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Motivierende Gesprächsführung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen

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Verfasser*innenangabe: Sylvie Naar-King ; Mariann Suarez (Hrsg.)
Jahr: 2012
Verlag: Weinheim ; Basel, Beltz
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Jugendliche und junge Erwachsene stehen Veränderungen, die in der Therapie angegangen werden sollen, oftmals ambivalent und zweifelnd gegenüber. Fehlende Gesprächsbereitschaft oder Abwehrhaltung sind die Folgen. Naar-King und Suarez erläutern anhand vieler Beispiele das Prinzip und die konkrete Umsetzung der Motivierenden Gesprächsführung. Es geht darum, den jungen Klienten die Diskrepanzen aufzuzeigen, die zwischen ihren eigentlichen Werten und Zielen und ihrem tatsächlichen Verhalten bestehen. Dadurch verstärkt sich der Wunsch der Jugendlichen, mit Hilfe des Therapeuten am eigenen Verhalten zu arbeiten. Die notwendigen Kommunikationsstrategien werden anschaulich im Buch vermittelt. Aus dem Inhalt: I Grundlagen:1 Einleitung. 2 Pubertät und junges Erwachsenenalter. 3 Die Grundhaltung der Motivierenden Gesprächsführung. 4 Personenzentrierte Beratungsqualitäten. 5 Auf Widerstand reagieren. 6 Change Talk. 7 Commitment. 8. Motivierende Gesprächsführung anwenden II Anwendung: 9 Alkoholprobleme. 10 Drogenmissbrauch. 11 Jugendstrafe. 12 Sexuelles Risikoverhalten. 13 Rauchen. 14 Psychische Störungen. 15 Essstörungen. 16 Selbstfürsorge bei chronischen Gesundheitsproblemen. 17 Gruppentherapie bei Alkohol- und Drogenproblemen. 18 Schulprobleme. 19 Familienbasierte Interventionen III Den eigenen Behandlungsweg finden: 20 Ethische Überlegungen. 21 Vertiefung und Weiterbildungsmöglichkeiten
 
"Der vorliegende Band dokumentiert eindrücklich, wie sich MI in den Vereinigten Staaten als "Standardmethode" etabliert hat, wenn es darum geht, Klienten/Patienten für Veränderungen zu motivieren. Die Herausgeberinnen konkretisieren diesen "Standard" für die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Stärke von MI liegt darin, die inneren Diskrepanzen, d.h. die Ambivalenzen zwischen eigenen Zielen und dem konkreten Handeln, aufzulösen und einen Veränderungsprozess zu unterstützen. In diesem Zusammenhang präsentiert der Band anschaulich und gut nachvollziehbar die Möglichkeiten von MI, wobei sich die Anwendungsfelder - identisch mit der Indikation für MI bei Erwachsenen - mehrheitlich rund um die Bewältigung von gesundheitlichen Themen bewegen.
Allerdings: Das Jugendalter impliziert, dass die Akteure der Sozialisationsinstanzen immer wieder andere Absichten und Ziele verfolgen, als dies die Jugendlichen tun. Dies führt nicht nur zu "inneren Diskrepanzen", sondern auch zu offenen interaktionellen Konflikten. Wie sollen sich hier Therapeuten und Berater positionieren? Die in diesem Band vertretenen Haltungen sind wenig konsistent: Einerseits wird argumentiert, wonach es von Bedeutung sei, dass die Jugendlichen selber ihre Werte und Ziele realisieren können. Anderseits wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Fachleute teilweise (zum Beispiel zur Verhinderung von Schädigungen) gegen den Willen der Klienten handeln müssen. Gleichzeitig wird davon abgeraten, MI einzusetzen, wenn sich die Fachperson in einer besonderen Machtposition befindet. Besonders in den Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit wie der Jugendhilfe oder im Kinderschutz akzentuiert sich dieses Dilemma augenscheinlich (die Verfasserinnen weisen im Themenfeld Bewährungshilfe darauf hin). Es wäre zu wünschen gewesen, dass sich der Band diesen handlungsrelevanten Widersprüchen noch vertiefter gewidmet hätte. Systemische Ansätze, die sich der jugendlichen Zielgruppe mit Motivationsschwierigkeiten annehmen (z.B. Liechti, 2009), bieten zu diesen Widersprüchen praktikablere Vorschläge an, als dies die Ausführungen in diesem Buch leisten können. Die ethischen Überlegungen der Herausgeberinnen sind zwar interessant, ihre Verankerung in übergeordneten professionsethischen Richtlinien oder ihre theoretische Herleitung sind leider nicht erkennbar. Auf die Vermarktung von Weiterbildungsangeboten im letzten Kapitel "Vertiefung und Weiterbildungsmöglichkeiten" hätte ein Fachbuch gerne verzichten dürfen, möglicherweise ist dies dem "Produkt" geschuldet.
Gelungen ist die Hervorhebung der spezifischen Situation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die entwicklungspsychologischen Ausführungen sind zwar sehr verkürzt, aber sie sensibilisieren den mit diesem Wissensfundus vertrauten Leser für diese zentralen Aspekte. Der Band ist übersichtlich gestaltet und didaktisch gut aufgemacht. Die Zusammenfassungen, "Do's and dont's" und die vielen praktischen Beispiele illustrieren die Vorschläge der Verfasserinnen und Verfasser in anschaulicher Weise. Dieser Umstand lässt über das Faktum hinwegsehen, dass es sich "nur" um eine Übersetzung aus dem Amerikanischen handelt und der Transfer in die Arbeitskontexte des deutschsprachigen Raums selber vorgenommen werden muss. Dies gilt auch für die präsentierte Literatur und den Forschungsstand. Das Buch bleibt - auch im Stil - amerikanisch und bei einigen Passagen hätte man sich fragen können, ob die Originalversion nicht mehr Lesegenuss versprochen hätte.
Die Befürchtungen der Herausgeberinnen, wonach die Adaption von MI für die spezifischen Bedürfnisse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Prägnanz der Methode reduzieren könnte, haben sich keinesfalls bestätigt. Im Gegenteil: Es gelingt allen Autorinnen und Autoren in diesem Band sehr gut, die Methode von Miller und Rollnick in gut verständlicher Weise weiterzuentwickeln und sie praxisorientiert darzustellen.
Fazit
Wer mit Hilfe von MI mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen an gesundheitlichen Themen arbeitet und seine Klienten für Veränderungen motivieren will, erhält mit dem vorliegenden Buch viele praktische Anregungen und Hinweise. Der Transfer in die eigenen Arbeitskontexte muss allerdings selber geleistet werden. Für die Belange der Methodenentwicklung und Forschung kann der Band gleichermaßen interessante Anknüpfungsmöglichkeiten und zu bearbeitende Leerstellen aufzeigen."
socialnet.de  
 
AUS DEM INHALT
 
Anmerkung der Reihen-Herausgeber zum US-amerikanischen Original 11
Vorwort 12
Danksagung 14
Teil I Grundlagen 15
1 Einführung in die Motivierende Cesprächsführung 16
1.1 Motivierende Gesprächsführung mit Jugendlichen
und jungen Erwachsenen 16
1.2 Was ist Motivierende Gesprächsführung? 18
1.2.1 Was Motivierende Gesprächsführung nicht ist 18
1.3 Wie wirksam ist die Motivierende Gesprächsführung? 20
1.4 Wie ist dieses Buch aufgebaut? 21
1.5 Zusammenfassung 22
2 Pubertät und frühes Erwachsenenalter -
Die Entwicklungsphasen im Überblick 25
2.1 Kognitive Entwicklung 25
2.2 Soziale und emotionale Entwicklung 26
2.3 Zusammenfassung 29
3 Grundhaltung in der Motivierenden Cesprächsführung 31
3.1 Leitmotive der Motivierenden Gesprächsführung: Autonomie,
Kooperation, Evokation 31
3.2 Motivierende Gesprächsführung in der Praxis 34
3.3 Unterschiede zwischen Motivierender Gesprächsführung
und anderen therapeutischen Ansätzen 37
3.4 Die Grundhaltung bei der ersten Begegnung demonstrieren 38
3.4.1 Einleitende Erklärung des MI 38
3.4.2 Eine Agenda erstellen 40
3.4.3 Die Übung "Typischer Tag" 42
3.4.4 Erlaubnis erfragen, Informationen geben, Feedback einholen 43
3.5 Zusammenfassung 43
4 Personenzentrierte Beratungsfertigkeiten 45
4.1 Reflektieren: Der Schlüssel zum aktiven Zuhören 46
4.2 Offene Fragen 50
4.3 Bestätigungen 51
4.4 Aussagen der Klienten zusammenfassen 52
4.5 Zusammenfassung 53
5 Umgang mit Widerstand 54
5.1 Widerstände in der Beziehung erkennen 55
5.1.1 Einen Schritt zurücktreten 55
5.2 Mit personenzentrierten Beratungsfertigkeiten
auf Widerstand reagieren 56
5.2.1 Einfaches Reflektieren 56
5.2.2 Spiegeln von Auslassungen 56
5.2.3 Verstärkendes Spiegeln 57
5.3 Strategische Antworten 58
5.3.1 Die persönliche Kontrolle betonen 59
5.3.2 Pro und Kontra 59
5.3.3 Übereinkunft durch Umdeuten der Klientenaussage 61
5.3.4 Den Fokus wechseln 62
5.4 Zusammenfassung 63
6 Change Talk 64
6.1 Die ersten kleinen Schritte auf dem Weg zur Verhaltensänderung 65
6.2 Change Talk stärken, um den richtigen Weg weiterzugehen 66
6.2.1 Spiegeln 67
6.3 Offene Fragen zur Ausarbeitung des Change Talk 68
6.3.1 Bestätigungen 68
6.3.2 Zusammenfassungen 69
6.4 Fragen, um Change Talk zu provozieren 69
6.4.1 Direkte Fragen 70
6.4.2 Imaginationen erfragen 72
6.4.3 Fragen zu Werten 74
6.5 Fragen zu persönlichen Stärken 76
6.6 Zusätzliche Strategien, um Change Talk hervorzurufen 77
6.6.1 Schätzskalen hinzuziehen 77
6.6.2 Personenorientiertes Feedback 79
6.7 Zusammenfassung 80
7 Commitment 82
7.1 Übergang in die nächste Phase der Motivierenden
Gesprächsführung 82
7.1.1 Steigende Intensität des Change Talk 82
7.1.2 Schwächer werdender Sustain Talk 84
7.2 Übergang in die Planungsphase 85
7.3 Einen Plan entwickeln 87
7.3.1 Mündliche und schriftliche Veränderungspläne 89
7.3.2 Veränderungspläne für Jugendliche, die noch nicht bereit
für Veränderungen sind 90
7.3.3 Weitere Strategien, um das Commitment zu festigen 91
7.3.4 Nachfolgende Sitzungen 92
7.4 Zusammenfassung 92
8. Motivierende Gesprächsführung in Therapie
und Beratung einsetzen 94
8.1 Integration des MI in Kurzzeitbehandlungen 94
8.2 MI und andere therapeutische Behandlungsansätze 96
8.2.1 Kognitive Verhaltenstherapie und MI -96
8.2.2 Extrinsische Motivationsansätze und MI 98
8.3 Zusammenfassung 100
Teil II Anwendungsfeider 103
9 Motivierende Cesprächsführung bei der Behandlung
von Alkoholproblemen 104
9.1 Epidemiologische Angaben 104
9.2 Warum MI? 104
9.3 Grundhaltung und Strategien des MI 105
9.4 Implikationen für die Forschung 110
1 0 Motivierende Cesprächsführung bei der Behandlung
von Marihuana-Abhängigkeit i n
10.1 Epidemiologische Angaben 111
10.2 Warum MI? 112
10.3 Grundhaltung und Strategien des MI 113
10.4 Implikationen für die Forschung 118
11 Motivierende Gesprächsführung im Jugendstrafvollzug 120
11.1 Epidemiologische Angaben 120
11.2 Warum MI? 121
11.3 Grundhaltung und Strategien des MI 121
11.4 Implikationen für die Forschung 124
1 2 Motivierende Gesprächsführung bei der Behandlung
von riskantem Sexualverhalten 127
12.1 Epidemiologische Angaben 127
12.2 Warum MI? 127
12.3 Grundhaltung und Strategien des MI 128
12.4 Implikationen für die Forschung 131
13 Motivierende Gesprächsführung zur Raucherentwöhnung 132
13.1 Epidemiologische Angaben 132
13.2 Warum MI? 134
13.3 Grundhaltung und Strategien des MI 135
13.4 Implikationen für die Forschung 139
1 4 Motivierende Gesprächsführung bei der Behandlung
Psychischer Erkrankungen 141
14.1 Internalisierte Störungen 141
14.1.1 Epidemiologische Angaben 141
14.1.2 Warum MI? 141
14.1.3 Grundhaltung und Strategien des MI 143
14.1.4 Implikationen für die Forschung 145
14.2 Psychosen 145
14.2.1 Epidemiologische Angaben 145
14.2.2 Warum MI? 145
14.2.3 Grundhaltung und Strategien des MI 146
14.2.4 Implikationen für die Forschung 148
15. Motivierende Gesprächsführung bei der Behandlung
von Essstörungen 149
15.1 Epidemiologische Angaben 149
15.2 Warum MI? 149
15.3 Grundhaltung und Strategien des MI 151
15.4 Implikationen für die Forschung 154
16. Motivierende Gesprächsführung für eigenverantwortliches
Handeln bei chronischen Erkrankungen 156
16.1 Epidemiologische Angaben 156
16.2 Warum MI? 157
16.3 Grundhaltung und Strategien des MI 158
16.4 Implikationen für die Forschung 161
1 7 Motivierende Gesprächsführung in der Gruppentherapie
mit alkohol- und drogenabhängigen Jugendlichen 163
17.1 Epidemiologische Angaben 163
17.2 Warum MI? 163
17.3 Grundhaltung und Strategien des MI 165
17.4 Implikationen für die Forschung 167
18 Motivierende Gesprächsführung in der Schule 170
18.1 Epidemiologische Angaben 170
18.2 Warum MI? 170
18.3 Grundhaltung und Strategien des MI v . 171
18.4 Implikationen für die Forschung 175
19 Motivierende Gesprächsführung in der Familientherapie 177
19.1 Epidemiologische Angaben 177
19.2 Warum MI? 177
19.3 Grundhaltung und Strategien des MI 178
19.3.1 Einzel- oder Familientherapie? - Was bei der Entscheidung
beachtet werden sollte 178
19.3.2 Wann sollte die Familie nicht mit einbezogen werden? 180
19.4 Implikationen für die Forschung 182
Teil III Den eigenen Weg finden 183
20. Ethische Gesichtspunkte 184
20.1 Beeinflussung, Werte und Ziele 184
20.1.1 Beeinflussung: Findet sie immer statt? 184
20.1.2 Werte und Ziele des jungen Erwachsenen: Sind sie immer
das Wichtigste? 185
20.1.3 Werte und Ziele der Familie: Wie wichtig sind sie?
20.1.4 Werte und Ziele des Therapeuten: Spielt es eine Rolle,
was Sie wollen?
20.1.5 Werte und Ziele anderer Fachleute: Spielen sie eine Rolle?
20.1.6 Unterschiedliche Handlungspläne lenken: Wie ist das möglich?
20.2 Ethische Grundsätze in der Praxis umsetzen: Das Richtige tun
21 Vertiefung und Weiterbildungsmöglichkeiten
21.1 Weiterführende Hinweise zum Erlernen der Motivierenden
Gesprächsführung
21. .1.1 Was ist nötig, um MI zu erlernen?
21. ,1.2 Krabbeln lernen: Das Selbststudium
21. .1.3 Laufen lernen: An einem Workshop teilnehmen
21. ,1.4 Tanzen lernen: Coaching und Feedback erhalten
21. .1.5 Lernen, mit anderen zu tanzen:
Gründen Sie eine MI-Lerngruppe
21. ,1.6 Use it or lose it
Literatur
Autorenverzeichnis
Sachwortverzeichnis

Details

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Verfasser*innenangabe: Sylvie Naar-King ; Mariann Suarez (Hrsg.)
Jahr: 2012
Verlag: Weinheim ; Basel, Beltz
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HEK
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ISBN: 978-3-621-27918-5
2. ISBN: 3-621-27918-0
Beschreibung: 1. Aufl., 223 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Gesprächsführung, Heranwachsender, Jugend, Motivation, Psychologische Beratung, Psychotherapie, Adoleszenz, Behandlung / Psychologie, Erwachsener <18-21 Jahre>, Gesprächstechnik, Heranwachsende, Jugend <12-20 Jahre>, Jugendalter, Jugendliche, Jugendlicher, Junger Erwachsener <Heranwachsender>, Psychologische Behandlung, Teenager
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Naar-King, Sylvie; Suarez, Mariann
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Motivational interviewing with adolescents and young adults <dt.>
Fußnote: Literaturverz. S. 203 - 219
Mediengruppe: Buch