"Schlingensiefs Kunst war immer ein Spiel mit den Grenzen der Kunst und auch mit deren Überschreitung." Carl Hegemann
Kunst oder Quatsch? Schlingensiefs Arbeiten werfen noch immer Fragen auf: Handelt es sich um Zeitdiagnosen? In welchen Traditionslinien stehen sie? Inwiefern sind sie selbst traditionsbildend geworden? Und: Worin liegt ihre Aktualität begründet? Christoph Schlingensief bewegte sich, mit dem Ruf des "enfant terrible" des deutschen Kulturbetriebs spielend, souverän in ganz unterschiedlichen Medien - und oftmals auch jenseits der Grenzen des "guten Geschmacks". Ob er als Regisseur seine ganz eigene Geschichte der deutschen Wiedervereinigung schrieb, als Opernregisseur zu Wagners Musik einen Hasen im Zeitraffer verwesen ließ oder als Autor und Theatermacher seine Krankheit und sein Sterben thematisierte - im besonderen Maße provokant und berührend wirkte all dies, weil Schlingensief sich selbst der Öffentlichkeit aussetzte, sich ins Zentrum seiner Arbeiten stellte und das Spiel mit der Ununterscheidbarkeit von Person und "persona" in beeindruckender Konsequenz bis zum Schluss fortführte. Bei seinem Publikum sorgte diese Kunst für eine Resonanz, die bis heute fortwirkt. Schlingensiefs Arbeiten, das zeigen die Beiträge dieses Bandes, sind nicht vergessen. Zehn Jahre nach seinem Tod werden Texte von Weggefährt*innen und Wissenschaftler*innen versammelt, die an Schlingensiefs Werk erinnern und dieses auf seine Aktualität für die Gegenwart befragen. (Verlagstext)
Inhalt:
Vanessa Höving, Katja Holweck, Thomas Wortmann: Schlingensiefs Fehlen. Vorwort
Elfriede Jelinek: Der Schrecken der Vereinigung
Lars Koch: Fernsehen in der U-Bahn. Schlingensiefs Experiment über Unterhaltung und Invektivität
Carl Hegemann: Ästhetische Praxis im öffentlichen Raum. Warum Christoph Schlingensiefs Aktionskunst heute wahrscheinlich keine Chance mehr hätte
Vanessa Höving: It's a dirty job, but somebody's gotta do it. Müll bei Schlingensief
Johanna Zorn: Keine Einigkeit, nirgends. Von der (ästhetischen) Notwendigkeit der Selbstprovokation
Verena Krieger: Ambiguität & Engagement. Zur Problematik politischer Kunst in der Moderne
Thomas Wortmann: Banküberfall! Als Christoph Schlingensief und Carl Hegemann versuchten, den Kapitalismus zu retten
Elfriede Jelinek: »Chance 2000«
Mara Kirchmann: Wag ner meets Samba. Christoph Schlingensiefs Fliegender Holländer
Leon Igel: Glosse, Kunst und Krankenhaus. Christoph Schlingensiefs Kolumne Intensivstation in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Sarah Pogoda: Wer über Schlingensief redet, muss selbst von ihm gepackt sein! Christoph Schlingensief und die künstlerische Forschung
Jano Sobottka: Zur Endlichkeit in Christoph Schlingensiefs Tagebuch "So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein!"
Katja Holweck: (K)ein Ende ? Schlingensief und die Folgen
Lutz Ellrich: Zwischen Spott und Verehrung, Ironie und Ernst Christoph Schlingensief im Spiegel der Erinnerungen
Biogramm Christoph Schlingensief
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Verfasser*innenangabe:
herausgegeben von Vanessa Höving, Katja Holweck und Thomas Wortmann
Jahr:
2020
Verlag:
München, edition text + kritik
Aufsätze:
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Systematik:
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KT.O
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ISBN:
978-3-96707-409-3
2. ISBN:
3-96707-409-9
Beschreibung:
232 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter:
Aufsatzsammlung, Kulturleben, Rezeption, Schlingensief, Christoph, Aktionskunst, Filmarbeit, Theaterarbeit, Aneignung <Rezeption>, Beiträge, Fortwirken, Nachleben, Nachwirkung <Rezeption>, Sammelwerk, Wirkungsgeschichte
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Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch