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Werke

Marx-Engels-Lenin-Institut beim ZK d. KPdSU(B)
Stalin, Iosif V.; Marx-Engels-Lenin-Institut
J. W. Stalin. Die dt. Ausg. wird vom Marx-Engels-Lenin-Inst. beim Zentralkomitee d. SED bes.
Berlin, Dietz
Bände

Inhalt

Josef Wissarionowitsch Stalin (Iossif Wissarionowitsch Stalin, wiss. Transliteration Iosif Vissarionovic Stalin; * 6. Dezemberjul./ 18. Dezember 1878greg. in Gori, Russisches Kaiserreich, heute Georgien; † 5. März 1953 in Kunzewo bei Moskau, Sowjetunion) war ein sowjetischer Politiker georgischer Herkunft und Diktator der Sowjetunion (1927–1953). Geboren wurde er als Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili (Iossif Wissarionowitsch Dschugaschwili, wiss. Transliteration Iosif Vissarionovic Džugašvili). Den Kampfnamen Stalin, der nach verschiedenen Deutungen für „der Stählerne“ steht, nahm er 1912 an. Von 1922 bis 1953 war er Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), ab 1941 Vorsitzender des Rates der Volkskommissare (Regierungschef), ab 1946 Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR und in den Jahren 1941 bis 1945 Oberster Befehlshaber der Roten Armee – der „Generalissimus“. Während seiner Regierungszeit errichtete Stalin eine totalitäre Diktatur, ließ im Rahmen politischer „Säuberungen“ mehrere Millionen vermeintliche und tatsächliche Gegner verhaften, in Schau- und Geheimprozessen zu Zwangsarbeit verurteilen oder hinrichten sowie Millionen weiterer Sowjetbürger und ganze Volksgruppen besetzter Gebiete in Gulag-Strafarbeitslager deportieren. Viele wurden dort ermordet oder kamen durch die unmenschlichen Bedingungen ums Leben. Unter Stalins Führung wurde das Konzept des Sozialismus in einem Land zum zentralen Grundsatz der sowjetischen Gesellschaft. Stalin ersetzte die unter Lenin und Trotzki im Jahr 1921 eingeführte Neue Ökonomische Politik durch eine hoch-zentralisierte Kommandowirtschaft und startete eine Phase der Industrialisierung, Kollektivierung und Entkulakisierung, was zu einer rapiden Transformation der UdSSR von einer Agrargesellschaft zu einer Industriegesellschaft führte. Entkulakisierung und Kollektivierung der Landwirtschaft trugen insbesondere in der Ukraine, an der Wolga, im Kuban-Gebiet und in anderen Teilen der Sowjetunion zu Hungersnöten bei, denen ungefähr sechs Millionen Menschen zum Opfer fielen. In Kasachstan kam die erzwungene Sesshaftmachung der nomadischen Bevölkerung hinzu. Die daraus resultierende Hungerkatastrophe kostete zirka 1,3 bis 1,5 Millionen Menschenleben. Als wichtiger Partner zuerst des nationalsozialistischen Deutschlands im Hitler-Stalin-Pakt und später der Alliierten hatte Stalin starken Einfluss auf den Verlauf des Zweiten Weltkrieges sowie auf die Nachkriegsgestaltung Europas. Sein Regime und seine Interpretationen des Marxismus und des Leninismus werden als Stalinismus bezeichnet. Auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion wirkt die jahrzehntelange Glorifizierung Stalins durch einen in der sowjetischen Geschichte einzigartigen Personenkult bis heute nach. Nach Stalins Tod leitete sein Nachfolger Nikita Chruschtschow mit der Entstalinisierung eine öffentliche Abrechnung mit Stalins Person und Wirken ein, die von späteren Regierungen nicht fortgeführt und teilweise zurückgenommen wurde. Im Jahr 2009 ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes WZIOM zur Einstellung der befragten Russen zu Stalin: 37 % positiv, 28 % egal, 24 % negativ. Die Ausdrücke Stalinismus und stalinistisch sind im Deutschen negativ besetzt und werden dazu benutzt, einen totalitären oder diktatorischen Führungsstil zu kritisieren.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Stalin, Iosif V.; Marx-Engels-Lenin-Institut
Verfasser*innenangabe: J. W. Stalin. Die dt. Ausg. wird vom Marx-Engels-Lenin-Inst. beim Zentralkomitee d. SED bes.
Verlag: Berlin, Dietz
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Originaltitel: Socinenija (dt.)