Dieses Buch macht für StudienanfängerInnen nachvollziehbar, wie sich die Frauen- und Geschlechterforschung in der Auseinandersetzung mit den realen Lebensverhältnissen von Frauen, sozialwissenschaftlichen Denktraditionen und eigenen Konzepten ihren Gegenstand geschaffen hat. Damit wird deutlich, dass Frauen- und Geschlechterforschung in der Lehre als ein unabgeschlossenes Projekt zu vermitteln ist, dessen Geschichte um seiner Zukunft willen wichtig wird. Der Band konzentriert sich auf drei zentrale Themen: Arbeit, Sozialisation und Sexualität. Zu den einzelnen Themen werden Auszüge aus solchen Texten ausgewählt und kommentiert, die die Diskussionen nachhaltig beeinflussten, Kontroversen bündelten oder neue Perspektiven eröffneten. Damit wird eine Problemgeschichte des jeweiligen Themas skizziert.
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
I Arbeit im weiblichen Lebenszusammenhang:
Geschlechtshierarchische Arbeitsteilung als Ursache
der Geschlechterungleichheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
1 Die Entdeckung des "weiblichen Lebenszusammenhangs" . . . . . . . . . 23
2 Private Hausarbeit als Frauenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
3 Zwischen Familie und Beruf:
Frauen als besondere Arbeitskräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
4 Entwicklung und Gestalt der Frauenerwerbstätigkeit . . . . . . . . . . . 60
5 Entwicklungstendenzen im Geschlechterverhältnis:
Alte und neue Konfliktlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
6 Wandel und Zukunft der Arbeit von Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
7 Umbrüche in der Arbeitsgesellschaft:
"erschöpfte" Geschlechterarrangements? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
II Sozialisation der Geschlechter: Von der Geschlechterdifferenz zur
Dekonstruktion der Geschlechterdualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167
Zur Einführung
1 Sozialisation als Prozess der Vergesellschaftung
und Individuierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167
1.1 Perspektivität und Kritik am Sozialisationsparadigma . . . . 170
1.2 Performative Geschlechterkonzeption und Verschiebungen
im Aufmerksamkeits- und Möglichkeitsraum . . . . . . . . . . . 171
6 Inhalt
1.3 Cultural turn der Geschlechtersozialisationsforschung
und ihre Verkörperungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173
1.4 Entwicklung in Geschlechterprojekten -
Konfigurationen der Geschlechterpraxis . . . . . . . . . . . . . . . . 174
1.5 Biographische Konstruktion von Geschlecht . . . . . . . . . . . . . 175
1.6 Integrative Theoriebildung der Sozialisationsforschung . . . 175
2 Zum historischen Verlauf der Forschung zur
Geschlechtersozialisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
2.1 Von der Differenz und Differenzierung zur sozialen
Konstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
2.2 Geschlecht als sozialstrukturelle Kategorie und
Geschlechterkonstruktion in sozialer Interaktion . . . . . . . . 181
2.3 Dekonstruktion von Geschlecht und kontingente
Geschlechterdifferenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183
2.4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
2.5 Überleitung zu den Textauszügen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186
Textauszüge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191
III Sexualität und das Begehren als Kristallisationspunkte
kritischer Gesellschaftsanalysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325
1 Die Politisierung von Sexualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 331
2 Die Kritik an Freuds Thesen zur psychosexuellen Entwicklung . . . 348
3 Die ‚Entdeckung' des lesbischen Begehrens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 367
4 Von der sexuellen Identität zur Politik des Selbst . . . . . . . . . . . . . . . 386
5 Zwischen rhetorischer Freiheit und
faktischem Zwang? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 408
6 Zurück zu den Anfängen - Von den großen Theorien
zum material turn? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 430