(I-23/20-C3) (GMK ZWs / RG)
Was ist Ihre größte Schwäche? – Ich bin ein bisschen perfektionistisch. Dies ist die Standardantwort auf die knifflige letzte Frage im Bewerbungsgespräch, steht der Wille zu Perfektion doch allgemeinhin für Motivation, Leistungsbereitschaft und Entschlossenheit. Die Kehrseite: Der Druck zu Selbstoptimierung und Effizienz durchzieht inzwischen alle Lebensbereiche. Unsere Erfolge sollen immer noch größer sein, unsere Partnerschaften glücklicher, unsere Körper sportlicher, unsere Urlaube spektakulärer, unsere Einrichtungen stilvoller. Wir sind: nie gut genug.
Der Psychologe Thomas Curran zeigt in diesem Buch eindrücklich die Schattenseiten dieser Entwicklung auf, denn durch das verbissene Streben nach Bestleistungen vernachlässigen Perfektionisten Ernährung, Schlaf und Erholung. Angst- und Zwangsstörungen, Depression und Burnout folgen. Wie können wir die fatalen Folgen dieses ungesunden Perfektionismus aufhalten? Das erklärt Thomas Curran auf bestechende Weise.
INHALT
Vorwort II
TEIL I | WAS IST PERFEKTIONISMUS? 17
1. Unsere Lieblingsschwäche oder Der Perfektionswahn
in der modernen Gesellschaft 19
2. Lass mich genug sein oder Warum Perfektionismus so
viel mehr ist als extrem hohe Ansprüche 35
TEIL 2 | WAS MACHT PERFEKTIONISMUS MIT UNS? 63
3. Was mich nicht umbringt oder Warum Perfektionismus
so viel Schaden in unserer Psyche anrichtet 65
4. Wo ein Anfang, da kein Ende oder Das seltsame
Verhältnis von Perfektionismus und Leistung 84
5. Die unsichtbare Epidemie oder Die erstaunliche
Erfolgsgeschichte des Perfektionismus in der modernen
Gesellschaft 104
TEIL 3 | WO KOMMT DER PERFEKTIONISMUS HER? 117
6. Manche Perfektionistinnen sind perfekter als andere oder
Das komplizierte Wechselspiel von Veranlagung und Umwelt
einflüssen bei der Entstehung von Perfektionismus 119
7. Was ich alles nicht habe oder Wie Perfektionismus auf
dem Acker unserer Unzufriedenheit gedeiht 139
8. Was sie so alles gepostet hat oder Warum Social-Media-
Konzerne vom Perfektionsdruck profitieren 161
9. Ich habe es einfach noch nicht verdient oder Wie die
Leistungsgesellschaft für Schule und Universität neue
Maßstäbe gesetzt hat 181
10. Perfektionismus beginnt zu Hause oder Wie der Erfolgs
druck die Erziehung unserer Kinder beeinflusst 208
11. Von nichts kommt nichts oder Wie Unsicherheit am
Arbeitsplatz den Perfektionsdruck erhöht 224
TEIL 4 | WIE MAN LERNT, MIT «GUT GENUG»
ZUFRIEDEN ZU SEIN 245
12. Sich selbst annehmen oder Die Kraft des «Gut-genug» in
einem Leben, das nun mal nicht perfekt ist 247
13. Post-Scriptum für eine post-perfektionistische Gesellschaft
oder Leben in der Republik der Genügsamkeit 264
Danksagung 295
Endnoten 299