Cover von Freud in der Presse wird in neuem Tab geöffnet

Freud in der Presse

Rezeption Sigmund Freuds und der Psychoanalyse in Österreich 1895 - 1938
Suche nach Verfasser*in
Verfasser*innenangabe: Marina Tichy ; Sylvia Zwettler-Otte. Mit e. Vorw. von Harald Leupold-Löwenthal
Jahr: 1999
Verlag: Wien, Sonderzahl
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.BP Freud S. / 3. Freu / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Es gehört zu den beständigsten und von der Forschung bereitwillig verbreiteten "Mythologien" aus der Frühzeit der Psychoanalyse, dass Sigmund Freud mit seiner neuen Lehre von der Wiener Öffentlichkeit ignoriert worden sei. Asser feindseligen und aggressiven Bemerkungen habe es keine Brichterstattung gegeben. Freud selbst hat diese postume Eischätzung in seinen Schriften entscheidend mitgeprägt. In diesem Buch gelingt es durch systematische Analyse von medizinischen Fachzeitschriften und Publikationsorganen des liberalen Bürgertums den Mythos von der publizistischen Ignoranz gegenüber der psychoanalytischen Bewegung widerlegen. Die Autorinnen stellen dar, dass die Freudsche Lehre in einem erstaunlich hohem Grad mit fasziniertem Interesse und zustimmender Aufgeschlossenheit rezipiert wurde. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 1895 - dem Jahr, in dem Freud und Breuer ihre bahnbrechenden "Studien über Hysterie" veröffentlichten - bis zur Vernichtung der psychoanalytischen Bewegung in Österreich im Jahr 1938.
 
 
Inhalt
 
Vorwort von Harald Leupold-Löwenthal 12
 
I. FRAGEN, QUELLEN, METHODE 15
 
II. Sylvia Zwettler-Otte
DIE REZEPTION DER PSYCHOANALYSE UNTER
DEN ÄRZTEN AM BEISPIEL ZWEIER GROSSER
MEDIZINISCHER WOCHENSCHRIFTEN 31
1. Der Mythos von Freuds Isolation 33
2. Die traditionelle Sicht der Historiographie 34
3. Die Anfangszeit der Psychoanalyse (1895-1900) 39
Freud als Neurologe 39
Therapeutische Verlegenheitslösungen 40
Freuds eigene Wege 41
4. Immer wiederkehrende Diskussionspunkte 42
4.1 Die "Überbewertung" des sexuellen Moments in der Ätiologie
von Neurosen 43
Die kindliche Sexualität 44
Sexualität und Degeneration 47
Mehr Konzessionen - mehr Zustimmung 47
Die Einseitigkeit der Psychoanalyse 48
Der Kompromiß: beschränkte Anerkennung 50
Der Vorschlag an Freud- ein Handel 51
Die Verteidigung der bisher vertretenen ärztlichen
Standpunkte 51
4.2 Vernachlässigung hereditärer und konstitutioneller Faktoren 52
4.3 Der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit 54
Die Frage der Objektivierbarkeit 54
Die therapeutische Schädlichkeit der Psychoanalyse 54
 
Die Methodik der Psychoanalyse 55
Die Bedeutung des Unbewußten und der Phantasie 57
Psychoanalyse als künstlerisches Spiel 58
Die Emotionalität der Psychoanalytiker 59
Modifikationswünsche 60
Die Unlogik der "Vertagung ins Unbewußte" 60
Die freie Assoziation 62
Psychoanalyse als "Naturwissenschaft der Seele" 64
4.4 Das Problem des Erlernens der psychoanalytischen Technik 64
Die Anwendungsversuche der ärztlichen Kollegen 66
Warnung der Psychoanalytiker vor "wilder Psychoanalyse" 69
Die Verständlichkeit der Psychoanalyse 71
Zunehmendes Problembewußtsein 72
Widersprüchliche Tendenzen seitens Freud und der
ärztlichen Kollegen 73
4.5 Die Exklusivität der Psychoanalytiker 74
Das geringe Interesse der Analytiker für nicht-analytische
Fachliteratur 75
Emil Raimann und Freud 76
Abgrenzungen auf beiden Seiten 78
Die Verquickung von emotionalen und rationalen Faktoren 80
4.6 Die Infragestellung herkömmlicher Werte 82
Die Anwendung der Psychoanalyse auf Kunst und Literatur 82
Sexualität und Kultur, Religion und Ethik 84
4.7 Die psychotherapeutischen Erfolge der Psychoanalyse 87
Weder sicher noch schnell noch angenehm 88
Abkürzungsversuche 89
Furcht vor der Übertragung 91
Das Fehlen autoritär-pädagogischer Elemente 92
Der geringe therapeutische Ehrgeiz der Analytiker 93
4.8 Freuds Schüler 94
Die Verbreitung der Psychoanalyse 95
Die Angreifbarkeit der Schüler Freuds 95
Streitigkeiten unter den Schülern Freuds 95
Die Dissidenten 96
5. Zusammenfassung 97
Literatur 103
 
III. Marina Tichy
DIE REZEPTION DER PSYCHOANALYSE IM
LIBERALEN BÜRGERTUM 105
 
1. DIE DICHTER, DIE MÖRDER UND DAS WUNDER VON KONNERSREUTH
Die Rezeption der Psychoanalyse in der Neuen Freien Presse
von 1895 bis 1938 107
1.1 Die Neue Freie Presse, das liberale Bürgertum
und die Psychoanalyse 107
1.2 Ein ernster Forscher und ein unbebautes Feld
Sigmund Freud und die Neue Freie Presse zur Frühzeit der
Psychoanalyse (1895-1910) 111
Texte von Freud 111
Texte über Freud 112
1.3 "Nun erwarten Sie aber nicht, die frohe Botschaft zu hören,
der Kampf um die Analyse sei zu Ende ..."
Freud als Autor in der Neuen Freien Presse 1920 bis 1938 115
Freud über die Telepathie 115
Freud über Hemmungen 116
Freud über die Dichter: Rolland, Dostojewski 117
Freud über das Glück 118
Freud über die Eklektiker der Psychoanalyse 119
1.4 Zur Frage der Laienanalyse
Freud und die Reik-Affäre (1926/27) 119
1.5 Ödipus bei Gericht
Freud und der Fall Halsmann (1929/30) 122
1.6 Geheimnisse einer Seele
Freud und der Film (1924-1926) 123
1.7 "Eine Deputation reichte der anderen die Türklinke ..."
Freud als Objekt öffentlichen Interesses im Spiegel der
Neuen Freien Presse 1920 bis 1938 126
Freud in der Prominentenberichterstattung der
Zwischenkriegszeit 126
Ehrungen Freuds durch die literarische Welt:
Goethe-Preis (1930), Thomas Mann 128
Der siebzigste Geburtstag Freuds (1926) 129
Der fünfundsiebzigste Geburtstag Freuds (1931) 131
Der achtzigste Geburtstag Freuds (1936) 133
 
1.8 "Für den Wissenden haben die Schrecken der Tiefe
ihre Macht verloren ..."
Stellungnahmen zum Werk Freuds in der Neuen Freien Presse
1920 bis 1938 134
Jenseits des Lustprinzips / "Gradiva" / Das Motiv der
Kästchenwahl/ Massenpsychologie und Ich-Analyse /
Das Ich und das Es 134
Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung /
Selbstdarstellung 136
Traumtheorie: Kleine Beiträge zur Traumlehre 136
Die Frage der Laienanalyse 137
Fetischismus / Hemmung, Symptom und Angst /
Die Zukunft einer Illusion 139
Das Unbehagen in der Kultur 140
Zur Gewinnung des Feuers / Neue Folge der Vorlesungen /
Über libidinöse Typen 141
1.9 Steppenwölfe, Vatermörder und andere Grenzgänger
Psychoanalyse und Literatur in der Neuen Freien Presse
der Zwischenkriegszeit 143
Die Dichter und das Unbewußte: Hesse, Goethe,
Baudelaire, Tolstoi 143
Ein psychoanalytischer Roman von Georg Groddeck 145
Freuds "Doppelgänger": Arthur Schnitzler 145
Die Macht der Triebe: literarische Generationskonflikte 147
Die Suche nach Ferdinand Bruckner 148
Chemie der Gefühle: Stefan Zweig über Freud 149
1.10 Reale Verbrechen
Psychoanalyse, Kriminalität und Justiz in der
Neuen Freien Presse der Zwischenkriegszeit 152
Spektakuläre Mordfälle 153
Der Mordfall der Kinderanalytikerin Hermine
Hug-Hellmuth (1924/25) 156
Heilen oder strafen: theoretische Diskurse 158
1.11 Postmortale Geständniszwänge und wandernde Astralleiber
Psychoanalyse und Parapsychologie in der
Neuen Freien Presse der Zwischenkriegszeit 162
Der Psychoanalytiker im Reich des Übersinnlichen:
Alfred Winterstein 162
Der Psychoanalytiker als Stimme der Aufklärung:
Fritz Witteis 168
Therese Neumann, das Wunder von Konnersreuth 170
 
1.12 Seismographie der psychoanalytischen Bewegung
Theorie und Praxis der österreichischen und internationalen
Psychoanalyse in der Neuen Freien Presse 1920 bis 1938 172
Alfred Winterstein als Rezensent psychoanalytischer
Literatur 172
Triebe oder Archetypen: Alfred Winterstein und
C. G. Jung 176
Rezensionen zu psychoanalytischen Werken
Alfred Wintersteins 177
Psychoanalyse und Lebenshilfe: Rudolf Urbantschitsch 177
Rudolf Urbantschitsch als Rezensent
psychoanalytischer Literatur 178
Psychoanalyse der Jugend: August Aichhorn,
Sändor Ferenczi 179
Nachbeben einer Trennung: Wilhelm Stekel und
die Wiener Analytiker 180
Freuds Prinzessin: Marie Bonaparte 181
Psychoanalytische Institutionen, Lehrveranstaltungen
und Vorträge 182
Psychoanalytische Kongresse 185
1.13 Die Neue Freie Presse, die Psychoanalyse und der
Nationalsozialismus 186
Geschäft und Gehorsam: die Politik der
Neuen Freien Presse ab 1933 186
Ein Gast aus Deutschland: Gustav Richard Heyer
über Freud 187
Spuren des Widerstands 189
Die Auflösung der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung .... 190
Literatur 221
 
2. DAS UNBEWUSSTE IN DER MODERNE
Die Rezeption der Psychoanalyse in der Wiener
Wochenschrift Die Wage 227
2.1 Die Wage und die Psychoanalyse im Überblick 227
2.2 Wilhelm Stekel als Schüler Freuds 228
2.3 Stellungnahmen zu Werken Freuds 229
Studien über Hysterie 229
Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten /
Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie 230
2.4 Die Plagiatsaffäre 231
 
2.5 Psychoanalyse, Literatur und Kunst 232
2.6 Der Erste Weltkrieg und die Zwischenkriegszeit 234
Literatur 238
 
3. "IMMERHIN BLEIBT ABER EIN WEITES GEBIET FÜR DIE ANWENDBARKEIT
DER THEORIE ..."
Die Rezeption der Psychoanalyse in der Wiener
Wochenschrift Die Zeit 239
3.1 Die Zeit und die Psychoanalyse im Überblick 239
3.2 Max Burckhard als Rezensent von Freuds Traumdeutung 240
Literatur 242
 
4. FREUD UND DER RADIKALE BÜRGERLICHE FEMINISMUS
Die Rezeption der Psychoanalyse in den Zeitschriften des
Allgemeinen Österreichischen Frauenvereins 243
4.1 Dokumente der Frauen, Neues Frauenleben und
Psychoanalyse im Überblick 243
4.2 Persönliche Beziehungen zwischen Psychoanalyse und
Feminismus 244
4.3 Die Psychoanalyse in der Zeitschrift Neues Frauenleben 245
4.4 Rosa Mayreder als Gegnerin Freuds 247
4.5 Freuds Konzeption des Weiblichen und die
feministische Politik 248
Literatur 253
 
5. "ABER KLEIST UND LENAU WERDEN WIR AUS DER ORDINATION
ZURÜCKZIEHEN! "
Karl Kraus und Sigmund Freud: Die Rezeption der
Psychoanalyse in der Fackel 255
5.1 Die Fackel und die Psychoanalyse im Überblick 255
5.2 Physik der Liebe
Mitarbeiter der Fackel als Befürworter der Psychoanalyse 256
5.3 Sittlichkeit und Intellekt
Karl Kraus und Sigmund Freud als Kritiker der
bürgerlichen Doppelmoral 258
 
5.4 Die Plagiatsaffäre
Karl Kraus als Verteidiger Sigmund Freuds im Konflikt
mit Wilhelm Fließ 260
5.5 Respekt und Reverenzen
Annäherungen zwischen Karl Kraus und Sigmund Freud
im Spiegel ihrer Werke 262
5.6 Fritz Witteis und die "Fackel-Neurose"
Der Bruch zwischen der psychoanalytischen Bewegung und
Karl Kraus 265
5.7 "Goethe - irrsinnig?"
Karl Kraus als Gegner einer Psychoanalyse der Künstler 268
5.8 "Der Analytiker macht Staub aus dem Menschen"
Karl Kraus als Verteidiger des Geheimnisses gegen
die Aufklärung 272
5.9 Das lichte Land der Nacht
Karl Kraus als Verteidiger der Träume gegen ihre Deuter 274
5.10 Unbefugter Nachdruck
Karl Kraus gegen Wilhelm Stekel 275
5.11 Analytiker und Patienten
Karl Kraus über Theodor Reik und Rudolf Urbantschitsch 277
5.12 "Kein Wort, das traf"
Das Ende der Fackel 277
Literatur 285
 
IV. ANHANG 287
1. Quellen
Wiener Medizinische Wochenschrift 289
Wiener Klinische Wochenschrift 316
Neue Freie Presse 332
Die Wage 371
Die Zeit 376
Die Fackel 376
Neues Frauenleben .-. 386
2. Schlagwortverzeichnis 389
3. Autorenverzeichnis 403
 
Danksagung 407
 

Details

Suche nach Verfasser*in
Verfasser*innenangabe: Marina Tichy ; Sylvia Zwettler-Otte. Mit e. Vorw. von Harald Leupold-Löwenthal
Jahr: 1999
Verlag: Wien, Sonderzahl
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.BP
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-85449-131-X
Beschreibung: 406 S.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Tichy, Marina; Zwettler-Otte, Sylvia; Leupold-Löwenthal, Harald
Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch