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Geplanter Verschleiß

wie die Industrie uns zu immer mehr und immer schnellerem Konsum antreibt und wie wir uns dagegen wehren können
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Kreiß, Christian
Verfasser*innenangabe: Christian Kreiß
Jahr: 2014
Verlag: Berlin [u.a.], Europa-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

 
Verlagstext:
 
Ob Drucker, Mobiltelefon oder TV-Gerät – fast jeder von uns hat es schon erlebt, dass Produkte bereits kurz nach Ablauf der Garantie reif für den Müll sind. Eine Reparatur lohnt sich nicht oder ist gar nicht erst möglich. Kalkuliert und absichtlich sorgen die Hersteller dafür, dass ihre Produkte frühzeitig kaputt gehen, damit wir Verbraucher mehr konsumieren. Geplanter Verschleiß nennt sich dieses Massenphänomen, das sinnlose Müllberge produziert, enorme Ressourcen verschlingt und jeden Verbraucher etwa 110 Euro pro Monat kostet.
 
Christian Kreiß setzt sich als erster Wissenschaftler systematisch mit der geplanten Verringerung der Produktlebenszeit auseinander und beweist: Weltweit arbeiten große Konzerne mit dieser Absatzstrategie. Geplanter Verschleiß ist tief in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem verankert und nur einer der Tricks von Großkonzernen, die im Dienste der Gewinnmaximierung für ihre Aktionäre Verbrauchertäuschung und Kundenbetrug in Kauf nehmen. Wenn wir das Phänomen an seiner Wurzel angehen wollen, müssen wir an tiefen gesellschaftlichen Fragen rütteln.
 
Die Überwindung von geplantem Verschleiß und anderen Arten unnötiger Arbeit öffnet uns als Gesellschaft ungeahnte Freiheiten: Ohne nennenswerte Einbuße von materiellem Wohlstand müssten wir höchstens halb so viel arbeiten wie heute.
 
 
 
Stimmen zum Buch:
 
"[...] In einem eigenständigen Kapitel stellt der Autor Berechnungen dazu an, welchen volkswirtschaftlichen Schaden der geplante Verschleiß anrichtet. Für den Laien sind die Zahlen schwer zu prüfen. Stimmen sie aber auch nur ungefähr, dann werden deutschen Verbrauchern durch die perfiden Methoden der Konzerne jährlich mehr als 100 Milliarden Euro aus der Tasche gezogen. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer könnte demnach jährlich 14 zusätzliche Tage bezahlten Urlaub nehmen, gäbe es die absichtliche Produktermüdung nicht. Grund genug für Kreiß, im letzten Kapitel mögliche Abhilfen vorzustellen.
 
Diese lesen sich spannend, doch man muss schon reichlich optimistisch sein, um den Utopien des Autors zu folgen. Kreiß’ Überlegungen laufen auf eine Gesellschaft hinaus, die nicht auf das Wirtschaftswachstum schaut, Werbung per Gesetz massiv einschränkt, auf einer verpflichtenden Kennzeichnung von Geräten mit "geplanter Lebensdauer" besteht und Medien von staatlicher Seite so stark unterstützt, dass sie weitestgehend auf Werbeeinnahmen verzichten können. Der Autor zeichnet das Idealbild einer entschleunigten Welt, in der Produkte nicht weggeworfen, sondern repariert werden. [...]"
Quelle: Tim Haarmann. spektrum.de
 
 
 
 
 
/ AUS DEM INHALT: / / /
 
 
Kapitel 1: Erscheinungsformen
Was ist geplanter Verschleiß und seit wann gibt es ihn? 15
Warum halten so viele Alltagsprodukte heute
wesentlich kürzer als früher? 18
Begünstigende Faktoren für geplanten Verschleiß 21
Gesättigte Märkte 21
Unübersichtliche Märkte 22
Kapitalmarkt- und Gewinnorientierung 24
Die Frage der Moral 25
Die verschiedenen Arten von geplantem Verschleiß 27
Die klassische Einteilung 27
Technische oder funktionelle Obsoleszenz 27
Qualitative Obsoleszenz 32
Psychologische Obsoleszenz 32
Einteilung nach dem Grad des Zwangs 33
Zwang zu vorzeitigem Ersatzkauf 33
Die Rolle der Ingenieure (1) 34
Neukaufzwang durch kurze Produktlebensdauer 37
Einbau von Schwachstellen und Sollbruchstellen 42
Neukaufzwang durch mangelnde oder
überteuerte Ersatzteile 44
Keine oder erschwerte Reparierbarkeit 45
Keine Ersatzteilvorhaltung 45
Überteuerte Ersatzteile 47
Kein(e) Wartung/Service/Updates 48
Gewollte Inkompatibilität 49
Induzierte Zusatzkäufe durch Modell- oder
Modezyklen 50
Induzierte Zusatzkäufe über Verbrauchsbeschleuniger
Induzierte Zusatzkäufe durch Antifeatures
("defective by design") 52
Einteilung nach dem Grad des Vorsatzes 55
Vorsätzlich geplante verminderte Lebensdauer 55
Billigend in Kauf genommene kurze Lebensdauer:
Die Rolle der Ingenieure (2) 57
Weitere Unterscheidungsmerkmale 59
Industriekunden und Privatverbraucher 59
Einmalkauf oder Folgekäufe - gewinnträchtiges
After-Sales-Geschäft 61
Unterscheidung nach Produktgruppen 62
Umsetzungsinstrumente:
TCO, Target Costing und Kano-Modell 64
Total Cost of Ownership (Customer Life Cycle Costing) 64
Kano-Modell und Target Costing 66
Die Rolle der Intransparenz 69
Objektive Information 70
Subjektive Information 72
Consumer Confusion 73
Die Rolle des Wettbewerbs 74
Verbrauchsbeschleuniger entschleunigen 74
Lebensdauer eines Druckers wird erhöht 75
Das Glaubwürdigkeitsproblem 75
Sinnvolle Orientierung am Preis? 79
König Kunde? 80
Verbraucherschutzzeitschriften 81
Widersprüchliche Aussagen der Stiftung Warentest 82
Weitere widersprüchliche Aussagen von Fachleuten 83
Die Rolle der Werbung 86
Der Zweck von Werbung 86
Der Zweck von Produkten 89
Mode-, Modell- und Produktlebenszyklen 90
Die Verbreitung von Werbung 91
Loslösung der Wirtschaft von den Bedürfnissen
der Menschen 93
Werbung, geplanter Verschleiß und Ethik 95
Vertrauen und Glaubwürdigkeit 96
Andere Formen von Verbraucherbetrug und
Kundentäuschung 98
Umgang von Unternehmen mit Tests der
Stiftung Warentest 99
Die Zuckerindustrie 100
Die Lebensmittelindustrie 102
Die Pharmaindustrie 103
Die Kosmetikindustrie 105
Andere Branchen 106
Ergebnis: Verbraucherbetrug und Kundentäuschung
sind weit verbreitet 107
Geplanter Verschleiß in der Rechtsprechung 108
Kapitel 2: Ausmaß und Auswirkungen
Ausmaß und Verbreitung 111
Annahmen 112
Kaufkraftentzug von 106 Milliarden Euro
pro Jahr 114
Drei Wochen zusätzlicher bezahlter Jahresurlaub
oder 35-Stunden-Woche 116
110 Euro zusätzliches Einkommen pro Monat
und Einwohner 116
Geplanter Verschleiß und Müll 117
Ressourcen und Primärenergieverbrauch 118
Ausbreitung von geplantem Verschleiß in den letzten
Jahrzehnten 119
Vollbeschäftigung und Wirtschaftswachstum 120
Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen 121
Arbeitsproduktivität 121
Unnötige Arbeit 122
Weggeworfene Lebensmittel und unnötige Arbeit 123
Werbung und unnötige Arbeit 123
Gesamtwirtschaftliche Arbeitsmenge 126
Kapitel 3: Ursachen
Wirtschaftsordnung, Wachstumszwang und geplanter
Verschleiß 131
Wer hat Vorteile von geplantem Verschleiß? 133
Die Rolle der Medien 136
Der Einfluss von Werbung auf die Medien 136
Eigentümerstruktur der Medienkonzerne 138
Die Darstellung von geplantem Verschleiß bei
Wikipedia 138
Die Rolle der Politik 141
Die Rolle der Wirtschaftswissenschaften 143
Die Rolle der Betriebswirtschaftslehre 143
Die Rolle der Volkswirtschaftslehre: Der wissenschaftliche
Referenzartikel von Bulow 145
Zentrale Aussagen 145
Die vier Grundannahmen 146
Elfenbeinturmaussagen 151
Schädliche Auswirkungen der Bulow-Theorie 152
Plädoyer für eine realitätsnahe Wissenschaft 153
Kapitel 4: Abhilfen
Politische und gesellschaftliche Weichenstellungen 155
Wachstums- und Renditezwang abstellen 156
Werbeeinschränkungen und -Verteuerungen 158
Gesetzliche Maßnahmen gegen geplanten Verschleiß 162
Der bestehende gesetzliche Rahmen 162
BGB 162
Europäische Regelungen 163
Kennzeichnungspflichten 164
Marktwirtschaftliche Regelungen 167
Neue gesetzliche Regelungen 169
Keine käufliche Politik 172
Keine käufliche Presse 174
Entflechtung von Medien und Geldgebern 174
Medien und Eigentümerstruktur 176
Keine käufliche Wissenschaft 177
Verzerrte Forschungsergebnisse durch Drittmittelforschung
Alternative wirtschaftswissenschaftliche Ansätze 183
Überwindung der Zwangsvorstellung vom Wirtschaftswachstum
Plädoyer für eine freiere Wirtschaft 186
Was kann der Einzelne tun? 187
Umgang mit geplantem Verschleiß im Alltag 187
Wege zu besseren Produkten 188
Händler oder Hersteller mit langlebigen Produkten 188
Informationen zu langlebigen Produkten 189
Gütesiegel 190
Eine Kultur der Postwachstumsökonomie 191
Die Kultur der Reparatur 192
Sharing 192
Tauschen und Wiederverwerten 193
Entschleunigung 193
Regionalität statt Internationalität 194
Genügsamkeit 194
Verzicht auf Unnötiges 195
Verantwortungsvoller Umgang mit Geld 196
Anspruchsdenken, Rechte und Pflichten 197
 
 
 
 
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Kreiß, Christian
Verfasser*innenangabe: Christian Kreiß
Jahr: 2014
Verlag: Berlin [u.a.], Europa-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GW.AV
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ISBN: 978-3-944305-51-6
2. ISBN: 3-944305-51-5
Beschreibung: 237 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Obsoleszenz, Produktentwicklung, Technisches Produkt, Verbraucherschutz, Geplante Obsoleszenz, Konsumentenschutz, Käuferschutz, Neues Produkt / Entwicklung, Neuproduktentwicklung, Technische Produkte, Veralten, Verbraucherrecht, Verbraucherschutzrecht
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. u. Linksammlung S. 202 - 209
Mediengruppe: Buch