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Neurologie und Psychiatrie

ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ewald, Gottfried
Verfasser*innenangabe: Gottfried Ewald
Jahr: 1964
Verlag: München [u.a.], Urban & Schwarzenberg
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Gottfried Ewald (* 15. Juli 1888 in Leipzig; † 17. Juli 1963 in Göttingen) war ein deutscher Neurologe, Psychiater und Hochschullehrer. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten war Ewald Mitglied in mehreren NS-Organisationen: Kampfbund für deutsche Kultur (KfdK) Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV), Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung (NSKOV), NS-Reichskriegerbund sowie dem Reichskolonialbund (RKB). Von 1935 bis 1939 war er Förderndes Mitglied der SS. Er bewarb sich 1937 erfolglos um eine Mitgliedschaft in der NSDAP. Zuvor gehörte er während der Weimarer Republik ab 1923 dem Bund Oberland an und war etwa ab diesem Zeitpunkt auch Mitglied des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland.[4] Ewald befürwortete zur Zeit des Nationalsozialismus die Zwangssterilisationen und begründete dies 1933 in einer medizinischen Fachzeitschrift folgendermaßen: „Leider ist es heute noch völlig unmöglich, den kranken Keim selbst zu beeinflussen, zu bessern oder zu heilen. Wir können wohl äußere Schädlichkeiten, die den Keim krank machen, wie Alkohol oder Syphilis bekämpfen; aber einen erblich kranken Keim können wir nicht beeinflussen. Will man verhüten, daß ein krankes Geschlecht entsteht, so bleibt nichts anderes übrig, als bereits die Entstehung solcher erblich kranker Keime zu verhindern, daß sich solche Keimträger überhaupt fortpflanzen.“ – (Gottfried Ewald 1933 in der Fachzeitschrift Medizinische Welt) Andererseits war er nicht bereit, die NS-Euthanasiepolitik mitzutragen: Am 15. August 1940 fand in der Berliner Zentraldienststelle T4 eine Konferenz „Zur Erörterung dringender kriegswichtiger Maßnahmen auf dem Gebiet des Heil- und Pflegewesens“ statt, um namhafte Psychiater als T4-Gutachter für die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ im Rahmen der NS-Euthanasie zu gewinnen. An dieser von Werner Heyde geleiteten Konferenz nahm auch Ewald teil, der während der Sitzung Widerspruch gegen die Tötung von Patienten erhob. Daraufhin wurde Ewald von der Konferenz ausgeschlossen. Nach Göttingen zurückgekehrt, begründete Ewald gegenüber fünf NS-Funktionären, darunter der Reichsärzteführer Leonardo Conti und der Leiter des Berliner Instituts für Psychologie Matthias Heinrich Göring, nochmals schriftlich seinen Protest gegen die geplanten Euthanasiemorde. Ewald gelang es schließlich 129 von 367 zur Ermordung vorgesehene Göttinger Patienten vor der Deportation in die NS-Tötungsanstalten zu bewahren, den Abtransport von den restlichen 238 Patienten konnte er „in Kenntnis ihres Schicksals“ nicht verhindern. Während des Zweiten Weltkrieges war er zudem in Göttingen beratender Militärpsychiater (Wehrkreis XI).

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Ewald, Gottfried
Verfasser*innenangabe: Gottfried Ewald
Jahr: 1964
Verlag: München [u.a.], Urban & Schwarzenberg
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Systematik: Suche nach dieser Systematik NK.HM
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Beschreibung: 5., verm. u. verb. Aufl., XV, 557 S.
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Mediengruppe: Buch