Cover von Ethik oder über die Kardinaltugenden wird in neuem Tab geöffnet

Ethik oder über die Kardinaltugenden

(Fleiss, Gehorsam, Gerechtigkeit und Demut)
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Geulincx, Arnold
Verfasser*innenangabe: Arnold Geulincx
Jahr: 1948
Verlag: Hamburg, Meiner
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.T Geu / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Arnold Geulincx (* 31. Januar 1624 in Antwerpen; † November 1669 in Leiden) war ein flämisch-niederländischer Theologe, Logiker und Philosoph. Neben Malebranche gilt er als ein Hauptvertreter des Okkasionalismus. In seiner Philosophie verbindet er Rationalismus und Mystizismus. In der Tradition René Descartes' beschäftigte er sich mit der Philosophie des Geistes, entwickelte dessen Thesen fort und begründete den Occasionalismus. Danach sind für Geulincx Körper und Geist getrennte Bereiche, zwischen denen Gott vermittelt. Geulincx Denken beginnt mit einer scharfen Gegnerschaft zum naiv dogmatischen Realismus. Neben der Überzeugung, alle unsere Vorstellungen seien rein subjektiv, tritt später ein ausgearbeiteter Dualismus von Leib und Seele, Körper und Geist, den er von Descartes übernimmt. Anders als Descartes leugnet Geulincx jedoch jeden kausalen oder Kausalität begründenden Zusammenhang zwischen Körper und Geist. Im Uhrengleichnis gibt er das Bild zweier auf den Sonnenlauf exakt abgestimmter Uhren, die völlig unabhängig voneinander tätig sind, aber dennoch exakt zur gleichen Zeit ihre Stundenschläge tun. Gott ist als Schöpfer die Ursache dieser Korrespondenz und er zeugt so bei Gelegenheit die Übereinstimmung von Geist und Körper. Den Zusammenhang von Körper und Geist, Leib und Seele nennt Geulincx daher auch ein „Wunder“. „Gott, der die Ursache der körperlichen und Geistestatsachen ist, ist in der Wahrheit die alleinige Ursache im Universum. Keine Tatsache enthält in sich den Boden von irgendeinem anderem; das Bestehen der Tatsachen liegt am Gott, ihre Reihenfolge und Koexistenz liegen auch an ihm. Er ist der Boden von allem, was ist.“ (Enzyclopedia Britannica, 1911). Ontologisch nimmt Geulincx an, dass, soweit ich die Wirkweisen der Dinge (der Körper, des Geistes) nicht erkenne, ich auch nicht Ursache dieser Phänomene bin (quod nescis quomodo fiat, id non facis). Da ich die Ursachen und Wirkweisen meines eigenen Willens selbst nicht erkenne, ist dieser auch nicht Ursache der äußeren Wirkung. Alles wird von Gott bestimmt. Auf Grund dieser Überlegungen muß ich zur klaren Einsicht kommen, daß genau so wenig, wie ich auf die Dinge dieser Welt einwirken kann, diese auf mich einwirken können ... Jetzt also ist mir meine Stellung in der Welt bekannt. Reiner Zuschauer bin ich in dieser Welt. Zuschauer bin ich in diesem Stück - nicht Spieler! (Geulincx, Ethik) Folgerichtig lehrt Geulincx in seiner Ethik auch als höchste Tugend die Demut (Ergebung in den Willen Gottes), Fleiß, Gewissenhaftigkeit und Gerechtigkeit. Diese höchsten Tugenden lösen somit 3 der 4 klassischen antiken Kardinaltugenden (Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit, Gerechtigkeit) ab. In Bezug zur Frage des Rationalismus und des Verhältnis zu Spinoza scheint Geulincx wie kein anderer seiner Zeit sich dem Pantheismus „so nah wie möglich angenähert zu haben“ (Georges Lyon). Ludwig Feuerbach über die Ausbildung der Cartesianischen Philosophie durch Arnold Geulincx: „Das Prinzip seiner Philosophie ist wie bei Descartes der Geist, dessen Wesen das Denken ist, und zwar wie bei diesem das Denken, das lediglich nur die Abstraktion und Unterscheidungstätigkeit vom Sinnlichen, nur das auf sich selbst sich beziehende Bewusstsein ist. Der Geist, sagt Arnold Geulincx, oder ich (nämlich als Geist), denn es ist eins, bin etwas von allem Sinnlichen absolut Unterschiedenes, meine Begriffs- und Wesensbestimmung ist einzig das Denken; Ego sola cognitione volitioneque definior.‘“ In seiner Schrift „Logica fundamentalis“ beschäftigt er sich mit dem Syllogismus. Geulincx stellte die Frage nach der Allgemeingültigkeit des Modus Darapti, eines der Modi der dritten Figur des kategorischen Syllogismus. Neben Einfluss auf Malebranche und anderen Philosophen hat Geulincx Denken große Wirkung auf das Werk von Samuel Beckett ausgeübt.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Geulincx, Arnold
Verfasser*innenangabe: Arnold Geulincx
Jahr: 1948
Verlag: Hamburg, Meiner
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-7873-0179-8
Beschreibung: 72 S.
Schlagwörter: Ethik
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Übers. v. Schmitz, Georg
Mediengruppe: Buch