"Lacan: Der absolute Herr und Meister" von Konrad Honsel ist eine umfassende Einführung in die Theorien des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan. Das Buch behandelt Lacans komplexe Konzepte wie das Spiegelstadium, das Imaginäre, das Symbolische und das Reale sowie seine Ansichten zur Sprache und zum Unbewussten. Honsel erklärt, wie Lacan Freuds Ideen weiterentwickelt und in den Kontext der modernen Philosophie und Kulturtheorie stellt. Zudem beleuchtet er Lacans Einfluss auf verschiedene Disziplinen wie Literaturwissenschaft, Filmtheorie und feministische Theorie. Durch klare Erläuterungen und Beispiele macht Honsel Lacans anspruchsvolle Theorien einem breiteren Publikum zugänglich.
Das scheinbar hoffnungslos hermetische OEvre des Psychoanalytikers Jacques Lacan wird in dieser Studie lesbar gemacht. Der Autor zeichnet den Lacanschen Denkweg nach und berücksichtigt erstmals den übergeordneten literarischen und mythischen Hintergrund, vor dem Lacan, nicht als zeitlose Erscheinung, sondern gerade als Kind seiner Zeit, diese Philosophie der Psychoanalyse entwickelt.
Stimmen zum Buch
»Nein, Borch-Jacobsen legt kein Lehrbuch über Lacan vor, keine, wie er schreibt, ›allgemeine Einführung‹. Gleichwohl handelt es sich bei seinem Buch um ein Lehrstück – empfehlenswert für den in psychoanalytischer Literatur einigermaßen bewanderten Leser. Und der darf berechtigterweise fragen, was man denn hier lernen könne.
Das Buch liefert das Dokument eines Ringens um das Verständnis der Lacanschen Lehre mit allen Widerständen, aller Wut auf Lacan und das Unverständliche an ihm, das sich in der zweiten Hälfte dann zunehmend zu dem Dokument eines symbolischen Paktes wandelt, zu dem sich Borch-Jacobsen entscheidet. In dem Maße, in dem Borch-Jacobsen Lacan ›anerkennt‹, gelingt es ihm auch, sich den Problemen der Lacanschen Lehre auf eine sachliche und instruktive Weise zu widmen. Dieser Wandlungsprozeß im Umgang mit Lacan(s Lehre) ist in diesem Buch so auffallend, daß er hier geschildert werden soll. Denn wenn man hier etwas lernen kann, so ist es eine Doppellehre. Psychoanalytisch könnte man formulieren: Borch-Jacobsen durchmißt die Stadien des imaginären Kampfes um Anerkennung, die sich in Haßliebe Lacan gegenüber ausdrückt, um dann, nachdem er seinen Zorn auf Lacan ausagiert hat, dazu überzugehen, ihn und sein Werk anerkennen und dessen Problematik würdigen zu können. Mit anderen Worten: Das Buch vollzieht denselben psychogenetischen Prozeß, den die Lacansche Lehre beschreibt.« (Nina Ort)
INHALTSVERZEICHNIS
VORBEMERKUNG I
ABKÜRZUNGEN 9
ANSTATT EINER EINLEITUNG 11
1. VERBRECHEN UND STRAFE 33
Die Selbstbestrafungsparanoia 33
Die Herrin und der Knecht 38
Die "Psychoanalyse des Ich" 40
Dialektik des Ödipus 44
Totem oder Tabu 48
2. DER STATUENMANN 55
Freud und seine Doppelgänger 55
Narziß in Ekstase 57
Reflexion und Spekulation 63
Geschichte des Auges 66
Paranoische Erkenntnis 71
Piaton bei den Modernen 75
Eine affektive Identifizierung? 79
3. AUF DER ANDEREN SEITE DES SPIEGELS 85
Du bist es 85
Du bist Ich 93
Anerkennungsbegehren, Anerkennung des Begehrens 96
Der absolute Herr und Meister 102
4. WIE SAGT MAN DIE WAHRHEIT? in
"Herr, was ist da zu sagen?" 112
Verdrängung = Wiederkehr des Verdrängten 116
"Ich, die Wahrheit, lüge" 119
Apokalypse des Sprechens 129
5. HOW TO DO NOTHING WITH WORDS 139
Wozu brauchen wir die Wahrheit? 139
Du bist 151
Das Nichts performieren'7 159
Das Unbewußte ist ein Mythos 166
Der Zauberer und seine magische Kunst 176
6. "LlNGUISTERIEN" 189
Am Anfang war die Sprache 191
Vom flottierenden Signifikanten zum fließenden Signifikat 200
Was heißt ein Subjekt' 208
7. DAS BKGEIIREN AM SCHWAN/GEPACKT 221
Der unfruchtbar wachsende Mond 223
Die Deduktion des Phallus 229
Das Szepter und das Standbild 237
Noch einmal Ödipus 243
Die Ausstaffierung des Lochs 252
PERSONENREGISTER 265
VERZEICHNIS DER SCHEMATA. ALGORITHMEN UND "MATHEMI-:" 269