Cover von Das wandelbare Gehirn wird in neuem Tab geöffnet

Das wandelbare Gehirn

Neuroplastizität : Selbstheilung: Reparatur aus eigener Kraft : Depression: eine Folge fehlender Flexibilität : Sport: darum fördert er das Denkvermögen
Suche nach Verfasser*in
Verfasser*innenangabe: Chefredakteur: Daniel Lingenhöhl
Jahr: [2022]
Verlag: Heidelberg, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.HLG Wand / College 3f - Psychologie / Regal 3f-3 Status: Entliehen Frist: 18.05.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

Was verbirgt sich hinter dem sperrigen Begriff Neuroplastizität? Er beschreibt die Fähigkeit von Synapsen und Nervenfasern, ihre Funktion und ihren Bau zu verändern – entsprechend den Erfahrungen, die wir machen. Dadurch können wir uns der Umwelt anpassen und neue Fähigkeiten erlernen. Auch ist es unserem Gehirn möglich, sich von Verletzungen zu erholen. Zumindest in einem gewissen Maße. Lange Zeit glaubte man, Hirnschäden seien irreversibel.
Während meiner Zeit in der Neuropädiatrie der Uniklinik Tübingen habe ich eindrucksvoll den Gegenbeweis erlebt: Viele der Kinder und Jugendlichen, die wir im MRT untersuchten, hatten Hirnschäden, die ihnen die Sprache, ihr Sehen oder die Motorik zu rauben drohten. Bei einigen ereignete sich ein rettender Umbau im Kopf. Einen solchen Fall beschreibe ich ab Seite 60: Die Sprachzentren des Mädchens waren aufgrund einer Hirnerkrankung von der linken in die rechte Hirnseite »hinübergewandert«. Das bewahrte ihre Sprache.
Besonders formbar ist das neuronale Netz in der Kindheit – unser Denkorgan ist dann sehr flexibel. Hierfür gibt es ein kritisches Zeitfenster. Bleiben sensorische Reize in dieser Zeit aus, etwa weil ein Kind gehörlos ist und keine akustische Information an die Hörrinde sendet, so lassen sich die Rückstände kaum mehr aufholen, wie der Mediziner Andrej Kral ab Seite 34 erklärt. Zu einer normalen Entwicklung gehört auch, dass nicht gebrauchte Synapsen wieder gekappt werden. Funktioniert das nicht richtig, so können Autismus oder Schizophrenie entstehen, weiß unser Autor Frank Luerweg (ab Seite 82). Eine gute Nachricht zum Schluss: Mit Bewegung können wir unser Denkorgan aktiv unterstützen! So regt Sport die Bildung neuer Nervenverknüpfungen an. Stella Hombach verrät ab Seite 44, wie Yoga unsere grauen Zellen in Schwung bringt. Eine gute Lektüre wünscht Anna Lorenzen, Redaktion Gehirn&Geist
 
INHALTE DIESER AUSGABE
 
EDITORIAL
03 Im ewigen Umbau(KOSTENLOS)
hier kostenfrei herunterladen
06 Geistesblitze
Guter Musiker trotz späten Einstiegs • Erste Entwicklungskarte des menschlichen Gehirns • Wenn eine Hirnhälfte für zwei arbeitet
DAS WANDELBARE GEHIRN
08 Regeneration: Wie das Gehirn sich selbst heilt
Viele Schäden repariert unser Denkorgan von ganz allein – vorausgesetzt, wir funken nicht zur falschen Zeit dazwischen.
16 Hirnschäden: Wachst, ihr Nervenzellen!
Mit verschiedenen Techniken versuchen Neurobiologen, Reparaturmechanismen im Gehirn anzukurbeln.
26 Transplantation: Neue Verbindungen
Nach der Amputation einer Gliedmaße organisiert sich das Gehirn um. Dennoch ist auch Jahre später eine Transplantation möglich.
34 Biotechnologie: Neurone aus dem Nichts
Ein fehlgeschlagenes Experiment entpuppt sich als Sensation.
38 Sport: Bewegung fürs Gehirn
Ein Blick auf die menschliche Evolutionsgeschichte verrät, warum körperliche Aktivität geistig fit hält.
44 Yoga: Heilsame Asanas
Die Übungen sollen Kognition und Hirnsubstanz beeinflussen. Was ist dran?
50Sprachentwicklung: Die entscheidenden ersten drei Jahre
Hörerfahrungen müssen in einem Zeitfenster hoher neuronaler Plastizität gemacht werden.
57 Sensorik: »Neurone bilden ständig neue Allianzen«
Der Neurowissenschaftler David Eagleman erklärt, wie wir weitere Sinneskanäle erschließen können.
60 Reorganisation: Sprache sucht neues Zuhause!
Nach frühen Schädigungen können Sprachzentren die Hirnseite wechseln.
66 Trauma: Mit Vollgas erwachsen
Traumatische Erlebnisse während der Kindheit lassen das Gehirn schneller reifen. Langfristig verursacht das Probleme.
74 Therapie: Der Weg aus der Depression
Bei Depressionen kann sich das Hirn nicht mehr gut an die Umwelt anpassen.
82 Pruning: Kahlschlag im Neuronenwald
Der Abbau von Synapsen gehört zu einer normalen Hirnentwicklung.

Details

Suche nach Verfasser*in
Verfasser*innenangabe: Chefredakteur: Daniel Lingenhöhl
Jahr: [2022]
Verlag: Heidelberg, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HLG
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 9783958926394
Beschreibung: 90 Seiten, Illustrationen, Diagramme, teilweise schwarz-weiß
Schlagwörter: Gehirn, Hirnforschung, Neuronale Plastizität, Cerebrum, Encephalon, Enzephalon, Gehirn / Forschung, Gehirnforschung, Hirn, Hirngewebe
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Lingenhöhl, Daniel
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch