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(I-19/11-C3) (GM ZWs / PL)Ende des 19. Jahrhunderts erfand Sigmund Freud in Wien die Psychoanalyse. Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelte sie sich zu einem globalen Phänomen. Begriffe wie »Über-Ich«, »Narzissmus« oder »Ödipuskomplex« sind längst in die Alltagssprache eingegangen. Um diese dynamische Entwicklung nachzuvollziehen, befasst sich Uffa Jensen mit drei Metropolen, die neben Wien für die psychoanalytische Bewegung von großer Bedeutung waren: Berlin, London und Kalkutta. / / Jensen zeigt, wie Lehre und Behandlungstechnik dort vor dem Hintergrund existierender Therapieformen und lokaler Traditionen angepasst wurden und auf welchen Wegen solche Neuerungen dann wiederum Freud beeinflussten. Mittels erzählerischer »Schlüssellochtexte« schaut er direkt in die Behandlungszimmer, beleuchtet aber auch die politischen und gesellschaftlichen Aspekte der globalen Psychoanalyse. Von Anfang an als »Selbsttechnologie« konzipiert, hat sie den Weg bereitet für die heutige Ratgeber- und Coachingkultur. Zentral war dabei, auch das demonstriert diese Globalgeschichte, der therapeutische Umgang mit Emotionen: Schon Freud verstand seine Therapie als »Heilung aus Liebe«.

 

AUS DEM INHALT: / / Einleitung 13 / 1. Über diese Geschichte der Psychoanalyse 20 / 2. Das Wesen der Psychoanalyse: Emotionen 28 / 3. Meine Vorgehensweise. 37 / / Schlüssellochtext A / Anna G. und das Ende ihrer Verlobung 42 / / I. Institutionen / Wie die Welt der Psychoanalyse entstand 51 / 1. Der Beginn der Internationalisierung 53 / 2. Die Anfänge der Berliner Psychoanalyse 60 / 3. Die Anfänge der Londoner Psychoanalyse 65 / 4. Die Anfänge der Kalkuttaer Psychoanalyse 74 / 5. Die internationale Verbreitung der Psychoanalyse 80 / 6. Die lokalen Strukturen der Psychoanalyse 87 / Privatpraxen 88 - Kliniken 91 - Ausbildungsinstitute 99 / 7. Die globalisierenden Strukturen der Psychoanalyse 103 / Briefverkehr 104 - Kongresse 106 - Ausbildungsreisen 107 - Zeitschriften 110 - Verlagswesen 114 - Emigration 116 - Übersetzungen 119 / 8. Fazit: Die globale Psychoanalyse und ihre Grenzen 130 / / Schlüssellochtext B / Der Muslim, der die Gefahr mehr liebte als sich selbst 137 / / II. Behandlungen / Wie die psychoanalytische Therapie weltweit funktionierte 145 / 1. Die parallele Erfindung der Psychoanalyse. 151 / Therapien vor Freud: Die globale Hypnosebewegung 151 ¿ Otto / Juliusburger in Berlin 155 - Ernest Jones in London 159 - Girindrasekhar Bose in Kalkutta 162 / 2. Der Ablauf der psychoanalytischen Therapie. 172 / Wer ließ sich behandeln? Das Profil der psychoanalytischen / Patientinnen 172 - Was wurde behandelt? Die Diagnosen der Psychoanalyse 178 - Wo wurde behandelt? Die globale / Verbreitung der psychoanalytischen Couch 191 - Wie wurde behandelt? Die Grundelemente der Psychoanalyse 216 - Wurde überall so behandelt? Girindrasekhar Boses Praxis in Kalkutta 222 / 3. Die Wirkung der psychoanalytischen Therapie. 227 / 4. Fazit: Die therapeutische Praxis in der Welt der Psychoanalyse.236 / / Schlüssellochtext C / Die Liebe des Sandor F. 241 / / III. Emotionen / Wie die Psychoanalyse therapeutische Gefühle produzierte 251 / 1. Emotionen in der psychoanalytischen Behandlung 258 / 2. Emotionen in der psychoanalytischen Theorie.269 / Das energetische Emotionsverständnis in der Psychoanalyse 270 - Die ödipalen Emotionen in der Psychoanalyse 279 - Boses Theorie der gegensätzlichen / Wünsche 288 / / 3. Emotionen in der psychoanalytischen Bewegung . 296 / 4. Emotionen im Publikum 300 / 5. Fazit: Die emotionale Einheit der Psychoanalyse . 314 / / Schlüssellochtext D / Dalys männermordende Göttin 318 / / IV. Politik / Wie sich das psychoanalytische Selbst durchsetzte 327 / 1. Psychoanalyse und Kosmopolitik in Berlin, London und Kalkutta 334 / 2. Das aufgeklärt-universalistische Selbst der / Psychoanalyse 339 / 3. Odipale Kritiken - Feminismus und Antikolonialismus 344 / Feminismus und Psychoanalyse 344 - Kolonialismus und / Psychoanalyse 351 - Antikolonialismus und Universalismus aus bengalischer Sicht 358 / 5. Politische Varianten: Marxismus und Nationalismus 365 / Die marxistische Variante in Berlin 365 - Die nationalistische Variante in Kalkutta 368 - Die nationalistische Variante in Berlin 374 / 5. Die politische Energetik der Psychoanalyse 381 / 6. Die politische Logik der psychoanalytischen Selbsttechnik 387 / 7. Fazit: Psychoanalyse als globale Selbsttechnologie 399 / / Schlüssellochtext E / Freud und das Gefühl für den indischen Ozean 407 / / / Schlussbetrachtungen / Zuviel der Liebe 415 / / Angaben zur Transkription 429 / / Anmerkungen 431 / / Quellen und Literaturverzeichnisse 499 / Abbildungsverzeichnis 531 / Abkürzungsverzeichnis 533 / Dank 535