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Der Herbst des Patriarchen

Roman
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in García Márquez, Gabriel
Verfasser*innenangabe: Gabriel García Márquez
Jahr: 2004
Verlag: Frankfurt am Main, Fischer-Taschenbuch-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

In Der Herbst des Patriarchen erzählt Gabriel García Márquez vom Aufstieg und Fall eines lateinamerikanischen Diktators. Dessen Lebensweg ist eine Geschichte von großer Macht und noch größerer Einsamkeit. Auch wenn der Autor nach Erscheinen des Romans immer wieder betont hat, der Patriarch sei »bloße Fiktion«, hat er ihm doch Charakterzüge zahlreicher Despoten der spanischsprachigen Welt verliehen.Inhalt: In seinem verfallenen Palast wird die verwesende Leiche des Diktators gefunden. Sein Volk begreift erst langsam, dass er, der schon einmal seinen Tod inszenieren ließ und dessen Herrschaft schon lange andauert, dass sich selbst die Ältesten kaum an die Zeit vor ihm erinnern, nun wirklich und endgültig tot ist.Lange Zeit hat der Patriarch, gefangen in einem Labyrinth aus Machenschaften, Verrat und repressiver Gewalt ohne demokratische Legitimation regiert und sein Reich in den Bankrott gesteuert. Schließlich muss er sogar das Karibische Meer verkaufen, das in Kartons abtransportiert wird und eine öde Salpeterwüste hinterlässt. Während er in frühen Jahren die Sorgen seines Volkes gekannt hat, zieht er sich im Alter mehr und mehr in die Isolation seines von Kühen bevölkerten Palastes zurück. Immer noch wird er gehasst, gefürchtet und wegen seiner angeblich magischen Kräfte auch bewundert. Doch längst ist ihm selbst seine Macht zur Qual geworden. Liebe, Freundschaft und Zärtlichkeit kennt er nicht, sucht sie vergebens bei Konkubinen, verräterischen Beratern und seinem Doppelgänger, versucht sie zu erkaufen und zu erzwingen, wird jedoch immer wieder enttäuscht. García Márquez, den der Zusammenhang von Einsamkeit und Macht fasziniert, stellt den Patriarchen als brutalen, aber durch zum Teil groteske Überzeichnung zugleich auch als bedauernswerten Menschen dar.Aufbau: Der Roman beginnt mit dem Tod des uralten Patriarchen, Herrscher eines namenlosen karibischen Staats und zeichnet von diesem vorweggenommenen Ende aus in Rückblicken die Stationen seines Lebens nach. Hierbei geht García Márquez jedoch wie schon in Hundert Jahre Einsamkeit nicht chronologisch vor. Vielmehr wird zu Beginn jedes Kapitels unmittelbar an den Tod des Protagonisten angeknüpft, in jedem Kapitel macht sich der Autor die Perspektive eines anderen Zeitzeugen zu Eigen und beleuchtet eine andere Sequenz der Biografie des Patriarchen. Mal steht die Furcht der Untertanen, mal seine unerwiderte Liebe, mal sein Herrschaftsstreben im Mittelpunkt. Die Zeitebenen verwischen, Mythos und Gegenwart stehen nebeneinander, auch geschichtliche Ereignisse wie die Fahrten des Kolumbus werden in die Erzählung eingebaut.Wirkung: Der Herbst des Patriarchen gehört zur Gattung des Dikatorenromans. Mit dieser Thematik beschäftigten sich in den 1970er Jahren ebenso andere lateinamerikanische Autoren (u. a. Alejo R Carpentier. Von Kritikern wurde das Werk vor allem wegen der Sprachgewalt, des avantgardistischen Umgangs mit der lateinamerikanischen Geschichte sowie seiner hinter bitterer Ironie versteckten sozialkritischen Haltung begeistert aufgenommen. García Márquez selbst sprach von dem Patriarchen als dem »großen mythologischen Tier«, der »einzigen originären Figur, die der lateinamerikanische Kontinent je hervorgebracht« habe. A. He. (Das Buch der 1000 Bücher)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in García Márquez, Gabriel
Verfasser*innenangabe: Gabriel García Márquez
Jahr: 2004
Verlag: Frankfurt am Main, Fischer-Taschenbuch-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik DR
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ISBN: 3-596-16255-6
Beschreibung: 281 S.
Schlagwörter: Belletristische Darstellung, Diktator, Geschichte 1840-1990, Lateinamerika, Machtmissbrauch, Iberoamerika, Macht / Missbrauch
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Originaltitel: El otoño del patriarca <dt.>
Fußnote: Aus dem kolumbian. Span. übers.
Mediengruppe: Buch