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Freud - von der Akropolis zum Sinai

die Rückwendung zur Antike in der Wiener Moderne
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Le Rider, Jacques
Verfasser*innenangabe: Jacques Le Rider. [Aus dem Franz. von Christian Winterhalter]
Jahr: 2004
Verlag: Wien, Passagen-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Sigmund Freud war derart von der Antike geprägt, dass die Psychoanalyse als eine Archäologie des Unbewussten bezeichnet werden kann, deren Methode nach altphilologischem Modell konzipiert wurde: so nimmt bereits Sophokles' König Ödipus das "Subjekt des Unbewussten" (Lacan) vorweg. Seit dem Ersten Weltkrieg litt Freud unter einem zunehmenden Unbehagen an der neuhumanistischen Bildung, deren Widersprüche schon Nietzsche diagnostiziert hatte. Die Bezugnahme auf die griechische Antike hatte ihm zunächst ermöglicht, sich vom barock geprägten genius loci Wiens abzusetzen. Sein weiterer Weg aber führte ihn vom alten Griechenland weg, hin zum jüdischen Altertum. Dabei handelt es sich nicht um eine Rückkehr zum Religiösen, sondern den Versuch einer Neubegründung der Ethik und wissenschaftlichen Rationalität - just in dem Augenblick, als die europäische Kultur zusammenbricht.
 
Inhalt
Einleitung - Die Alten und die Modernen, von 1800 bis 1900 13
Die Rückwendung zur griechischen Antike: Berlin, München,
Wien 13
Literaturgeschichte: Läßt sich von einer Wiener Klassik
sprechen? 17
Klassische Norm, internationaler Stil, nationale Stilrichtungen 24
Von der Ringstraßenzeit bis zur Wiener Moderne zu Beginn
des 20. Jahrhunderts 26
Neuhumanistische Bildung und Modernisierung
des Sekundarunterrichts 27
Die Avantgarden und ihr Verhältnis zu den Geschichts-
wissenschaften und der Altphilologie 29
Der Weg Freuds: Wien, Rom, Athen, Jerusalem 32
1. Das Zeitalter Hans Makarts und Adolf Wilbrandts 35
Der farbenfrohe Historismus Hans Makarts 35
Zwischen Römerdramen und Naturalismus: Adolf Wilbrandt 39
Das Elend des Neoklassizismus: Theophil Hansens Parlament 41
2. Bildungssystem und klassische Kultur:
Das Gymnasium, Schule der Wiener Modernen 45
Wilhelm von Humboldts neuhumanistisches Bildungsprojekt 45
Die Infragestellung der humanistischen Fächer 49
Das Wiener Gymnasium und die klassischen Sprachen 53
Ein Seitenblick auf die zeitgenössische Diskussion in
Frankreich 59
Sigmund Freud: Schüler des Realgymnasiums in der Leopoldstadt 62
Vom Gymnasium zur "Wiener Moderne" 64
 
3. Wagner, Burckhardt, Nietzsche, Böcklin.
Von der griechischen Antike zu den Ufern der Moderne 71
Wiederbelebung der Antike 71
Vom griechischen Musikdrama zur Oper der Zukunft:
Richard Wagner 72
Die Wirkung Jacob Burckhardts 74
Nietzsche als Kritiker der Bildung, der Altphilologie und des
Winkelmannschen Akademismus 77
Hofmannsthal gegen die Philologie der "toten Sprachen" 80
Krise der Altphilologie , Q O 80
Der George-Kreis gegen die wissenschaftliche Altphilologie
in der Konzeption Wilamowitz' J 83
Arnold Böcklin: Antike Schönheit und moderne Farben 86
Das bunte Gewimmel der antiken Götter oder Die wieder-
auflebenden Statuen 95
4. Griechische Philologie und Wiener Moderne:
Die Autorität Theodor Gomperz' 99
Der Historiker Theodor Gomperz und sein Werk
Griechische Denker 99
Ein liberaler, jüdischer Großbürger 101
Gomperz und Mommsen, zwei "Nationalliberale" 105
Gomperz, John Stuart Mill und Freud 110
Freud und die Familie Gomperz 113
Theodor Gomperz' Einf luß in der Traumdeutung:
Das Unbewußte als Textstruktur und die Psychoanalyse in
ihrer Orientierung an der philologischen Methode 115
Ein weiterer Philologe unter den Wiener Modernen:
Wilhelm Jerusalem 119
Ein französischer Bezugspunkt Freuds: Salomon Reinach 122
5. Die "Wiener Neusokratiker"
Von Heinrich Gomperz und Hermann Bahr zu Karl R. Popper 127
Heinrich Gomperz, ein deutscher Wiener 127
Die "Neusokratiker" des Jungen Wien 129
Heinrich Gomperz, Gräzist und Kritiker der Moderne 134
Hermann Bahr, Rückwendung eines Modernen zur Antike 135
Karl R. Popper, ein antiplatonischer "Neusokratiker" 141
 
6. Zu Nietzsches Prometheus und Dionysos:
Freud zwischen Athen und Jerusalem 145
Ödipus und Prometheus, Nietzsches dionysische Helden
der griechischen Tragödie 145
Freuds verstörende Begegnung mit den Griechen gemäß
der Konzeption Nietzsches 148
Siegfried Lipiners Der entfesselte Prometheus 152
Freuds Kritik des weiblichen "Christus-Dionysos" 154
Die Philippsonsche Bibel 156
Zwischen Rom, Athen und Jerusalem 159
Die endgültige Antwort Freuds auf die post-nietzschean-
ischen Prometheiden 162
7. Der Wiener Ödipus: Altphilologie und Psychoanalyse 165
Der Katharsis-Begriff 165
Aristoteles, von Freud erläutert 172
Der Ödipuskomplex 175
Grillparzers Ahnfrau, eine "Schicksalstragödie" 180
Von der Psychoanalyse der Tragödie zur tragischen
Psychoanalyse 183
Hofmannsthal und Ödipus 185
Hofmannsthal und seine Bearbeitung von Sophokles'
König Ödipus 190
Der Wiener Ödipus 195
8. Archäologie und Psychoanalyse: Matriarchat und Gesetz des Vaters 197
Die Archäologie, Königsdisziplin der Altertumswissenschaften 197
Der Archäologe Freud 199
Archäologie der kretischen Kultur und des frühen Matriarchats 201
"Groß ist die Diana der Epheser" 204
Visionen aus dem Hause der Jungfrau 209
9. Freuds Abschied von Griechenland: Moses der Ägypter 213
Zerstörung und Neubegründung des Humanismus 213
Dekonstruktion der "ethnischen Identität des Judentums" 214
Die Erfindung einer jüdischen Tradition 217
Eine Analyse des Antisemitismus 220
 
Freud und Nietzsche: Die Genealogie der Ethik 224
Die Ägyptomanie Freuds 225
Reinhold, Schiller, Voltaire, Goethe 227
Ein umgedrehtes Heine-Zitat 233
Thomas Mann: Das Gesetz 233
Die mosaische Gegenreligion 234
Kritik der ägyptologischen Vernunft 236
Revision der Thesen zu "Moses der Ägypter" 238
Vom Matriarchat zum Patriarchat und zurück 239
Abschied von Griechenland 242
Von Moses zu Ödipus 245
Siglen-Verzeichnis 247
Anmerkungen 249
Hinweis des Verfassers 331
Bibliographie 333
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Le Rider, Jacques
Verfasser*innenangabe: Jacques Le Rider. [Aus dem Franz. von Christian Winterhalter]
Jahr: 2004
Verlag: Wien, Passagen-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.BP
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ISBN: 3-85165-636-9
Beschreibung: 366 S.
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Originaltitel: Freud, de l'Acropole au Sinaï <dt.>
Fußnote: Literaturverz. S. 333 - 366
Mediengruppe: Buch