Cover von Homosexualität wird in neuem Tab geöffnet

Homosexualität

die Geschichte eines Vorurteils
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bleibtreu-Ehrenberg, Gisela
Verfasser*innenangabe: Gisela Bleibtreu-Ehrenberg
Jahr: 1981
Verlag: Frankfurt a.M., Fischer-Taschenbuch-Verl.
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: GS.OS Blei / College 3h - Gender / Regal 3h-2 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Die Ethnologin und Soziologin Gisela Bleibtreu-Ehrenberg weist anhand umfassender, subtiler kulturhistorischer Untersuchungen nach, daß die Ächtung der Homosexuellen in unserem Kulturbereich Jahrtausende alt ist. Ihre Abhandlung plädiert für den Abbau der gegen die Homosexualität gerichteten diffusen Vorurteile, die in einer arbeitsteiligen, hochspezialisierten Industriegesellschaft keinerlei sozialen Sinn mehr haben.
 
AUS DEM INHALT
 
Inhalt
 
Einleitung ............................... 1 1
I. Kapitel
Alte Nachrichten iiber die ethische Bewertung der minnlichen Homo-
sexualitiit bei germanischen St?mmen .................. 1 7
1. Die >corpore infames< des taciteischen Berichts .......... 17
a. Der Text .............................. 17
b. Glaubwiirdigkeit des Tacitus .................... 18
c. Unterschiedliche Interpretationen der Tacims-Stelle ........ 19
d. Unterschiedliche Bestrafung nach Art des Vergehens ....... 23
e. Zusammenfassung dieses Abschnitts ................ 27
2. Die Problematik der antiken Ethnographic unter besonderer
Beriicksichtigung der Germanenfrage ............... 30
3. Analyse anderer antiker Nachrichten über angebliche Homo-
sexualität bei gei'manischen Stämmen ............... 32
a. Exkurs: Homosexuelles Verhalten bei den Kelten ......... 32
b. Bataver .............................. 35
c. Vandalen ............................. 36
d. Der Fall des Soldaten Marianus .................. 36
e. Eine zweifelhafte Textstelle bei Sextus Empiricus .......... 37
f. Eruler ............................... 41
g. Taifalen .............................. 43
4. Ergebnis dieses Kapitels ...................... 45
Anmerkungen zum I. Kapitel ...................... 47
 
II. Kapitel
Grundziige der germanischen Volksreligion .............. 55
1. Die Quellen ............................. 55
2. Die drei verschiedenen Komponenten der germanischen Religion .................. 56
 
a. Der Wanenkrieg ......................... 56
b. Der historische und soziokulturelle Hintergrund der Mythe vom
Wanenkrieg ........................... 5 8
c. Die Women-Religion ........................ 63
d. Die Asen-Religion ......................... 64
e. Die subarktische Komponente der germanischen Religion ..... 64
3. Zusammenfassung dieses Kapitels ................. 65
Anmerkungen zum II. Kapitel ..................... 67
 
III. Kapitel
Der Seidr - eine schamanistische Praktik ................ 79
1. Der Schamanismus als archaische Religionskategorie ....... 79
2. Herkunft, Technik und Zwecke des Seidr ............. 88
3. Die Bedeutung der Frau im Seidr .................. 93
4. Zauberaus?bung durch méinnliche Gétter in der Asen-Religion . 95
a. Loki als Meister des Gestaltwandels ................ 96
b. Odin als Schamane und Seelengeleiter ............... 99
c. Gemeinsame Wesensmerkmale bei Odin und Loki ........ 102
5. >Ergi< als Folge méinnlicher Seidr-Zauberei ............ 106
a. Die Naharvalen-Frage ....................... 106
b. Etymologie van >ergi< und verwandten Ausdriicken und Begriffen . 108
c. Seidr und Wanen-Religion ..................... 1 12
d. Seidr und Asen-Religion ...................... 1 14
e. Der Seidr als schamanistische Praktik ............... 124
Anmerkungen zum III. Kapitel .................... 128
 
IV. Kapitel
Interdependenzen zwischen religiiisen Werten und sozialen Normen bei
den Germanen ............................. 145
1. Der Schadenszauberer als >Neiding< ................ 145
a. Der Neiding ............................ 145
b. Die Friedlosigkeit ......................... 147
c. Zauberei und Kriminalitiit ..................... 148
d. Vom Schamanen zum Schadenszauberer ............. 150
e. Die Bestrafung des Schadenjzauberers ............... 153
2. Das germanische Kriegerideal ................... 158
a. Day Ideal ............................. 158
b. Die Wirklichkeit .......................... 161
 
3. Die negative Bewertung von ergi und Seidr in der Schelte ..... 162
0. Der Begriff der >Schelte< ...................... 162
b. Unscheinbare und s?hnbare Schmt'ihungen ............. 163
c. Beispiele germanischer >Schelte< .................. 165
4. Ergebnis dieses Kapitels ...................... 172
Anmerkungen zum IV. Kapitel ..................... 174
 
V. Kapitel
Tendenzen der Beurteilung homosexuellen Verbaltens von der
Christianisierung bis zum Beginn der Ketzer- und Hexenverfolgungen 183
1: Die rémische Gesetzgebung .................... 183
a. Vorchn'stliche Regelungen ..................... 183
b. Christliche Gesetze ........................ 188
c. Ergebnis dieses Abschnitts ..................... 194
2. Die kirchlichen Bestimmungen .................... 196
a. Zur Bedeutung der asketischen Tendenzen im Fr?hchn'stentum . . 196
b. Bestimmungen gegen homosexuelles Verhalten im Alten und Neuen _
Testament ......................... 200
c. Synodalbeschliisse ......................... 204
d. Vom Wesen der Bu?e ....................... 206
e. Die Vorschriften der Bu/3biicher .................. 209
3. Die gefi?schten Kapitulare des Benedictus Levita ......... 218
(1. Der Fiilscher und seine Motive ................... 218
b. Die Fiilschung und ihre Bedeutung ................ 220
c. Erfolg der Fiz'Lschung durch Ankmipfung an vorchnlstliche Rechts-
briiuche .............................. 228
4. Weltliche Rechte .......................... 231
a. Die Spdrlichkeit der Bestimmungen germanischer Volksrechte
gegen Homosexualitiit ....................... 231
b. Das Gesetz des Gulathings ..................... 232
c. Westgotische Rechte ........................ 232
d. Friesiyches Recht ......................... 233
5. Exkurs: Literarische und volkskundliche Quellen ......... 234
a. Beurteilung homosexuellen Verhaltens in der Dichtung ...... 234
b. Reste tempordrer kultischer Transvestitl'on im Kameval ...... 236
6. Ergebnis dieses Kapitels ...................... 237
Anmerkungcn zum V. Kapitel ..................... 239
 
VI. Kapitel
Die Plimlisierung der Homosexualitiit im Rahmen der Ketzer- und
Hexenprozesse des Mittelalters ..................... 253
1. Vorbemerkungen zu diesem Kapitel ................ 253
2. Ein?uB der siidfranzésischen Ketzerprozesse auf die Entstehung
des Hexenwahns ........................... 254
a. Gr?ndung der Inquisition zur Bekdmpfung von Katharern und
Waldensern ............................ 254
b. Aufkommen der Vorstellung einer Hexensekte ........... 256
3. Elemente des Hexenglaubens und Ausformung des Hexen-
begriffs ................................ 259
a. Germanischer Volksglaube .................... 259
b. Kirchlicher Widerstand gegen den Hexenglauben im ersten christ-
lichen Jahrtausend ......................... 263
c. Mittelalterliche Diimonologie und Hexenbegriff .......... 265
4. Der >'Malleus Maleficarum< und seine Bedeutung fiir den Hexen-
prozeB ................................ 267
a. Ubergreifen der Hexenprozesse auf Deutschland .......... 267
b. Die Entstehungsgeschichte des >Malleus< .............. 268
c. Zuspitzung des Hexenglaubens aufdas weibliche Geschlecht . . . 270
5. Der neue Hexenbegriff und sein Zusammenhang mit der Sodo-
mieanklage ............................. 272
a. Hexenanklage als >crimen mixti fori< ................ 272
b. Sodomie und Schadenszaubereials Bestandteile der Hexen-
anklage .............................. 273
c. Prozessual bedingte Subsumierung der Sodomie unter den Begriff
der Hexerei infolge derArgumentation des>Hexenhammerx< . . . 277
6. Zusammenfassung dieses Kapitels ................. 282
Anmerkungen zum VI. Kapitel ..................... 285
 
VI]. Kapitel
Weiterentwicklung und Modi?zierung des Vorurteils gegen die Homo-
sexualitiit bis 1870 ........................... 297
1. Reste der mittelalterlichen Auffassung homosexuellen Verhaltens
als >Religionsverbrechen< ...................... 297
a. Die Bestimmungen der Bamberger Halsgerichtsordnung und der
Constitutio criminalix Carolina .................. 297
' b. Die Bedeutung der mittelalterlichen theokratischen Strafauffassung
f?r die P?nalisierung der Homosexualität ............. 299
c. Naturrechtslehre und Sodomiestrafen ............... 303
 
 
2. Neue Gesetze Osterreichs und PreuBens gegen homosexuelles
Verhalten ...... ......................... 306
a. Die Notwendigkeitneuer Gesetzeswerke .............. 306
b. Osterreich ............................. 307
c. Preu?en .............................. 310
(1. Das Verschwinden der Strafandrohung gegen weibliche Homo-
sexualitiit aus dem preu?ischen Strafrecht ............. 312
3. Voriibergehende Abschwéichung des Vorurteils wiihrend der Auf-
kléirungszeit ............................. 314
a. Anfdnge einer Betrachtung der Homosexualitiit als gesellschaftliches
Phdnomen......................._ ...... 314
b. DerEinflu? Feuerbachs ...................... 319
4. Das Vorurteil behauptet sich mittels modifizierter Begr?ndungen 322
a. Siikularllsierung des Vorurteils wiihrend und nach derAufkliirung . 322
b. Homsexualitiitab staatsgefiihrdendes Delikt (Verfalls-Theorie) . 324
c. Homosexualitiit als>moralischer Wahm'inm (Entartungs-Theorie) . 328
5. Zur Einf?hrung des § 175 in das Strafgesetzbuch des Deutschen
Reiches 1870 ............................ 337
Anmerkungen zum VII. Kapitel .................... 341
 
VIII. Kapitel
Beeintriichtigung der Erforschung des Vorurteils gegeniiber der miinnli-
chen Homosexualitiit dutch das Vorurteil selbst ............ 351
1. Von der Achtung zum Vorurteil .................. 351
a. Ko'rperliche Anomalien als Ursachen sozialer Aussto?ung ..... 351
b. Ethnozentn'smus .......................... 352
c. Vorurteile entstehen durch soziales Lerner: ............ 354
(1. Der >Siindenbock< ......................... 356
e. Der Mechanismus der >Self-fulfilling Prophecy .......... 358
f. Von der A'chtung zum Vorurteil .................. 359
2. Beeintréichtigung der Erforschung des Vorurteils durch das Vor-
urteil selbst ............................. 364
a. Fixierung des Vorurteils wiihrend der Aufkliirung ......... 364
b. Behinderung einer objektiven Erforschung des Vorurteils gegen die
Homosexualitdt durch die Entartungs- Theorie ........... 368
c. Scheinbare Bestiitigung des Vorurteils durch den Mechanismus der
Self-fulfilling Prophecy ...................... 369
3. Eine neue Derivation: Homosexuelle sind Kinderschéinder . . . . 373
a. Zur Bildung der neuen Derivation ................. 373
b. Zwei Beispiele aus der letzten Zeit ................. 377
 
 
4. Die drei konstitutiven Elemente des Vorurteils und die Schichten
ihres Aufbaues ........................... 378
(1. Der Unhold ..... ...................... 379
b. Die Tunte ............................. 386
6. Der Verriiter ............................ 392
Anmerkungen zum VIII. Kapitel .................... 397
 
Zum Schlu?
Was kiinnte man tun? .......................... 405
Litenturveneichnis ........................... 409
Namen- und Sachregister ........................ 429

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bleibtreu-Ehrenberg, Gisela
Verfasser*innenangabe: Gisela Bleibtreu-Ehrenberg
Jahr: 1981
Verlag: Frankfurt a.M., Fischer-Taschenbuch-Verl.
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.OS
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-596-30348-9
2. ISBN: 3-596-30348-6
Beschreibung: 443 S.
Schlagwörter: Homosexualität, Gleichgeschlechtliche Liebe, Homoerotik, Inversion <Sexualität>, Sexuelle Inversion, Uranismus
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: Deutsch
Fußnote: Lizenzausg. d. S.-Fischer-Verl., Frankfurt am Main. - Ausg. im S.-Fischer-Verl. u.d.T.: Bleibtreu-Ehrenberg, Gisela: Tabu Homosexualität. - Literaturverz. S. 409 - 428
Mediengruppe: Buch