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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GE.EMS Hein / College 2d - Geschichte	Status: Rücksortierung	Frist:	Vorbestellungen: 0

Portugal ist als Exil- und Transitland für Opfer nationalsozialistischer Verfolgung ein noch wenig bekanntes Kapitel in der Exilgeschichte. Christa Heinrich und Irene Pimentel gehen den vielfältigen Realitäten der Flüchtlinge in Portugal nach, das – wie eine Ironie des Schicksals – selbst von einer reaktionären nationalistischen Diktatur unter António de Oliveira Salazar beherrscht wurde. Das neutrale Portugal wurde während des Zweiten Weltkriegs zum wichtigsten europäischen Fluchttor nach Übersee. Die Zahl der Verfolgten, die in Portugal Zuflucht fanden, liegt laut Schätzungen zwischen 50.000 und 80.000, darunter prominente Persönlichkeiten wie Hannah Arendt, Steffie Spira, Friderike Zweig, Friedrich Torberg, Heinrich und Nelly Mann, Golo Mann, Marta und Lion Feuchtwanger, Franz Werfel und Alma Mahler-Werfel, Alfred und Erna Döblin, Erich Ollenhauer, Arthur Koestler, Otto von Habsburg, Max Ernst, Marc Chagall, Max Ophüls, Elsbeth und Herbert Weichmann oder Alfred Polgar.

Die Autorinnen würdigen die lebensrettende Bedeutung Portugals für die Flüchtlinge sowie die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der portugiesischen Bevölkerung, zeigen aber auch, dass viele von ihnen an der restriktiven Einreisepolitik des Salazar-Regimes scheiterten und ihr Leben verloren. Portugal hat aber nach heutigem Kenntnisstand keine Flüchtlinge an die Nationalsozialisten ausgeliefert. (Verlagstext)

 

Inhaltsverzeichnis:

 

Vorwort 9

 

1. Fluchtpunkt am Rande Europas 13 Irene Flunser Pimentei, Christa Heinrich 1.1 Die ersten Flüchtlinge 13 1.2 Zuflucht in einer reaktionärennationalistischen Diktatur 15 1.2.1 Unterschiede zu und Gemeinsamkeiten mit dem Faschismus und dem Nationalsozialismus 15 1.2.2 Das Portugal Salazars - ein Land mit tiefen sozialen Gegensätzen 19 1.3 Ein Land ohne spürbaren Antisemitismus 22 1.4 Die Neutralität Portugals 24 1.5 Restriktive Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen - Wände aus Papier 29 1.5.1 Das Jahr 1938 30

 

2. Die Welt verschließt ihre Tore - die Flüchtlingskonferenz von Evian 39 Irene Flunser Pimentel, Christa Heinrich

 

3. Portugal - eine internationale Drehscheibe für Menschen, Güter und Informationen 47 Irene Flunser Pimentei, Christa Heinrich 3.1 Terra franca der Propaganda und Spionage 47 3.1.1 Ein Zentrum der Spionage 58 3.1.2 Internationales Handelszentrum Portugal 66

 

4. Portugal - die europäische Fluchtschleuse 69 Irene Flunser Pimentei, Christa Heinrich 4.1 Der portugiesische Konsul Aristides de Sousa Mendes 69 4.2 Die Hilfe weiterer portugiesischer Konsuln 72 4.3 Ferien wider Willen - die ersten residencias fixas 74 4.4 Internationale Hilfsorganisationen - die Lobby der Flüchtlinge 98 4.4.1 Portugal und die Rettung jüdischer Kinder aus Frankreich 103 4.4.2 In Portugal gestrandet - die zweiten residencias fixas 105

 

5. Der Alltag der Flüchtlinge 123 Irene Flunser Pimentei, Christa Heinrich 5.1 Der Alltag der Exilflüchtlinge 129 5.2 Der Alltag der Transitflüchtlinge 170 5.3 „Mit Judenkindern spricht man nicht“-die deutsche Kolonie 176 5.3.1 Sogenannte „Mischlinge“ in Portugal 178

 

6. Der an der portugiesischen Grenze abgewiesene Zug aus Luxemburg 181 Irene Flunser Pimentei

 

7. Das deutsche Ultimatum im Jahr 1943 187 Irene Flunser Pimentei 7.1 Die sephardischen Juden aus Frankreich und Griechenland 188 7.2 Die Juden aus Holland 191

 

8. Die Situation der Flüchtlinge und die Haltung Salazars gegen Ende des Krieges 195 Irene Flunser Pimentei

 

9. Der Abschied von Europa und die Spuren der Flüchtlinge 199 Irene Flunser Pimentei, Christa Heinrich

 

10. Portugal - ein Zufluchtsland mit Widersprüchen 203 Irene Flunser Pimentei, Christa Heinrich

 

Anmerkungen 207 Organisationen und Abkürzungen 245 Auswahl der verwendeten Literatur 249 Archive 255 Abbildungsverzeichnis 257 Über die Autorinnen 260 Über die Übersetzerinnen 261