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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: PH.T Han / College 3c - Philosophie / Regal 3c-5	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Das Buch beginnt mit jener berühmten Kindheitserinnerung Adornos, die selbst den noch verfolgt, der von ihr nur las. Auf einem vorbeifahrenden Abdeckerwagen einen Haufen Hundekadaver wahrnehmend, fragt sich das von solchem Anblick gänzlich verstörte Kind: «Was ist das? Was wissen wir eigentlich? Sind wir das auch selber?» Die Urszene des Toten steht für Adorno am Ursprung einer Philosophie, die als «materialistische» den Tod ungemildert ernst zu nehmen versucht. Byung-Chul Han, der unlängst erst mit einer Arbeit über Heideggers Begriff der «Stimmung» auf sich aufmerksam machte, bewegt sich in seinen «Todesarten» durchaus in der Spur von Adornos Todesethik. Doch nicht in ihr allein. In eigenwilligen Lesarten überdies von Heidegger, Derrida und Lévinas, von Kafka und Handke zeigt der Autor, dass ein radikales Todesbewusstsein eine Metamorphose des Bewusstseins überhaupt einschliesst. Was auf den ersten Blick noch konventionell klingen mag, enthüllt sich im Verlauf der Lektüre als eigentümlicher Versuch, dem Sein-zum-Tode einen neuen, anderen Sinn abzutrotzen. Den Tod ins Bewusstsein hineinnehmen heisse nicht bloss, «dass man vom Tod Kenntnis nimmt», sondern ein Denken zu erproben, «das durch den Tod geht, sich diesem anschmiegt». Was das sagen will, wird wohl jeder und jede nur für sich sagen können.