2015 wird Bilanz gezogen: Was ist erreicht von den Millenniumszielen der UN-Vollversammlung? Sind Armut und Hunger tatsächlich halbiert? Konnten Kinder- und Müttersterblichkeit gesenkt, alle Kinder eingeschult, die Ausbreitung von Aids gebremst werden? Glaubt man den Zahlen der Weltbank, dann werden viele der Millenniumsziele erreicht.
Die vorliegende Studie zeigt etwas anderes: Mit ein paar Tricks wurden überraschende Fortschritte herbeigerechnet. Quasi über Nacht gab es 100 Millionen Hungernde weniger, sanken die Zahlen der Kinderarbeiter und der Aidsinfizierten.
Den tatsächlichen Zustand der Welt zeigen die Autoren dann im Rückgriff auf die neusten Daten auf. Sie behandeln alle wichtigen Themen von der Entwicklungshilfe über die Verstädterung der Welt, von der Spekulation mit Nahrungsmitteln und dem Landraub in den Entwicklungsländern bis hin zu den Menschenrechten. Ein aufrüttelndes Buch, das zu weiteren Fragen drängt. (Verlagstext)
Pressestimmen:
"[...] Die Rezepte von Weltbank und IWF sollen erfolgreich dastehen: Wachstum durch Liberalisierung, Privatisierung und Deregulierung. Die Weltbank, aber auch viele UN-Organisationen, haben kaum etwas gelernt aus Finanzkrise und Klimawandel, aus dem Konflikt von Landraub und Biospritproduktion zulasten der Welternährung, aus der immer tieferen Kluft zwischen Arm und Reich.
Ob Kindersterblichkeit, Aids oder Abholzung, ob Börsenspekulation, Rüstungsausgaben oder Menschenrechtsverletzungen: In ihrem neuesten Buch "Aktenzeichen Armut" haben die Autoren die drängendsten Probleme der Welt in 200 Seiten gepackt. Mit rund 70 Grafiken und übersichtlichen kurzen Texten in insgesamt 13 Kapiteln zeigen sie den besorgniserregenden Zustand von Erde und Menschheit auf. Engagiert aber sachlich gehen sie mit der Entwicklungspolitik ins Gericht.
Wer sich für Globalisierung und Entwicklungspolitik interessiert, bekommt hier die neuesten verfügbaren Informationen, die man sich sonst aus hunderten Statistiken, Aufsätzen, Pressemitteilungen und Jahresberichten zusammensuchen müsste. Karl-Albrecht Immel vergleicht seit über 20 Jahren die entwicklungspolitische Wirklichkeit mit den veröffentlichten Daten von UNO, Weltbank und IWF. Zahlreiche Fußnoten und Quellenangaben erleichtern dem Leser die weitere eigene Recherche." (Quelle: http://www.tdh.de)
/ AUS DEM INHALT: / / / Q Vom zweifelhaften Nutzen der Millenniumsziele 10
1.1 Reale Armut-ein Beispiel aus Manila 19
1.1.1 Die Armut halbieren: Der Weg zum "Erfolg" 20
1.1.2 Der Teufel steckt (nicht nur) im Detail 22
1.1.3 Armut ganz anders messen-der MPI 31
1.2 Rund eine Milliarde Menschen hungern 36
1.3 Grundschule für alle 38
1.4 Frauen sind noch längst nicht gleichberechtig 40
1.5 Jährlich sterben rund 8 Millionen Kleinkinder 42
1.6 Tödliche Geburt 44
1.7 AIDS-vor allem Afrika ist betroffen 46
1.8 Milliarden Menschen ohne sanitäre Einrichtungen 48
1.9 Entwicklungshilfe - statistisch aufgeblasen 50
0 Eine Welt - aber welche? 54
2.1 Zwischen extrem arm und superreich 56
2.2 Die täglichen öffentlichen Ausgaben 58
2.3 Was stündlich passiert 60
2.4 Todesursachen in Nord und Süd 62
2.5 Immer mehr Konsum - auch im Süden 64
2.6 Der ökologische Fußabdruck 66
E3 Globalisierung - grenzenlos liberalisiert 68
3.1 Riskante Geldströme nehmen wieder zu 72
3.2 Die globalen Exportströme 74
3.3 Touristen erobern die Welt 76
3.4 Die digitale Kluft 78
0 Die Menschen - immer mehr und immer älter 80
4.1 Noch wächst die Weltbevölkerung rasant 82
4.2 Die Weltbevölkerung wird älter 84
4.3 Im Sog der Städte 86
4.4 Immer mehr Menschen wohnen in Slums 88
0 Nahrung - kein ganz normales Handelsgut 90
5.1 Der Wettlauf um Nahrung und Ackerflächen 92
5.2 Der Fleischkonsum steigt dramatisch 94
5.3 Die Konkurrenz von Biosprit und Nahrung 96
5.4 Gentechnik taugt nicht gegen den Hunger 98
5.5 Nahrung aus Aquakultur immer beliebter 100
5.6 Land Grabbing - moderne Form der Landnahme 102
0 Gesundheit - ein Vorrecht der Reichen? 104
6.1 Fast 900 MioMenschen ohne sauberes Wasser 106
6.2 Flaschenwasser - abgefüllt und teuer 108
6.3 Die Gesundheitssysteme sind unterfinanziert 110
6.4 Arzneimittel vor allem für den Norden 112
6.5 Tödliche Kinderkrankheiten 114
H Kein Fortschritt ohne Bildung und Arbeit 116
7.1 Knapp 800 Millionen Analphabeten 118
7.2 In Bildung investieren 120
7.3 Brain Drain - Fachkräfte wandern aus 122
7.4 Jugendliche ohne berufliche Perspektive 124
7.5 Arbeiten und trotzdem extrem arm sein 126
(3 Umwelt-wir haben nur diese eine Erde 128
8.1 Der Energieverbrauch steigt weiter 130
8.2 Treibhausgase heizen der Erde ein 132
8.3 Erstickt die Welt in Autos? 134
8.4 Wetterkatastrophen nehmen zu 136
8.5 Staudämme - umstrittene Großprojekte 138
8.6 Der weltweite Wasserverbrauch steigt 140
8.7 Die Meere werden geplündert 142
8.8 Wald - die Abholzung schreitet fort 144
8.9 Abholzung und Aufforstung - die Nettobilanz 146
8.10 Der Papierhunger wächst 148
8.11 Dramatische Bodenverluste 150
8.12 Die biologische Vielfalt schwindet 152
8.13 Immer weniger Nutztiere und-pflanzen 154
] Weltmarkt - das Recht des Stärkeren 156
9.1 Ungleiche Anteile an den globalen Exporten 158
9.2 Rohstoffpreise auf Berg-und Talfahrt 160
9.3 Leistungsbilanz-die Welt finanziert die USA 162
9.4 Agrarsubventionen - ruinös und umweltschädlich 164
EJ Schulden wieder im Blickpunkt 166
10.1 Die Verschuldung steigt 168
10.2 Tilgung und Zins-der Schuldendienst 170
10.3 Gastarbeiter schicken Geld in die Heimat 172
H Rüstung, Krieg und Terror 174
11.1 Die globalen Rüstungsausgaben steigen 176
11.2 Der weltweite Waffenhandel floriert 178
11.3 Armut fördert gewalttätige Konflikte 180
H Menschenrechte - vielerorts verweigert 182
12.1 Gewalt gegen Frauen 184
12.2 Kinderarbeit - schuften statt spielen und lernen 186
12.3 Im eigenen Land auf der Flucht 188
B Regionen unterschiedlicher Entwicklung 190
13.1 Afrika - armer reicher Kontinent 194
13.2 China und Indien - arme Großmächte 196
13.3 Lateinamerika - Kontinent der Gegensätze 198
13.4 Die arabische Welt 200
13.5 LDC - die ärmsten Länder 202