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Spiel auf Zeit

NS-Verfolgte und ihre Kämpfe um Anerkennung und Entschädigung
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schulz, Nina
Verfasser*innenangabe: Texte von Nina Schulz ; Fotos von Elisabeth Mena Urbitsch
Jahr: 2016
Verlag: Berlin, Assoziation A
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

VERLAGSTEXT: / / »Die deutsche Politik muss sich mit den Opfern als Menschen beschäftigen. Wir sind kein Abstraktum«, sagt Argyris Sfountouris, Überlebender des SS-Massakers vom 10. Juni 1944 in Distomo, Griechenland. »Würden Opfer entschädigt, würden sich Kriege nicht mehr lohnen.« / / Die Politik der Bundesrepublik gilt in der öffentlichen Wahrnehmung weltweit als Modell einer gelungenen Entschädigung für die Opfer von Kriegsverbrechen und Verfolgung. Tatsächlich hat die Mehrheit der mehr als 20 Millionen NS-Verfolgten nie eine Entschädigung erhalten. Andauernde Auseinandersetzungen zur Verfolgung während des Zweiten Weltkriegs bestimmen weiterhin den Alltag vieler überlebender NS-Verfolgter und prägen die Beziehungen Deutschlands zu anderen Ländern. Das Buch belegt an zahlreichen Beispielen, dass die sogenannte Wiedergutmachung mehr einem Mythos als einem Modell gleicht. / / Die letzten überlebenden NS-Verfolgten sterben und es stellt sich die Frage, wie die Erinnerung an ihre Erfahrungen und an die NS-Verbrechen weiterhin lebendig gehalten werden soll. Das Buch soll dazu einen Beitrag leisten und aufzeigen, dass Deutschland eine historische Verantwortung trägt ¿ entgegen aller Schlussstrichdebatten. / / An biografischen Beispielen ausgegrenzter NS-Verfolgter, die für unaufgearbeitete Verbrechen, für »offene Rechnungen« der Geschichte stehen, schildern die eindringlichen Reportagen ihre bis heute andauernden Kämpfe um Anerkennung und Entschädigung und wie sie ihre Geschichte durch juristische und politische Arbeit vor dem Vergessen bewahren wollen. Die Perspektive der Verfolgten steht dabei immer im Vordergrund. / / AUS DEM INHALT: / / / Vorwort / 1. Warum Tone Kristan Angela Merkel nicht zu ihrer Wiederwahl gratulierte ¿ Slowenien Die slowenische »Vereinigung der Okkupationsopfer 1941¿1945, Kranj« erinnert seit Jahren daran, dass Deutschland bisher keine Entschädigungen für ihre Zwangsarbeit und Verschleppungen gezahlt hat. / 2. Zimmer mit Aussicht ¿ Deutschland Die ehemals inhaftierten und als »asozial« kriminalisierten Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück zählen zu den ausgegrenzten Verfolgten des Nationalsozialismus und führen schon seit langem einen Kampf um öffentliche Anerkennung und Entschädigung. / 3. Requiem für eine Rente ¿ Israel, Tschechische Republik, Deutschland NS-Verfolgte kämpfen bis heute um ihre Ghettorenten. / 4. Sinti heißt Mensch und Roma Mann ¿ Deutschland Wie eine Sintezza, die Auschwitz, Ravensbrück und Bergen-Belsen überlebte, um Anerkennung und Entschädigung kämpfte. / 5. Die eine Sache noch ¿ Polen Der Überlebende einer Vergeltungsaktion der Deutschen im polnischen Dorf Szczecyn hat trotz vielfältiger juristischer Anstrengungen bis heute keine Entschädigung aus Deutschland bekommen. / 6. Endlich »Nein« sagen ¿ Italien Bis heute weigert sich die Bundesregierung, ehemaligen italienischen Kriegsgefangenen eine Entschädigung für ihre Zwangsarbeit und ihre Behandlung in der Kriegsgefangenschaft zu zahlen. / / 7. Hasenbrote ¿ Deutschland Bis heute werden Zwangssterilisierte und »Euthanasie«-Geschädigte entschädigungsrechtlich nicht den anderen NS-Verfolgten gleichgestellt. / 8. Saturn über Distomo ¿ Griechenland Mehr als siebzig Jahre nach dem SS-Massaker im griechischen Distomo haben die Opfer noch keine Entschädigung erhalten. Von der deutschen Justiz sind die Täter nie angeklagt oder verurteilt worden. / / 9. Die Fragen bleiben ¿ Rumänien 1971 lieferten zwei Laster aus Rumänien 155.000 Akten von NS-Verfolgten beim Auswärtigen Amt in Bonn ab, um auf nichtgezahlte Entschädigungen hinzuweisen. Das Ministerium nahm die Akten nicht offiziell an, sondern bewahrte sie jahrzehntelang in einem Lagerraum auf. Unregistriert. / / 10. Der Talisman ¿ Russland Erst im Mai 2015 beschließt die Bundesregierung, ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen eine Anerkennungsleistung für ihre Zwangsarbeit und ihre Behandlung in der Kriegsgefangenschaft zu zahlen. Wie schnell die Berechtigten ermittelt werden und noch eine Zahlung erhalten, steht auf einem anderen Blatt. / / 11. Philotimo ¿ Griechenland 1942 zahlte die Jüdische Gemeinde Thessaloniki Lösegeld an die deutschen Besatzer, um 9.000 Männer vor der Zwangsarbeit zu bewahren. Dennoch wurden sie später nach Auschwitz deportiert. Bis heute bemüht sich die Gemeinde um eine Restitution der Zahlung. / / 12. Der Suchende ¿ Deutschland Die Nationalsozialisten haben Kinder aus anderen Ländern geraubt und Maßnahmen der Zwangsgermanisierung unterworfen. Bis heute wissen viele nichts über ihre Herkunft und kämpfen immer noch um Anerkennung und Entschädigung. / / / 13. »Guten Morgen« ¿ Österreich Entschädigungszahlungen für Zeugen Jehovas wurden häufig abgelehnt. Besonders männliche Mitglieder seien nicht aufgrund ihres Glaubens, sondern aufgrund ihrer Weigerung, den »gesetzlich vorgeschriebenen« Wehrdienst zu leisten, verfolgt worden. / / 14. Die Spuren von Sant¿Anna di Stazzema ¿ Italien Mehr als siebzig Jahre nach dem SS-Massaker im italienischen Sant¿Anna di Stazzema haben die Opfer noch keine Entschädigung erhalten. Trotz einer Verurteilung in Italien sind die SS-Angehörigen in Deutschland nie angeklagt worden. Überlebende des Massakers fordern von der deutschen Justiz weiter Antworten. / / 15. Der Dada und die Rehabilitierung ¿ Deutschland Verfolgung aufgrund von Homosexualität wurde nicht als typisches NS-Unrecht anerkannt. In der Bundesrepublik galt die nationalsozialistische Verschärfung des § 175 aus dem Jahre 1935 bis 1969 unverändert fort und führte auch nach 1945 zu Strafverfolgungen. / / Epilog: Zeitabläufe Eine kleine Geschichte der (Nicht-)Entschädigung / Schlusswort: Nachurteile von Argyris Sfountouris, / Überlebender des SS-Massakers von Distomo / Danksagung

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schulz, Nina
Verfasser*innenangabe: Texte von Nina Schulz ; Fotos von Elisabeth Mena Urbitsch
Jahr: 2016
Verlag: Berlin, Assoziation A
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.SN
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ISBN: 978-3-86241-451-2
2. ISBN: 3-86241-451-5
Beschreibung: 365 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Anerkennung, Entschädigung, Geschichte, Nationalsozialistisches Verbrechen, Verfolgung, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Urbitsch, Elisabeth Mena
Mediengruppe: Buch