Cover von Constanze wird in neuem Tab geöffnet

Constanze

[die Zeitschrift für die Frau]
[Red.: Hans Huffzky ...]
[1952]
Hamburg, Constanze-Verl.
Mediengruppe: Buch
Bände

Inhalt

Die im März 1948 erstmals erschienene Constanze entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zur beliebtesten und meistverkauften Frauenzeitschrift der Fünfziger Jahre. Um einen solchen Status zu erreichen, war es in der sich neu formierenden Presselandschaft der Nachkriegsjahre erforderlich, sich möglichst deutlich von der rasant wachsenden Zahl der Konkurrenzblätter abzuheben. Der 14-tägig zum Preis von 60 Pfennig im Constanze-Verlag erscheinenden „Zeitschrift für die Frau – und für jedermann“ gelingt dies mit einer sehr vertraulich anmutenden Ansprache ihrer überwiegend weiblichen Leserschaft, die sich im Laufe der Zeit zu einem unverwechselbaren Markenzeichen entwickeln sollte: das Wort Käufer „passt für Constanze-Leser schlecht. Wir von der Redaktion kennen eigentlich keine Käufer, sondern nur Freunde und Freundinnen der Constanze. Wir erlauben uns, dieses hohe und so verpflichtende Wort hier einfach so hinzuschreiben, weil sie uns eine Treue bekunden, wie sie eben nur unter guten Freunden walten kann – ohne Vertrag, ohne Garantieschein, unabgesprochen, nie beschworen und jederzeit kündbar.“ Was für heutige Ohren wohl weniger Vertrauen erweckend als vielmehr penetrant anbiedernd klingt, trifft damals jedoch den Nerv der Zeit. Die Strategie der Zeitungsmacher geht auf und schon im ersten Jahr schnellt die Auflage auf fast 400000 Exemplare empor, zudem belegen ungezählte Leserbriefe innerhalb der entsprechenden, mit „vertraulich!“ überschriebenen Rubrik, dass offensichtlich viele der sich nach einer endlich wieder heilen Welt sehnenden deutschen Frauen Constanze als „Freundin“ akzeptieren: „Liebe Constanze, es ist schön, dass man Dich so einfach mit dem vertrauten Du anreden darf“, schreibt beispielsweise eine Leserin, die seit ihrer Kindheit in einem Dorf lebt, „wo alles so viel einfacher und persönlicher zugeht“ und die Redaktion veröffentlicht an gleicher Stelle „einen Teil der Anreden, mit denen Briefe an Constanze beginnen“. Titulierungen wie „Liebes Constanzchen“, „Fräulein Constanze“, „Liebe, gute Constanze“ und „Constanze, geliebtes Mädchen!“ oder auch „Unmögliches Weibsbild“ spiegeln das gesamte Spektrum zwischen Originalität und Kitsch und geben aufs Trefflichste einen für diese Zeit typischen Sprachklang wieder. Den Adressaten selbst hingegen gefällt in ihrer Schlussbilanz ein schlichtes „Liebe Constanze“ am besten.

Details

Suche nach Verfasser*in
Verfasser*innenangabe: [Red.: Hans Huffzky ...]
Jahr: [1952]
Verlag: Hamburg, Constanze-Verl.
opens in new tab
Suche nach dieser Systematik
Suche nach diesem Interessenskreis
Beschreibung: 2 Bände
Schlagwörter: Frauenzeitschrift
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Huffzky, Hans [Red.]
Mediengruppe: Buch