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Bilder der Macht - Macht der Bilder

Zeitgeschichte in Darstellungen des 19. Jahrhunderts
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Verfasser*innenangabe: hrsg. von Stefan Germer ...
Jahr: 1997
Verlag: München [u.a.], Klinkhardt & Biermann
Mediengruppe: Buch
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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: KB.N Bil / College 5c - Kunst / Regal 552 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Die Tradition der europäischen Historienmalerei wird im 19. Jahrhundert neuen Inhalten und Formen anverwandelt: in der Zeit zwischen der Französischen Revolution und dem Deutsch-Französischen Krieg rückt die Vergegenwärtigung jüngster, noch aktueller Vergangenheit und zeitgenössischer Politik ins Blickfeld von Künstlern und Publikum. Das politische Ereignisbild wird zur beherrschenden Bildgattung in öffentlichen Ausstellungen. Vor dem Hintergrund der Entstehung nationalstaatlicher Bewegungen und tiefgreifender Umwälzungen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft ändern sich die Formen der Darstellung von Gegenwartsereignissen und kriegerischen Auseinandersetzungen. In vier Themenkreisen behandelt dieses Buch die Wandlungen, die bis in unsere Tage auf die Darstellung politischer Ereignisse im Bild wirken.
Die Entwicklung führt in ihren Anfängen von der Zeremoniendarstellung zum politischen Ereignisbild indem sie die zentralen Szenen aus der traditionellen Einbettung in überhöhende Zusammenhänge löst. Die bisher wichtige Bildebene mythischer Form ein und allegorischer Figuren wird nun aufgegeben.
Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten der Bilderzählung. Da vormals allgemeinverbindliche Erzählformen an Bedeutung verlieren, stehen die Künstler vor der Aufgabe, eine Sprache zu finden, die der Wiedergabe wichtiger Zeitgeschehnisse angemessen ist. Nur durch Strategien der Verschiebung, Distanzierung und Brechung oder durch einen Jargon scheinbarer Spontaneität gelingt es, Tatsachenbeobachtungen im Gemälde festzuhalten. Wichtig wird vor allem die Einbeziehung des Betrachters in das Bildgeschehen. Er wird als Vertreter einer bürgerlichen Öffentlichkeit angesprochen, ihm soll die Fiktion der Augenzeugenschaft vermittelt werden. Das 19. Jahrhundert fügt nun auch die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit in einen Mythos ein, der das nationale Selbstbewußtsein mitbestimmt. In teilweise rückwärtsgewandten Entwürfen nationaler Erinnerungen kann man den historischen Moment im Bild als Vorbereitung auf den gegenwärtigen Triumph des Nationalstaats betrachten. So führt die neue Form der Gegenwartsmalerei auch dazu, daß das Kunstpublikum sich als nationales Bürgertum verstehen lernt.
Die Malerei steht in den 27 Beiträgen dieses Buches im Vordergrund, doch wird sie nicht isoliert betrachtet, sondern vor dem Hintergrund der Entwicklung von Drucktechnik und Photographie, der für das 19. Jahrhundert typischen Konkurrenz verschiedener Bildmedien. So bietet »Bilder der Macht - Macht der Bilder« einen neuen Blick auf die Geschichte der Historienmalerei und gleichzeitig die Grundlage für eine medienübergreifende Geschichte der Darstellung politischer Gegenwart. (Klappentext)

Details

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Verfasser*innenangabe: hrsg. von Stefan Germer ...
Jahr: 1997
Verlag: München [u.a.], Klinkhardt & Biermann
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Systematik: Suche nach dieser Systematik KB.N
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ISBN: 3-7814-0394-7
Beschreibung: 568 S. : zahlr. Ill.
Schlagwörter: Ereignisbild, Geschichte 1800-1900, Historienmalerei, Zeitgeschichte <Motiv>, Weltgeschichte <Motiv>
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Germer, Stefan
Mediengruppe: Buch