Cover von Für den Zaren um die halbe Welt wird in neuem Tab geöffnet

Für den Zaren um die halbe Welt

eine Reise in Briefen, ergänzt durch Texte aus der "Fregatte Pallas"
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Goncarov, Ivan A.
Verfasser*innenangabe: Iwan Gontscharow. Aus dem Russ. übers. und mit einer Einl. und einem Nachw. von Erich Müller-Kamp
Jahr: 2003
Verlag: München, Dt. Taschenbuch-Verl.
Reihe: dtv; 13117
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: ER.W Gonc / College 2b - Länder, Reisen Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Im Jahre 1852 ging Iwan Gontscharow in St. Petersburg an Bord eines Segelschiffes. Er sollte um die Welt reisen und dem Zaren seine Erfahrungen mitteilen. Dazu schrieb er während der Fahrt Briefe und später die Erzählung "Fregatte Pallas". Beides hat "Die Andere Bibliothek" nun zu einem wundervollen Buch vereint: "Für den Zaren um die halbe Welt". Gontscharow klagt. Er klagt viel. Er schimpft, weil er sich seine Kleider selbst aus dem Koffer holen müsse, mäkelt am Essen herum, stört sich daran, daß er nicht seekrank wird, damit er einen Grund hätte, sich zu beklagen. Die Fahrt macht "keinen großen Eindruck" auf ihn: "Wenn Sie wüßten, wie mich das Meer langweilt, man sieht und hört nichts anderes als Wellen." Doch wie aus Versehen rutschen ihm, der später den "Oblomow" schreiben wird, auch sehr poetische Sätze heraus: "Die Ruhe von Himmel und Meer ist nicht die Stille von Tod und Schlaf, sondern sie gleicht der Stille nach befriedigter Leidenschaft, in der Himmel und Meer nach der Lust der Umarmung von ihren süßen Qualen ausruhen." Da enttarnt er sich: Der Misanthrop und Stubenhocker wird plötzlich neugierig auf das Fremde und empfänglich für die Schönheit der Natur. Dabei bleiben seine lapidaren Kommentare urkomisch; er bemerkt, Engländer seien "in gastronomischer Hinsicht keine Autorität", er behauptet, er bekäme "einen hypochondrischen Anfall", wenn er nur daran denke, wieder nach Japan reisen zu müssen, er kritisiert das festliche Aussehen der Fregatte, "das auf Kosten meiner Nachtruhe mit Sand und Steinen gescheuerte Deck", über die sibirische Tundra läßt er verlauten, Fröste seien für die Vogelbeere und andere Früchte des hiesigen Klimas recht nützlich, "für die Beine jedoch absolut unangebracht". Denn aus der Weltreise wird nichts. Der Krimkrieg zwingt die Fregatte dazu, ihre Route zu ändern. Sie segelt bis Kamtschatka, die Besatzung kehrt auf dem Landweg über Sibirien zurück nach St. Petersburg. Gontscharow bleibt seiner Gemütslage treu: "Schneestürme statt Seegang und statt der Langeweile auf dem Meer die trostlose Eintönigkeit der Landreise." Was ihn keineswegs daran hindert, zwanzig Jahre später seinen Lesern anzuraten, jede Gelegenheit zu einer Reise in ferne Länder zu nutzen und vorzeitigen Ängsten und Zweifeln kein Gehör zu schenken. Eine Seereise, schreibt er, bereichere Gedächtnis und Phantasie mit herrlichen Bildern und interessanten Episoden. (FAZ)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Goncarov, Ivan A.
Verfasser*innenangabe: Iwan Gontscharow. Aus dem Russ. übers. und mit einer Einl. und einem Nachw. von Erich Müller-Kamp
Jahr: 2003
Verlag: München, Dt. Taschenbuch-Verl.
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik ER.W
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-423-13117-9
Beschreibung: Vollst. Ausg., 412 S.
Reihe: dtv; 13117
Schlagwörter: Historische Reisebeschreibung, Weltumsegelung
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Müller-Kamp, Erich
Mediengruppe: Buch