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Anna Freud (1895-1982) war nicht nur eine bedeutende Frau in der Psychologie, sondern zählt allgemein zu den großen Frauengestalten dieses Jahrhunderts. Als Mitarbeiterin ihres berühmten Vaters Sigmund Freud wahrte und verteidigte sie die von ihm geschaffene Psychoanalyse und entwickelte sie nach seinem Tode weiter, so daß sie heute mit Melanie Klein trotz anhaltender Kontroverse zu den Wegbereiterinnen einer eigenständigen Kinderpsychologie und -therapie gehört. Eine wichtige Rolle im menschlichen Zusammenleben schreibt sie der Aggression zu, nicht zuletzt in der Entwicklung, Wirkung und Therapie des Über-Ichs. Seit dem Erscheinen ihres noch heute bekanntesten Werkes Das Ich und seine Abwehrmechanismen (1936) hat das Stichwort der 'Identifikation mit dem Aggressor' seine Bedeutung in Forschung und Praxis behalten. Dieser Abwehrmechanismus, aber auch das aggressive Verhalten insgesamt bilden als Leitlinie ihrer Ich- und Über-Ich-Psychologie den roten Faden, an dem Rolf Denker - unter Einbeziehung ihrer Biographie und pragmatischen Lebensphilosophie - seine Interpretation ihrer Werke, der Briefe ihres Vaters und vieler anderer Dokumente orientiert.

Inhalt / / Einleitung 7 / Lebens-Dokumente 17 / Wien 17 / London 29 / Dorothy Burlingham 44 / Schlagephantasie und Tagtraum 47 / Kinder-Psychoanalyse 61 / Die Kontroverse zwischen Anna Freud und Melanie Klein 77 / Wechselwirkungen zwischen Es, Ich und Über-Ich 95 / Zum Über-Ich 101 / Zum Ich 107 / Das Zusammenwirken aller drei psychischen Instanzen / im zweckrationalen Handeln 107 / Abwehr-Analyse 117 / Abwehr als Kinderspiel 125 / Die Analyse der Abwehr 128 / Die altruistische Abtretung 139 / Die Identifizierung mit dem Angreifer 141 / Gesellschaftspolitische Perspektiven 144 / Systematisierendes Schema 146 / Aggression 149 / Die Trieb- und Instinkt-Theorie 150 / Die Frustrations-Aggressions-Hypothese 153 / / / Die Lern-Theorie 155 / Versuche zur Synthese der bisherigen / Forschungsrichtungen 156 / Freuds Angst-, Flucht- und Aggressionstheorie 158 / Das Frustrationskonzept 160 / Anna Freuds Ort in der Aggressionstheorie 164 / Ursprung, Quelle 165 / Ziel 167 / Zur Dissozialität und Kriminalität 170 / Kritik an Anna Freuds Rezeption der Aggressions- / forschung, besonders der ihres Vaters 172 / Gruppen und Kindergruppen 179 / Zu den Führungsaspekten 181 / Possessive Liebe und Feindseligkeit (Max Pages) 182 / Grundannahmen der Abhängigkeit, Paarbildung und / Kampf-Flucht-Orientierung nach W.R. Bion 185 / Anna Freuds Berichte über verschiedene Kindergruppen / unter Extrembedingungen 187 / UNESCO-Vortrag 203 / Politik 211 / Verlieren 219 / Lebensanschauung 231 / Anhang / Anmerkungen 241 / Literaturhinweise 251 / Zeittafel 259 / Über den Autor 261