeithistorikerin, berichtet vom Ort Loosdorf im Bezirk Melk, eine der letzten Sprachinseln des Jenischen.
 
Im Jahr 2021 initiierte die Initiative Minderheiten Tirol in Zusammenarbeit mit Bernhard Schneider das Jenische Archiv als zentralen Ort des Forschens und Erinnerns. Schneider und Michael Haupt schreiben über den Aufbau und die Bedeutung des Archivs im Sinne einer Gegenerzählung. Die Sprachwissenschaftlerin Heidi Schleich, Initiatorin der „Initiative zur Anerkennung der Jenischen“ und des Vereins „Jenische in Österreich“, widmet sich in ihrem Beitrag dem Jenischen in der Sprachforschung und seiner Wahrnehmung in der Minderheit selbst.
 
Schon im Jahr 1990 erschien die Anthologie „Österreichische Lyrik und kein Wort Deutsch“. Christine Riccabona vom Forschungsinstitut Brenner-Archiv unterstreicht die Bedeutung von Literatur in der Wahrnehmung von Minderheiten am Beispiel des Sammelwerks von Gerald Kurdoglu Nitsche.
 
Die Autorin Sieglinde Schauer-Glatz begann mit über 40 Jahren, sich mit ihrer jenischen Herkunft auseinanderzusetzen. Alena Klinger sprach mit ihr über ihren Weg zum Aktivismus.
 
Und nicht zuletzt bringen wir eine Auswahl an jenischer Lyrik – auch eine Form der Selbstermächtigung und überregional wie der Lebensraum der Jenischen selbst.

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