AUS DEM INHALT:
Seine Autobiografie Die Welt von Gestern und die weltberühmte Schachnovelle sind die letzten Werke, die der große österreichische Schriftsteller Stefan Zweig vollendet hat. Schon 1934 verließ er Österreich, weil er Hitlers Aufstieg als Bedrohung für sein Heimatland erkannt hat. Sechs Jahre lebte er im Exil in England, dann begann sein Abschied von Europa. Verzweifelt über den Krieg und die Verfolgung der Juden nahm er sich, gemeinsam mit seiner zweiten Frau Lotte, in Petropolis, im brasilianischen Exil das Leben. Die Erinnerung an Wien und Österreich dominierte sein literarisches Schaffen der letzten Jahre. In Romanprojekten, Erzählungen und Essays erinnert er sich immer wieder an die Epoche der Kunstbegeisterung Wiens vor 1914. Und er bearbeitet auf vielfältige Weise die Traumata des Kriegs.
In diesem mit vielen Fotos und Dokumenten illustrierten Lesebuch präsentieren internationale Kritiker, Autoren und Literaturwissenschaftler das späte Erbe des großen österreichischen Schriftstellers. Wenig bekannte Texte und Manuskripte aus dem Nachlass werden vorgestellt, Texte aus Stefan Zweigs Nachlass werden erstmals veröffentlicht.
AUS DEM INHALT:
Inhaltsverzeichnis
Klemens Renoldner: "Der Sieg der Gewalt macht mich heimatlos".
Stefan Zweigs Abschied von Europa 7
Stefan Zweig und Österreich
Jacques Le Rider: Die Wiener Juden - Von der Welt von gestern zu ihrer Vernichtung 17
Reinhard Urbach: "Österreicherei". Stefan Zweigs geronnene Heimat 39
Evelyne Polt-Heinzl: Stefan Zweig blickt auf die österreichische Literatur und verfängt sich in ihren Netzwerken 55
Iris Himmlmayr: Das Trauma des Ersten Weltkriegs. Einige Beobachtungen zu Stefan Zweigs Prosa 67
Marlen Eckt: "Erwarten Sie nichts mehr von Österreich". Stefan Zweig und die österreichischen Schriftsteller im Exil 79
Stefan Zweig - Sein literarisches Werk im Exil
Rüdiger Görner: Wie man wird, was man erinnert. Überlegungen zu Stefan Zweigs Die Weit von Gestern 91
Ruth Klüger: Selbstverhängte Einzelhaft: Die Schachnovelle und ihre Vorgänger 105
Daniela Strigl: Schach und andere Leidenschaften oder Stefan Zweigs Liebe zur Niederlage 123
Jeroen Dewulf: Neue Perspektiven zu Stefan Zweigs Brasilien. Ein Land der Zukunft 137
Tobias Krüger: Zweigs Amerigo und die Sehnsucht nach der Neuen Welt 147
Anna Karina Sennefelder: "Ich sehe nichts Besseres". Stefan Zweigs Nachlassroman Rausch der Verwandlung und Arthur Schnitzlers Fräulein Else 159
Andrea Grill: Der frischeste Gegenstand inmitten der Postamtsutensilien. Zu Stefan Zweigs Roman Rausch der Verwandlung aus dem Nachlass 169
Regine Battiston: Clarissa - ein Romanfragment aus dem Nachlass 177
Stefan Zweig - Dramatiker und Autographensammler
Arturo Larcati: Stefan Zweig als Autor von Dramen und sein Verhältnis zu den Salzburger Festspielen 187
Monika Meister: Stefan Zweig als Autor von Komödien. Volpone, Die schweigsame Frau, Der verwandelte Komödiant, Qui pro quo. Gelegenheit macht Liebe 201
Christiane Mühlegger-Henhapel: "Etwas wunderbar Substanzloses ... ". Die Autographensammlung Stefan Zweigs im Wiener Theatermuseum 215
Anhang
Erika Tunner: Zur jüngsten Zweig-Renaissance. Am Beispiel: Frankreich 241
Gerald Piffl: "Zum Thee bei Setzer". Die Porträtserien Stefan Zweigs aus dem Atelier von Franz Xaver Setzer 253
Stefan Zweig: Reden, Interviews, Nachruf Radio-Address to American Schoolchildren 273
In dieser dunklen Stunde 275
Das Gewissen Europas 276
Bücher sind unverbrennbar 280
Die Zukunft des Schreibens in einer Welt im Krieg 281
Brief von Gabriela Mistral an Eduardo Mallea 284
Anmerkungen 288
Bildnachweis 299
Dank 299
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 301
Impressum 303