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Ulrich Beck (* 15. Mai 1944 in Stolp; † 1. Januar 2015 in München) war ein deutscher Soziologe. Weit über die Fachgrenzen hinaus bekannt wurde Beck mit seinem 1986 erschienenen und in 35 Sprachen übersetzten Buchtitel Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Darin beschrieb er unter anderem die „Enttraditionalisierung der industriegesellschaftlichen Lebensformen“, die „Entstandardisierung der Erwerbsarbeit“ sowie die Individualisierung von Lebenslagen und Biographiemustern. Beck kritisierte soziologische Betrachtungsweisen, die in nationalstaatlichen Aspekten und Begrifflichkeiten verharrten. Die technisch-ökonomischen Fortschritte im industriegesellschaftlichen Rahmen sah er – etwa am Beispiel der Atomkraftnutzung – von ungeplanten Nebenfolgen übernationalen und teils globalen Ausmaßes überlagert und in Frage gestellt. Bezugspunkte seiner Theoriebildung waren zunehmend die Erscheinungsformen und Folgen grenzüberschreitender Umweltprobleme und der Globalisierung. --- Das Ende des Ost-West-Konflikts brachte auch den Abschied von einer eingefahrenen Ordnung und Orientierung mit sich. Mit dem Wegfall des Hauptgegners scheint die westliche Wirtschaftsgesellschaft auch ihre Koordinaten verloren zu haben. Der Autor des vorliegenden Bandes fragt, ob das derzeit existierende Chaos und die bestehende Ratlosigkeit Anlaß zu Pessimismus und Resignation geben. Er beantwortet diese Frage mit einem eindeutigen Nein. Befreit von dem Entweder-oder-Schema des Rechts oder Links, von Kapitalismus oder Sozialismus sieht er die Möglichkeit, die Politik und das Politische neu zu erfinden und zu einer kreativen Lösung zu kommen. Dazu analysiert der Autor den Zustand unserer Gesellschaft, der dadurch bestimmt ist, daß die Vorantreibung der Modernisierung die Grundlagen der Gesellschaft, wie z.B. Familie, Markt, Staat, aufgezehrt hat. Notwendig ist deshalb die politische Neubestimmung staatlichen und politischen Handelns auf der Grundlage einer neu begriffenen Politik. Diese Neubestimmung von Politik ist das Hauptanliegen der Ausführungen des Autors.