Niemand weiß mehr, was Bildung bedeutet, aber alle fordern ihre Reform. Ein Markt hat sich etabliert, auf dem Bildungsforscher und -experten, Agenturen, Testinstitute, Lobbys und nicht zuletzt Bildungspolitiker ihr Unwesen treiben. Nach der "Theorie der Unbildung" nun also ihre Praxis: Das, was sich aktuell in Klassenzimmern und Hörsälen, in Seminarräumen und Redaktionsstuben, in der virtuellen Welt und in der realen Politik abzeichnet, unterzieht Konrad Paul Liessmann einer scharfen Kritik. Hinter der Polemik steht ein ernstes Anliegen: der Bildung und dem Wissen wieder eine Chance zu geben.
Inhalt
Vorwort 7
Warum Bildung nicht glücklich macht
1. Pisa, Panik und Bologna 12
Die Logik von Bildungskatastrophen
2. Der Bildungsexperte 30
Zur Psychopathologie eines Sozialcharakters
3. Kompetenter Ungeist 45
Das Verschwinden des Wissens
4. Fächerdämmerung 61
Die neue Disziplinlosigkeit
5. PowerPoint-Karaoke 78
Die Destruktion von Bildung durch ihre Simulation
6. Was weiss das Netz 89
An den Grenzen der Suchmaschinen
7. Die orale Phase als Lebensprinzip 107
Zum Verhältnis von Konsum, Pädagogik und Infantilisierung
8. Philosophie der Schule 118
Anmerkung zu einer Anmerkung Humboldts
9. Leselust und Leseleid 131
Analphabetismus als geheimes Bildungsziel
10. Die Diktatur der Geschäftigkeit 149
Von der Käuflichkeit des Geistes
11. Die Tränen der Muse 166
Über die Schönheit des Nutzlosen
Anmerkungen 182