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Gesamtausgabe

Weber, Alfred
Alfred Weber ; hrsg. von Richard Bräu ...
Marburg, Metropolis-Verl.
Mediengruppe: Buch
Bände
Untergeordnete Gesamtwerke

Inhalt

Alfred Weber (* 30. Juli 1868 in Erfurt; † 2. Mai 1958 in Heidelberg) war ein deutscher Nationalökonom und Soziologe. Er war der jüngere Bruder des berühmten Soziologen und Nationalökonomen Max Weber. Webers Kultursoziologie ist als das wissenschaftliche Resultat seiner politischen Kritik an Gesellschaft und Staat zu sehen. Nach Weber zerfällt das menschliche „Daseinsgesamt“ in drei verschiedene Sektoren. Der „Zivilisations-“ und der „Gesellschaftsphäre“ steht die weitgehend autonome „Kultursphäre“ gegenüber. Während die beiden ersten Technik und Wissenschaft, Staatsaufbau und Wirtschaftsorganisation umfassen, umfasst die dritte Kunst, Philosophie, Religion und Mythen. Spannungen könnten im Verlauf der Geschichte dadurch entstehen, dass sich die genannten Teilbereiche nicht gleichmäßig entwickeln. Zudem sei die Kultursphäre generell nur dem Einzelnen und in nicht übertragbarer Weise möglich. Die zunehmende Auflösung überkommener Bindungen zwischen der Kultur- und den anderen Sphären mache den modernen Menschen tendenziell heimatlos. In seinem umfangreichen Werk versuchte Weber, eine Synthese von Lebensphilosophie, volkswirtschaftlicher Analyse, Kulturgeschichte und Politik zu verwirklichen, was nicht ohne Widersprüche möglich war. Seine Wirkung beruhte nicht nur auf seinen wissenschaftlichen Werken, sondern mindestens ebenso sehr auf seinem persönlichen Eintreten für wissenschaftliche Offenheit, Freiheit und Menschenwürde. - Alfred Webers monumentales Werk umfaßt neben der Kultursoziologie, deren Begründer er ist, zahlreiche andere Bereiche, in denen er als einer der letzten Gelehrten mit universalem Anspruch bahnbrechende Forschungsarbeit geleistet hat: Industrielle Standortlehre, Arbeits- und Betriebssoziologie, Bürokratieforschung, Politische Theorie und Geschichtsphilosophie. Als streitbarer politischer Gelehrter verfaßte er viele Aufsätze zur politischen Situation, die wichtige Aufschlüsse über die Lage in Deutschland vom Kaiserreich zur Bundesrepublik geben. Als Wissenschaftler mit einer großen Ausstrahlung sammelte er viele Schüler um sich, die später zu den bedeutenden Wissenschaftlern gehörten wie z.B. Karl Mannheim, Norbert Elias, Emil Lederer und andere.
Webers große Fragen beziehen sich auf die Veränderung des soziokulturellen Habitus in den einzelnen Kulturen und Völkern über die Jahrhunderte hinweg. Dieses Thema wurde in neuester Zeit von Norbert Elias und dem Soziologen Pierre Bourdieu wieder aufgegriffen. Auch Webers kulturkritische Aspekte haben nichts an Aktualität verloren.
Webers Arbeiten, die in den 50er Jahren hohe Auflagen erreichten, sind in Deutschland seit Jahren vergriffen. Sie sollen mit dieser Gesamtausgabe endlich wieder zugänglich gemacht werden. Die einzelnen Bände sind thematisch und chronologisch gegliedert, jeder Band hat eine eigene Einleitung, Band 1 auch eine Einführung in Werk und Person des Gelehrten. Eine Auswahl aus seinem Briefwechsel dokumentiert die Spannweite seiner persönlichen und politischen Beziehungen.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Weber, Alfred
Verfasser*innenangabe: Alfred Weber ; hrsg. von Richard Bräu ...
Verlag: Marburg, Metropolis-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.AT
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Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Bräu, Richard [Hrsg.]
Abweichender Titel: Alfred Weber Gesamtausgabe
Mediengruppe: Buch