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Stilhülse und Kern

Otto Wagner, Adolf Loos und der evolutionäre Weg zur modernen Architektur
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Oechslin, Werner
Verfasser*innenangabe: Werner Oechslin
Jahr: 1994
Verlag: Berlin, gta [u.a.]
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

«Stilhülse» und «Kern»: Im Wortlaut stammt diese Metapher von Joseph Bayer,
der 1886 in einem «Moderne Bautypen» betitelten Aufsatz die Weiterentwicklung
der Architektur im Herauslösen eines gesunden Kerns aus der Schale anvisierte und
dies so beschrieb: <<... dann springen gewiss die so schön ornamentierten histori¿
schen Stilhülsen ab, sie schälen sich fiir immer los und der neue Kern tritt blank und
klar ans Sonnenlicht.» Damit ist ein Bild gefunden, das sich grösster Beliebtheit
erfreute und nach Ablegung der Hülle selbst in Le Corbusiers Definition der
Architektur als «jeu savant, correct et magnifique des volumes assemblés sous la
lumi`ere» eine Entsprechung fand. Für Bayer war 1886 erst die «Kernbildung eines
modernen Stiles» erkennbar. Otto Wagners Architektur steckte damals noch tief in
einer Hülle aus Säulen und Pilastern, die wenig später durch «Zopf» und «Empire»
ersetzt wurde, womit der sezessionistische Dekorationsersatz häufig bezeichnet
wurde. So scheint das Bild des sich langsam aus der Hülle befreienden Kerns auf
Wagner und auch die Wagner¿Schule zu passen, zumal sich Wagner ja selbst als
Verkörperung des Zeitgeistes und somit als Gefäss der damaligen Entwicklung
begreift. Als ob er Bayers Vision konkret umsetzen möchte, schreibt Wagner:
«Dieser werdende, uns und unsere Zeit repräsentierende Stil, auf angedeuteter
Basis aufgebaut, bedarf, wie alle vorangegangenen, zu seiner Entfaltung der Zeit.»
Er stellt zudem in demselben Passus das Ziel dieser Entwicklung in Aussicht:
«Unser schnell lebendes Jahrhundert hat aber auch hier das Bestreben, dieses Ziel
rascher zu erreichen, als es bisher der Fall war; und darum wird die Welt bald und
zur eigenen Überraschung dort anlangen.» 1914 liest man an derselben Stelle der
Baukunrt unrerer Zeit: «und darum ir! die Welt zur eigenen Überraschung fcb0n am
Ziele angelangt.» Otto Wagner ist nach eigener Auffassung diese Entwicklung bis
zu Ende gegangen. Sein Biograph, Josef August Lux, wird das als Durchgehen der
entscheidenden Positionen der Schinkelschen, der Semperschen und der eigenen
Wagnerschen charakterisieren. Wagner ist zum Inbegriff einer architektonischen
Evolution geworden. (Vorwort/Verlagstext)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Oechslin, Werner
Verfasser*innenangabe: Werner Oechslin
Jahr: 1994
Verlag: Berlin, gta [u.a.]
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Systematik: Suche nach dieser Systematik KB.EGS
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ISBN: 978-3-85676-060-1
2. ISBN: 3-85676-060-1
Beschreibung: 238 S., 132 schw.-w. Abb. - 17 x 24 cm
Schlagwörter: Loos, Adolf, Wagner, Otto, Architektur, Europa, Geschichte 1880-1920, Baukunst, Abendland, Okzident
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